Aus Freude am Fotografieren.
Warum nimmst Du Deine Kamera in die Hand, warum fertigst Du Bilder und was hast Du damit vor?
Anhand dieser Fragen identifiziere ich mich in Sachen Fotoleben.
Beantworte ich die Fragen hier, dann zeichne ich ein Bild meiner
Intention. Stelle Dir doch mal selbst die Fragen! Was kommt dabei zum
Vorschein. Woher kommt das alles? Wie sieht es jetzt aus und war es
schon immer so? Und wie wird es in der Zukunft sein?
Also los!
Mit welchen Zielen fotografierst Du?
Auf welchem Wege versuchst Du Deine Ziele zu verwirklichen?
Mit welchen Mitteln gedenkst Du diese Ziele zu erreichen?
Welchem Zeitrahmen hast Du Dir gesteckt?
Hast Du Dir Zwischenziele gesetzt?
Wie lange fotografierst Du schon?
Mit welchem Ergebnis bist Du bisher unterwegs?
Holst Du Kritiken ein?
Fotografierst Du einzelne Bilder oder arbeitest Du an einer Reihe, einem Portfolio?
Was ist die Aussage Deines Werkes, Deiner Serie, Deiner Fotos?
Widmest Du Dich wenigen oder vielen Themen?
In wie weit komponierst Du Deine Fotografien?
Welche Überlegungen stellst Du vorher an?
Wo sind Deine Verbessungspotentiale?
Wo hast Du Deine Stärken?
Fotografierst Du für Dich selbst, für Freunde und Bekannte, für Menschen im Netz, um die Bilder zu verkaufen?
Fotografierst Du für Auftraggeber?
Wie gut beherrschst Du Deine Ausrüstung?
Welche Komponenten Deiner Ausrüstung benutzt Du am häufigsten, welche seltener?
Welche waren Deine größten Fortschritte und wodurch hast Du sie erreicht?
Erkennst
Du Dich wieder? Bist Du der Fotograf, für den Du Dich hältst und was
sagen die Menschen um Dich herum? Worin sehen sie Dich anders, als Du
Dich selbst siehst? Hat jemand anders recht oder liegt die Wahrheit
irgendwo dazwischen?
Es könnte eine spannende Reise werden, wenn
Du den Fragen nachgehen kannst und sie mit jemandem besprechen kannst.
Wenn Du Lust und Zeit hast...
Wie eine Beantwortung aussehen könnte, das beschreiben meine nächsten Beiträge in einer kleinen Reihe.
Und - Vielleicht hat ja ein fotografierender Mitblogger Lust, seine Erfahrungen zu teilen.
Eine kontroverse Diskussion über Schönheit. Betrachtungen der Schönheit am Beispiel des Gesäß. Eine nicht ganz wissenschaftliche Betrachtung. Künstlerisch bearbeitete Fotografien von Hintern in Jeans als Beispiele der Schönheit. Schönheit, die durch schöne Rückansichten ein Bild finden. Schönheit, wie ich sie sehe
Posts mit dem Label foto werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label foto werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Mittwoch, 23. Dezember 2015
Sonntag, 28. Dezember 2014
Photographers View (60)
Worauf
sollte sich unser subjektives Urteil stützen, wenn nicht auf das reine
Gefallen an der anmutenden Erscheinung der entdeckten Person? Weit vor
den eigentlichen, wesentlichen, bedeutenden Kriterien für
das Zusammenleben mit einem Menschen hat das Aussehen, die Schönheit,
bzw. das Gefallen den Schlüssel für das wahrnehmende Hinsehen inne.
Bevor eine Freundin zu einer Freundin, ein Freund zu einem Freund wird,
sind sie für uns Fremde, die wir auch wie Fremde ansehen, Fremde wie
jeder Mensch, den wir zum ersten Male sehen und von dessen
Freundlichkeit und Taktgefühl, Warmherzigkeit und Wahrhaftigkeit wir
noch nichts ahnen. Bevor Humor und Mitgefühl, Zuverlässigkeit und
Achtung, Höflichkeit und Treue, Empathie und Unterstützung des anderen
dem Aussehen die Bedeutung nehmen, die es zu Beginn einer Beziehung zu
einem anderen Menschen hat, zählt es für uns alle ersteinmal.
Das heißt nicht, dass die Schönheit danach nebensächlich wird und in
der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Nein, ist sie doch dann noch so
wichtig, als dass ich beispielsweise sehr wohl die Figur meiner Frau
immer wieder gerne betrachte, ihre braunen Augen und ihr Lachen und im
Gegenzug mein Aussehen auch nicht der dekadenten Gleichgültigkeit
mancher Zeitgenossen preisgebe.
Und hier kommt der Moment des Fotografen ins Spiel. Für ihn ist jeder
Moment, in dem er einen Menschen zum ersten Male sieht, so, wie es das
erste Mal für beide neugierigen Menschen ist, auch wenn sie sich danach
erst richtig kennenlernen. Der Fotograf sieht genau so zuerst die
Schönheit des Menschen gegenüber und das bedeutet keineswegs, dass er
ihn oder sie darauf reduziert. Das Bild ist schließlich meist der erste
Eindruck, den wir von unserem Gegenüber gewinnen können.
Das heißt damit natürlich nicht, dass der Fotograf sich darauf begrenzen lässt, im Gegenteil. Wenn er sein Model fotografiert, mit ihm gemeinsam über die Aufnahmen spricht, sie gemeinsam gestaltet, so entlockt er seinem Gegenüber vielleicht noch eine andere Sichtweise auf sich selbst und lernt sein Model natürlich bei dem Shooting weiter kennen und auch wertschätzen. Wenn bei beiden die Chemie zusammenkommt, wird man sich vielleicht zu einem erneuten Shooting wieder treffen. Die Achtung vor dem anderen bleibt immer da, so sollte es zumindest immer sein.
Das heißt damit natürlich nicht, dass der Fotograf sich darauf begrenzen lässt, im Gegenteil. Wenn er sein Model fotografiert, mit ihm gemeinsam über die Aufnahmen spricht, sie gemeinsam gestaltet, so entlockt er seinem Gegenüber vielleicht noch eine andere Sichtweise auf sich selbst und lernt sein Model natürlich bei dem Shooting weiter kennen und auch wertschätzen. Wenn bei beiden die Chemie zusammenkommt, wird man sich vielleicht zu einem erneuten Shooting wieder treffen. Die Achtung vor dem anderen bleibt immer da, so sollte es zumindest immer sein.
Was beim Fotografen anders ist, als an einem Betrachtenden Mensch, das
ist die Tatsache des Bildes. Ihm ist gelegen an der Dokumentation der
Schönheit und des Gefallens. Während der Hinsehende das Bild in sich
aufnimmt, versucht der Fotografierende den Augenblick zu erhalten. Die
Gründe dafür sind so vielfältig, wie es Fotografen gibt. Vereinigemd ist
der Dokumentationsgedanke, die anschließende Verwendung liegt in
gemeinsamer Entscheidung zwischen Fotograf und Model.
Bezahlt das Model den Fotografen, so entscheidet das Model, bezahlt der
Fotograf das Model, entscheidet der Fotograf. Bilder auf
Gegenseitigkeit stehen in bestimmten Grenzen beiden zur Verfügung.
Sobald der kommerzielle Weg beschritten wird, fällt eine Beteiligung an
den anderen Part.
Bilder gegen die gegenseitige Leistung zu fertigen ist keine Sache von
Status, jedes Model und jeder Fotograf können es gestalten, wenn beide
dadurch auf ihrem Wege weiter gebracht werden. Selbst Naomi Capbell tut
es, wenn ein begnadeter Fotograf wie Peter Lindbergh anfragt, und auch
Diane West macht es, wenn Cindy Crawford anfragte.
So ist die Fotografie ein Mittel zur Beurteilung seiner selbst durch
die Augen der Kamera und des Fotografen. Er fotografiert nichts von dem,
was nicht da ist, er kann nur bestimmte Sachen betonen und andere
verstecken.
Ein tolles Abenteuer kann jedes Mal von neuem stattfinden, wenn man den
selben Menschen in immer wieder neuem Licht der Kamera wieder finden
kann!
Samstag, 27. Dezember 2014
Ausweg Schönheit? (59)
"Another Day - Another Way" oder wie es Konrad Adenauer mal sagte: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern..." "Auf die inneren Werte kommt es an!" Soooo So.
Nur die Schönheit wird gerne gesehen. Wer sieht gerne in
Durchschnittsgesichter? Was sind "Durchschnittsgesichter? Bei einem
Partner-Findungs-Versuch eines Forscherteams unter Mitwirkung von 1200
Studenten blieb kein(e) einzige(r) ohne ein
"Kennenlernen-Wollen-Kärtchen" nach Sichtung von je nur zwei Fotos jedes
möglichen Date-Partners. Im Volksmund hieß es früher so: "Jedem Topf
sein Deckelchen." Doch ein anderer Versuch zeigte ein Ergebnis mit
anderer Aussage.
Identische Bewerbungen wurden zugrunde gelegt. Mit dem selben Gesicht
wurde einmal mit jeweils hübscher wirkenden Manipulationen und eher
unterdurchschnittlich wirkenden Manipulationen Schindluder getrieben.
Diese Unterlagen wurden an eine hohe Zahl von Personalentscheidern zur
Bewertung ausgegeben. Das Ergebnis war wie erwartet. Den scheinbar
attraktiveren Bewerbern wurden durchweg bessere Qualifikationen
attestiert. Wohlgemerkt, es waren identische Unterlagen mit nur anderen
Fotos!
Nix mit inneren Werten. Und wir? Wir sind alle ganz anders! Ich fürchte, dass dem nicht so ist. Beispiele? Gerne.
♡
Wir Männer gehen gerne in die Bäckerei mit der Backereifachverkauferin,
die jeden Morgen ein so liebreizendes Lächeln an den Tag legt.
♡ Wir Männer sind viel lieber im Bistro am Brunnen, in dem die Bedienung mit der tollen Figur uns unseren Latte Macchiato serviert.
♡ Wir Männer sehen uns im Fernsehen doch nur deshalb das Beachvolleyball - Spiel an, weil die Sportlerinnen dazu genötigt werden, äußerst figurbetonte Kleidung zu tragen.
♡ Frauen sehen viel lieber den gutgebauten Bademeister, als einen, der gerne mal ein Bierchen seinem Bauche zuführt.
♡ Frauen gehen lieber in die Bar, in der der adonishafte Schönling die Cocktails mixt.(aus Gastronomie heute)
♡ ...
♡ Wir Männer sind viel lieber im Bistro am Brunnen, in dem die Bedienung mit der tollen Figur uns unseren Latte Macchiato serviert.
♡ Wir Männer sehen uns im Fernsehen doch nur deshalb das Beachvolleyball - Spiel an, weil die Sportlerinnen dazu genötigt werden, äußerst figurbetonte Kleidung zu tragen.
♡ Frauen sehen viel lieber den gutgebauten Bademeister, als einen, der gerne mal ein Bierchen seinem Bauche zuführt.
♡ Frauen gehen lieber in die Bar, in der der adonishafte Schönling die Cocktails mixt.(aus Gastronomie heute)
♡ ...
Diese Liste ist noch viel weiter zu vervollständigen, wir können jeder
ein paar weitere Beispiele finden. Aussehen, besonders gutes Aussehen
wird weiterhin offensichtlich unter Wert gehandelt, inoffizieller Tenor
ist mit der heimlichen Verpflichtung zur stetig zu steigernden
Attraktivität das genaue Gegenteil. Ich selbst gehe, wie vorher schon
mehrfach erwähnt, ebenso lieber dahin, wo es nicht nur schöner ist,
sondern auch lieber dahin, wo die schöneren Menschen sind. So wie ich
attraktive Menschen lieber sehe. Ich meine, dass es bei der Mehrzahl der
Menschen ähnlich ist. Daher die Erfolge der schönen Schauspieler(innen)
und Sänger(innen).
Somit ist die Diagnose eindeutig. Und die Therapie? Sollen die Männer
auch in diesen Schönheitskult geführt werden. Die Kosmetikindustrie mit
ihrem zweistelligen Milliarden-Gewinn sähe dies gewiss gerne. Mit
Haarfärbemitteln extra für den Mann, bei dem außer der Verpackung die
Handschuhgröße der einzige Unterschied zum Frauenhaarcolorant ist. Wäre
es nicht sinnvoller, man führte eine Kampagne der Aufklärung, um der
Frau durch Einsicht und vor allem männliche Unterstützung den Rücken
dahingehend zu stärken, das das Leben für die moderne Frau im 21.
Jahrhundert nicht mehr zu einem Spießrutenlauf durch Schönheitsparcours
mannigfaltiger Ausartungen führen muss. Ich finde ja.
Wer jetzt moniert, ich trüge mit meiner Art der hier ausgestellten
Fotografie eher zum Gegenteil bei, dem sei folgendes gesagt: Meine
Modelle sind ganz sicher nicht dick oder gar fett. Darauf kommt es auch
gar nicht an, meine ich. Sie sind eher normalgewichtig, damit meine ich,
weit weg von den gültigen Bodymaß-Indizes der Modelbranche. Natürlich
sind es in meinen Augen wohlgeformte Körper mit harmonischer
Linienführung. Doch derer gibt es viel mehr, als manchmal angenommen
wird, dabei schließe ich nicht nur vom Aussehen des Gesichtes auf die
Herkunft des wohlgeformten Körpers, der oft NICHT durch endlos
wiederholte Fitnesstorturen oder schlimmeres erarbeitet wurde. Das
versicherten mir die Modelle glaubhaft.
Wenn jetzt der neueste Trend beim Manne schon das operative Einpflanzen
von Barthaaren ist, so sehe ich das mit Sorge um die Menschen.
Freitag, 26. Dezember 2014
Spiegelbilder (58)
Teil 3 der Ähnlichkeiten zur Streetfotografie
Aufbrechen zum Fotografieren, nicht ein bestimmtes Ziel vor Augen, aber
eine Idee. Die Kamera im Gepäck, ein, zwei Wechselobjektive,
Ersatzakkus und Speicherkarten. Urbane Gegend, etwas dörflichen
Charakter ausstrahlend, Menschen wuseln beschäftigt wirkend über die
Gehsteige. Wenige, ordentlich gekleidete Personen stehen an einer
Haltestelle, sehen nachdenklich aus, haben scheinbar Zeit, einige
unterhalten sich, die Mehrheit tippt wild auf einem kleinen Bildschirm
herum. Eine junge Frau eilt hinter einem Kinderwagen her, blickt nervös
nach links und rechts, erst spät erkenne ich ein Handy an ihrem Ohr. Ein
Dreiergrüppchen Rentner steht an einer Einmündung, eine Dame um die
vermutlich 75 Jahre alt lamentiert wild gestikulierend in Richtung der
anderen Gesprächsteilnehmer. Sie ist sehr stark geschminkt. Das
interessante, mit tiefen Falten durchzogene Gesicht ist deutlich
gebräunt.
In der alten Bäckerei etwas weiter stehen mehrere Menschen schlange.
Durch die Scheibe sehe ich eine Frau in Jeans, deren Figur mir gut
gefällt. Ich fotografiere drei, vier Bilder in der Totalen, das saubere
Glas spiegelt etwas, es stört nicht sehr. Zusehende, neugierige
Passanten suchen nach dem scheinbar nicht vorhandenem Motiv, sehen dort
hin, zu mir, länger in Richtung des Objektives, geben jedoch ohne
Erkenntnis auf und senden mir noch einen fragenden Blick mit
Unverständnis vermischt zum Abschied. Die von mir fotografierte Frau
kommt mit einer großen Tüte aus der vollen Bäckerei, sieht mich
freundlich an, ich lächele freundlich zurück und sie lächelt auch.
Ich gehe weiter. Menschen schlendern über die wenig befahrene Straße.
Ich erreiche den Bereich der Geschäfte, der Verkehr nimmt etwas zu. Eine
junge Handwerkerin in schwarzer Cordhose einen Zollstock in der dafür
vorgesehenen schmalen Tasche tragend kommt mir entgegen, ich sehe ihr
freundlich offenes Gesicht an und sie sieht meine Kamera an, lächelt
mich danach freundlich an, fast ein leichtes Lachen könnte ich
beschreiben. Sie schaut sogar an mir vorbeigegangen noch einmal lächelnd
zurück. Im Weitergehen denke ich zwei Sekunden nach, drehe mich
nochmals herum und sehe sie an einer nahen Haltestelle stehen. Ich gehe
daraufhin nochmal zu ihr zurück, spreche sie an, und frage sie
freundlich aber offen nach einem Foto. Sie fragt mich nach dem Grund und
ich sage ihn ihr. Sie lacht und sagt zu, ich solle nur ihr Gesicht
nicht veröffentlichen. Ich gab ihr meine Karte, wenn sie einen Abzug
haben wolle, könne sie mich gerne Anrufen. Sie lächelte und ich
verabschiedete mich nach drei Bildern ebenfalls mit einem Lächeln.
Angekommen in einem Straßencafe bestelle ich mir einen doppelten
Espresso. Trotz niedriger Temperaturen sind die Tische im Außenbereich
dank der Märzensonne nicht mal durch einen kalten Nordwind frei
geblieben. Ich setze mich dazu, ein Pärchen freundlicher Endsechziger
räumen demonstrativ einen durch ihre Mäntel belegten Sessel. Offen
beteilige ich mich nach einer freundlichen Einladung an ihrem Gespräch
über Habgier und Geltungssucht. Eine halbe Stunde vergeht wie im Fluge.
Irgendwann kommt unser lockeres Gespräch auf das Thema Fotografie
verursacht durch meine Kamera. Ich berichtete wahrheitsgemäß von meiner
"Art" Streetfotografie, deutete ungefähr an, was der Sinn des ganzen
ist, was ich bis jetzt selber darunter verstehe. So richtig geheuer war
es ihnen anfangs nicht. Viele Fragen und noch mehr Antworten später
lichtete sich das Dunkel und sie waren von sich aus beim Thema Aussehen
angekommen, welches immrr sehr viel Gesprächsstoff bietet. Wieder eine
halbe Stunde später verabschiedeten sie sich sehr höflich.
Ich selbst ging noch etwas durch die Stadt, es trug mich an den Fluss
und langsam zurück zum Wagen. Auf dem Wege konnte ich noch sieben bis
acht Fotos machen, deren Inhalt von einem Pärchen in lauter Diskussion
über einen tollen Eingangsbereich bishin zu zwei sehr schönen Bildern
von Hintern in Jeans.
Diese Frauen konnte ich von einer Bank aus am Flußufer ablichten, als
sie mit ihrem Mobiltelefon in einer anderen Welt zu sein schienen.
Abgelenkt durch diese entzückende Erscheinung von den Wasserspiegelungen
des Flusses sah ich ihnen nach. Eine von ihnen bemerkte mich und meine
Kamera nach ihrem Kommunikationsausflug, sah mich an, während ich sie
durch den Sucher anblickte. Sie war sich wohl nicht ganz sicher, was ich
da zu tun gedachte, blickte erstaunt und angespannt in meine Linse. Ich
nahm die Kamera herunter, ohne auszulösen, und lächelte sie einfach an.
Sie blicke eine gefühlte Ewigkeit herüber, drehte sich danach herum und
verließ das Ufer. So verging ein weiterer Fototag, der eine schöne
Pforte und ein Foto einer tollen Figur einer hübschen Frau erbrachte.
Dienstag, 23. Dezember 2014
Streetfotografie mit Zeit (56)
Weiter
mit der Kamera unterwegs. In einem Straßencafe auf einem Hocker
sitzend, die Hände leicht unterkühlt durch den Winterwind in Kombination
mit der auslösebereiten Kamera, nun wärmend an der Tasse mit heißem,
weißen Kakao sehe ich den vorbei huschenden Gestalten zu. Ich bin in
dieser Stadt, weil ich bis zu einem Termin noch 2 Stunden Zeit habe.
Meine Kamera habe ich bewusst dabei, relativ lichtstarkes Objektiv, nur
das 24-70er. Sonst ist öfters das 50er mit 1.4 dabei. Ich meine, für die
Streetfotografie eine geeignete Linse. Im Cafe stehen die Menschen im
vorderen Bereich an einer Theke, kaufen Brot und Kuchen, sehen sich
hektisch um, kramen nach ihrem Portmonee in ihrer Jacke oder Handtasche.
Ich sehe ihnen dabei zu, stelle mir die eine oder andere Frage, was in
ihnen wohl vorgeht. Selten nimmt einer die Umgebung wahr, konzentrieren
sie sich doch auf die Auslagen des Konditors. Manchmal kann ich einem
Menschen für einen Augenblick länger in die Augen blicken, wenn er
meiner als Gast gewahr wird.
Wohlig warm durch den eigentlich viel zu süßen Kakao schlendre ich
durch die Stadt, sehe immer wieder Szenen des Alltäglichen, die einer
Aufnahme kaum Wert wären. Nur manchmal meine ich etwas Besonderes zu
bemerken, dazu nehme ich die Kamera hoch, halte sie erst zeigend empor,
und manchmal kommt ein einladendes Lächeln zur Antwort, worauf ich die
Situation festhalten kann. Viele der Fotos schlummern als RAW-Datei auf
einer definierten Festplattenregion, wo sie ganz vielleicht irgendwann
wieder entdeckt werden.
Bei den Fotos der wohlgeformten Hintern ist es ganz ähnlich. Immer
dann, wenn mir einer auffällt, ich die Kamera dabei habe, fotografiere
ich die Figur ehr beiläufig, wenn es die Situation ergibt. Wie schon
erwähnt ist der Aufnahmewinkel von entscheidender Bedeutung, leider
ergibt sich des Öfteren keine geeignete Perspektive, sodass es lediglich
beim Blick bleibt. Wenn es die Zeit ergibt, und ich eine gewisse
Zustimmung zur Zusammenarbeit erkennen kann, frage ich nach einem Bild.
Während des Schlenderns in der Gelassenheit der übrigen Zeit lässt sich
doch sehr gut die Umgebung selbst in kleinsten Teilen beachten. Liegt
eine Herausforderung bei der Streetfotografie doch in der Darstellung
alltäglicher, nicht jedoch alltäglich wahrgenommener Momente. "Zu sehen"
ist die Königsdisziplin der Fotografie in all seinen Themenbereichen.
Dabei ist besonders spannend zu erkennen, dass jeder Mensch durch seine
Augen verschieden wahrnimmt, wodurch eine wunderbare Vielfalt von
Aufnahmen zu bewundern ist. Auch zu lernen ist durch schiere Betrachtung
der Bilder in den Netzwerken eine vielversprechende Möglichkeit. Seine
Bildidee umsetzen mit den Eindrücken der meisterlichen Fotos weniger
Fotokünstler ist eine schöne Versuchung.
Posierende Menschen in alltäglicher Verflechtung stellen für mich eine
lohnenswerte Aufgabe der Fotografie dar. Selbst eine verbotenerweise
Tauben fütternde ältere Dame mit einem futterneidisch blickendem Terrier
kann eine gelungene Aufnahme darstellen. Wie gesagt, die Motive sind so
weitläufig wie die Menschen vielfältig, es wäre interessant sich für
bestimmte Sessions zu finden.
An einem Brunnen aufgehalten durch die lauten,wilden Kinderrufe
erinnere ich mich an die Tage meiner Jugend, wie wir drei von vier
Löchern des Tübinger Brunnens zugehalten hatten, um mit dem Vierten doch
den ein oder anderen nicht so grimmig schauenden Passanten zu benetzen.
Was blieb ist eine Narbe am Schienbein entstanden duch das Abrutschen
vom moosigen Rand des Brunnensteines bei gleichzeitigem Halten der
Position im Liegestütz, denn ich wollte ja nicht hinein fallen. Tat ich
auch nicht.
Ich
fotografierte die jungen Menschen am Brunnen, sie lachten darüber und
mich freundlich an. Schöne Bilder, jedoch ohne Release nicht zu
veröffentlichen.
An diesem Tag ein Foto einer tollen Figur, eines Menschen wartend auf die Zeit. (siehe oben)
An diesem Tag ein Foto einer tollen Figur, eines Menschen wartend auf die Zeit. (siehe oben)
Montag, 15. Dezember 2014
Motivfinder (50)
Auf der Suche nach dem Motiv
Fotografierend durch die Welt gehen, nach links und nach rechts schauend, abseits der ausgetretenen Pfade, immer neue Motive vor den Augen. Die Kamera tief hängend wie einst die Westernhelden ihre Colts, immer bereit für das nächste Duell zwischen der Technik, dem Fotografen und dem Motiv. Kaum Augen für die restliche Umwelt schleichend auf der Hatz nach dem nächsten Job, das Licht immer im Auge und den Stand der Sonne stets im Hinterkopf. Vorbereitet sein auf die nächste Szene, das Haus, die Türe, das Tier, den Berg, den Menschen oder die Blume. Im Geiste die Ausrüstung durchgehend, wissend um die lichtstarken Wechselobjektive und grauen Filter in der entsprechenden Tasche griffbereit für den Fall aller Fälle.
Dann ist er da, der Wimpernschlag des Augenblickes, der Moment des neuesten, ultimativen Schnappschusses, unsere Spannung ist durch eine Ausschüttung puren Adrenalins auf dem Höhepunkt angekommen und drückt sich aus in einer Ruhe, die selbst einen Stoiker hektisch aufblicken ließe, wir zielen mit der Kamera wie der sprungbereite Hauskater vor der mit Kaninchenfell bezogenen Quitschemaus auf das Motiv, wie in Beton gegossen eins geworden mit der Kamera, alle Einstellungen wie im Schlaf beherrschend den Bildauschnitt wie in weiser Voraussicht bewußt erkennend drücken wir auf den Auslöser.
Wie er so ist, der "Homo fotograficus", die Wirklichkeit mit seinem Blick einfrierend, das "Hier und Jetzt" durchdringend mit der analytischen Gewandtheit des Lichtbildners die Szenerie vorauszuahnen und die Geschichte schon in dem Moment geschrieben, noch ehe sie entstand.
Fotografierend durch die Welt gehen, nach links und nach rechts schauend, abseits der ausgetretenen Pfade, immer neue Motive vor den Augen. Die Kamera tief hängend wie einst die Westernhelden ihre Colts, immer bereit für das nächste Duell zwischen der Technik, dem Fotografen und dem Motiv. Kaum Augen für die restliche Umwelt schleichend auf der Hatz nach dem nächsten Job, das Licht immer im Auge und den Stand der Sonne stets im Hinterkopf. Vorbereitet sein auf die nächste Szene, das Haus, die Türe, das Tier, den Berg, den Menschen oder die Blume. Im Geiste die Ausrüstung durchgehend, wissend um die lichtstarken Wechselobjektive und grauen Filter in der entsprechenden Tasche griffbereit für den Fall aller Fälle.
Dann ist er da, der Wimpernschlag des Augenblickes, der Moment des neuesten, ultimativen Schnappschusses, unsere Spannung ist durch eine Ausschüttung puren Adrenalins auf dem Höhepunkt angekommen und drückt sich aus in einer Ruhe, die selbst einen Stoiker hektisch aufblicken ließe, wir zielen mit der Kamera wie der sprungbereite Hauskater vor der mit Kaninchenfell bezogenen Quitschemaus auf das Motiv, wie in Beton gegossen eins geworden mit der Kamera, alle Einstellungen wie im Schlaf beherrschend den Bildauschnitt wie in weiser Voraussicht bewußt erkennend drücken wir auf den Auslöser.
Wie er so ist, der "Homo fotograficus", die Wirklichkeit mit seinem Blick einfrierend, das "Hier und Jetzt" durchdringend mit der analytischen Gewandtheit des Lichtbildners die Szenerie vorauszuahnen und die Geschichte schon in dem Moment geschrieben, noch ehe sie entstand.
Donnerstag, 4. Dezember 2014
Intermotiviale Pfade - Der Weg zur People-Fotografie (45)
Mein
spannender Weg zur Körperfotografie, zur Menschenfotografie allgemein
gestaltete sich umständlich - aber auch stetig. Wie er sich entwickelte
und welche interessanten Umwege ich beschritt, darüber möchte ich in
diesem Beitrag schreiben. Wohlwissend, dass ich noch lange nicht an ein
Ziel, in einen statischen Zustand gelangt bin, so bin ich der festen
Überzeugung, dass dieser Weg, wie es der des ewigen Lernens im Leben
ist, auch hier keine Ausnahme bildet. Jeder Mensch, der sich ernsthaft
mit der Fotografie beschäftigen "will", der steht mit seinen ersten
Bildern in der eigenen Kritik.
Ich habe zwar schon auf dem ersten Film mit meiner trivialen Kodak
"Ritsch-Ratsch-Klick" - Kamera meine damalige französische Freundin
abgelichtet, ebenso aber einen Marinezerstörer in Husum, die dortige
Jugendherberge sowie die Stadt. Nach der Kodak kam die erste
Spiegelreflex und damit begann die eigentliche, spannende Reise durch
die unendlichen Motivwelten. Resümierend möchte ich vorwegnehmen, dass
ich trotz der ausschweifenden Fotoreihen mit anderen Motiven doch wieder
zurück zu den anfänglichen Vorlieben, nämlich der Menschen-Fotografie
zurück gekehrt bin.
Am Anfang war durch das aufkeimende Interesse am anderen Geschlecht
schlechthin der Wunsch entstanden nicht nur meine auch aus heutiger
Sicht sehr fotogene erste "richtige" Freundin zu fotografieren. Mit
offenen Augen durch die Welt gehend gab es für mich schon immer sehr
viele in meinen Augen "hübsche" Frauen; als Jugendlicher natürlich eher
Mädchen. Nicht jede derer wollte ich fotografieren, ich dachte nur bei
einem bestimmten Typus darüber nach, dass genau dieses Mädchen in exaxt
dieser Situation, jetzt in diesem Augenblick ein wundervolles Motiv für
ein hervorragendes Bildnis hergäbe. Ich möchte an dieser Stelle
besonders für die oder den fragende(n) Leser(in) deutlich machen, dass
es mir nicht darum ging, all diese Mädchen zu meiner Freundin zu
gewinnen, sondern sie zu fotografieren.
So kam es zu Situationen wie jene, in der meine damalige Partnerin - in
gemeinsamen Vertrauen zwischen uns beiden - ihre Klassekameradin, die
für mich sehr fotogen war, fragte, ob sie Spaß an einem Fotoshooting
hätte. Bald darauf sollte es sich ergeben. Durch die wahre Begeisterung
des Modelles über ihre Bilder wurden sogar drei Shootings innerhalb von 2
Jahren daraus. Diese beeinflussten die Partnerschaft mit meiner
Freundin nicht. In verfremdeter Form stelle ich eines der Bilder später
aus, und zwar deswegen verfremdet, weil ich als 17jähriger noch nichts
über Modell-Release wußte, bzw. nicht mal im Ansatz an Veröffentlichung
zu denken war und es das Internet schlicht nicht gab. Ja, so lange ist
es her! Auch kann ich nicht einfach vom Einverständnis des hübschen
Mädchens mit ihren braunen langen Haaren ausgehen, ihr Bild hier zu
veröffentlichen.
So habe ich in den Endsiebzigern und Achtziger Jahren mit der
Fotografie begonnen. Nicht alleine habe ich dieses Hobby betrieben, denn
während meiner neunjährigen Oberschulzeit waren in meinem direkten
Schulfreundeskreis zwei weitere Jungs ebenso ernsthaft an der Fotografie
interessiert, wie ich. So unternahmen wir gemeinsam unzählige
Fototouren.
Mein Motiv sollte von da an in der kommenden Zeit immer wieder wechseln. Ich empfand es damals - wie heute - niemals verwerflich, wenn sich ein Fotograf nicht auf nur wenige Motive in seiner Fotografie beschränkt. Bei Goethe las ich sinngemäß einmal einen Satz über das Fachidiotentum: Je kleiner sein Reich, desto konzentrierter die Kraft. Meiner Ansicht nach steckt viel Wahrheit darin. Jeder Mensch kann sich dabei selbst aussuchen, wie er in seinem Leben seine Kräfte einsetzen möchte: breit gefächert oder in die Tiefe gehend. Es gibt für beide Richtungen gute Gründe.
So kam ich zur Natur- und Landschaftsfotografie. Dieses Motiv hat mir
durch seine Statik viel über das Thema Bildkomposition vermittelt. Bei
gemeinsamen Bildbesprechungen der gleichen Motive mit unterschiedlichen
Ergebnissen wetteiferten wir, unterstützt von eigenen "Klugscheißereien"
über Betrachtungswinkel, Horizontaufteilung oder fehlendem Vordergrund
um das bessere Foto.
An
der nächsten Abzweigung des Motivweges geriet ich in die Fänge der
Architekturfotografie. In den Metropolen Köln und Düsseldorf, aber auch
in Wuppertal und dem Bergischen Land wurden wir leicht fündig. Tilt und
Shift noch als unbedeutende Fremdworte abgetan und mangels nicht
existenter Rechner mit nicht vorhandenem Gimp oder Photoshop stürzten
uns die Linien nur so um die Ohren, wenn wir nicht weit genug weg das
Teleobjektiv in Anschlag brachten.
Manchmal flackerte während der ausgedehnten Städtetouren neben uns das
Motivlichtlein der Streetfotografie auf, während uns dieser heute so in
Mode gekommene Begriff und das Genre als Motiv völlig unbekannt war.
Dennoch hatten wir so manches Motiv als lohnenswert für ein
aussagekräftiges Foto bewertet und nach Blenden- und Zeiteinstellung mit
dem Schnittbildindikator nach der flüchtigen Schärfeebene gefahndet.
Zoos waren und sind weiterhin ein dankbarer Motivdschungel. Tiere
ergeben für mich auch heute noch teils interessante, teils dramatische,
aber auch skurile und lustige Fotografien. Am See bei uns waren die
frechen, nimmersatten Enten ein beliebtes Motiv und vor so manchem
fauchendem Höckerschwan mussten wir uns hinter eine Bank retten.
Trotz all diesen Ausflügen in andere Themenbereiche der Fotografie
gesellte sich auf die Filme immer wieder hier und da ein Negativ eines
schönen Menschen, vornehmlich das Gesicht und besonders die Linien eines
Mädchens. Ich bin aus noch ungeklärter Ursache nicht Fotograf geworden,
obwohl ich mich zeitlebens damit beschäftigte. Doch diese Geschichte
ist eine andere als diese hier.
Als vorläufiges Fazit habe ich für mich die Erkenntnis gewonnen, dass
mich die aufreibenden Reisen zu den verschiedensten Motiven bei der
Entwicklung meines fotografischen "Könnens" unterstützten. Bei der
Umsetzung des Erkannten konnte ich häufig die Schwierigkeiten erleben,
es einfach anders zu machen. Das Alles geschah in der Zeit während des
"restlichen"* Lebens. Die Veränderungen im eigenen Anspruch mal beiseite
gelassen, gewährt mir die Einsicht über meine technischen
Unzulänglichkeiten mindestens eine Erkenntnis: für eine ernsthafte
Auseinandersetzung mit der Güte meiner Bilder braucht's mehr als nur ein
Forum oder ein Bildhoster mit Favoriten oder "Like" - Häckchen -
Funktion. Persönliche Besprechungen mit Leidensgenossen oder
nichtvirtuellen Bildansehern kann ich nur wärmstens empfehlen.
Ich empfehle desgleichen jedem Fotografie-interessiertem weite Ausflüge
in die verschiedensten Motivwelten. Im weiteren Verlauf jedoch halte
ich eine Vertiefung von wenigen Motiven als diffuses Ziel für
lohnenswert, dies in Angriff zu nehmen. Es bedeutet ja nicht eine starre
Festlegung auf ewig. Ein gelegentlicher Blick über den Tellerrand
verhilft einem entweder zur weisen Erkenntnis, dass man doch eine andere
Richtung der Fotografie im Blut hat oder die Erkenntnis, dass man in
den bekannten Gewässern wunderbare "Landschaften" dokumentiert.
Noch eine abschließende Bemerkung über die Familienfotografie: Auch
wenn viele Fotografielehrer in ihrer Lehre diesen Zweig der Fotografie
gleichbedeutend mit allen anderen Bereichen als lehrwürdig betrachten,
so möchte ich dem einen Gedanken entgegenhalten, der mich am Ziel dessen
zweifeln lässt: Wenn ich mich in der Fotografie bilden möchte, so mache
ich mir Gedanken über viele Bedingungen des Abbildens, ich lerne viel
über Dinge wie Einstellungsmöglichkeiten, Licht und Dunkelheit. Doch ich
meine, jedes Bild der Familie, das aus lehrfotografischer Sicht nicht
gemacht wurde ist ein verlorenes Bild. Lieber 30 mittelmäßig
fotografierte Bilder des Kindes bei nur einem gelungenem, als auch nur
ein einziges, verpasstes Bild, denn in Zeiten des kostenlosen Speicherns
der Bilder ist es einerlei. Mit der Zeit sollte sich die Art und Weise
der Abbildungen beim ambitionierten Fotografen zwangsläufig weiter
entwickeln. Will man aber das Familienleben vielleicht in Form von
Jahresfotobüchern dokumentieren, für die Nachkommen Aufnahmen
zusammenstellen, so meine ich, man solle lieber einmal mehr auslösen.
*
Das wirkliche Leben ist für mich sehr plakativ gesagt weiterhin die
Vereinigung von Selbstentwicklung und - vor allem - Partnerschaft mit
Familie inklusive allen Baustellen und Nebenkriegsschauplätzen wie
täglicher Hausaufgaben - Hilfestellung zur selbstständigen Erledigung
derselben durch die lieben Kinder.
Dienstag, 2. Dezember 2014
Die Erschaffung eines Images (44)
Mit einer Fotografie kann der Fotograf ein Image eines Menschen
erschaffen. Abbilden wird der Fotograf mit seiner Kamera "nur" das, was
er sieht! Vordergründig betrachtet ist es richtig, doch es steckt hinter
einer Aufnahme, die der Betrachter, also wir, zu sehen bekommen,
bekanntlich viel mehr. Unter den vielen Gestaltungsmöglichkeiten einer
Fotosession mit einem Menschen finden sich Mittel und Wege, die Person
in den unterschiedlichsten Facetten wiederzugeben. Aus dem Modell lässt
sich ein Engel machen oder ein Vamp.
Wir als Betrachter der vielen Modell-Ikonen wie Christy Turlington, Laetitia Casta oder Milla Jovovic
können allein unter ihren bereits veröffentlichten Fotografien viele
verschiedene Gesichter und auch Charaktäre ausmachen. Der Einfluss des
Fotografen ist einfach wesentlich, gibt es doch unendlich viele Knipser
und Hobbypaparazzi auf der einen und wirkliche Fotografen, deren Bilder
in Ausstellungen und Büchern zu bestaunen sind, auf der anderen Seite.
Nebenbei bemerkt habe ich weder Ausstellung noch Buch publiziert. ;-)
Auch soll es keine Wertung eines Menschen sein nur des "Fotografen¨.
Was ein Fotograf vom Format wie zum Beispiel Peter Lindbergh aus einem
Menschenbildnis machen kann, das finde ich überaus bewundernswert. Es
spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle, mit welcher Kamera er das
macht und welches Equipment ihm zur Verfügung steht. Wenn ein Fotograf
oder eine Fotografin, gleichwohl ob Profi oder Amateur, sich Gedanken
vor einem bestimmten Shooting mit einem Modell macht, so kann er oder
sie das Ziel der Aufnahmeserie genau definieren. Will man ein bestimmtes
Ergebnis erreichen, sind im Umkehrschluss ganz bestimnte Vorbereitungen
unabdingbar. Nicht nur die Ausrüstung meine ich, auch Location,
Kleidung/Style, Licht oder Make-up bestimmt die Bildaussage.
Was will ich darstellen, welche Botschaft möchte ich mit einer Fotografie transportieren?
Was will ich darstellen, welche Botschaft möchte ich mit einer Fotografie transportieren?
Wenn ich mir die die Schönheitsvorstellung verkörpernden Modelle der
Mode- und Kosmetikindustrie so betrachte, dann kann die Botschaft derer
Bilder für mich nur die folgende sein. "Sieh her, ich bin die
personifizierte Schönheit, die Du auch erreichen kannst, wenn Du diese
oder jene Produkte auch benutzt!" Wir werden mit diesen Ikonen der
Schönheit tagtäglich mit einer Intensität konfrontriert, dass man
glauben könnte, so würde die Mehrheit der Menschen aussehen. Die Rolle
der Medien ist dabei entscheidend, denn erst durch deren Einsatz ist
eine so starke Verfügbarkeit erst möglich geworden.
Wer macht nun diese Bilder. Wer bereitet die Modelle auf die Film und
Fotosessions vor? Außer eines Visagisten oder Maskenbildners können
viele andere Personen involviert sein. Selbst bei den in den 1990ern und
2000ern in Mode gekommenen Natürlichkeitslooks, auf denen die Modelle
wie zufällig auf sehr natürliche Weise dargestellt wurden überließ man
nichts dem Zufall und jede noch so zufällig daherfliegende Haarsträhne
war genauestens geplant, wie mir ein befreundeter Modefotograf
versicherte.
Mit vielfältigen Mitteln kann der Fotograf den Look eines Menschen
verändern. Bei bekannten Gesichtern ist dies besonders deutlich. Meist
werden diese Personen des öffentlichen Rechts in sehr ähnlicher Weise
abgebildet. Viele derer verkörpern ein bestimmtes Image, welches der
Fotograf mit der Art seiner Aufnahmen gestaltet und auch aufrecht
erhält. Manch einer von uns wäre regelrecht erschrocken, wenn er eines
der Supermodelle oder eine(n) Schauspieler(in) ohne vorhergehendes
Styling ansehen könnte.
Stellen Sie sich ihren Partner oder ihre Partnerin vor, wie sie einmal
vollkommen geschminkt und mit modischster Kleidung und Frisur vor ihnen
stünde oder - einfach so - im weiten Pyjama mit zerzausten Haaren. Beides
ist der selbe Mensch und doch transportiert er eine vollkommen
widersprüchliche Bildaussage. Was jetzt hier als krasser Gegensatz
genannt wurde, kann im Einzelnen auch etwas sehr diffiziles sein, dass,
oberflächlich betrachtet, kaum auffällig ist, aber durch ein Fehlen doch
sehr starke Irritationen beim Betrachter erzeugt. Schon ein fehlender
Kajalstrich könnte eine ganz bestimmte Härte oder Entschlossenheit im
Gesichtsausdruck vermissen lassen. Das kann gewünscht sein, wenn eine
natürliche, sanfte Ausstrahlung des Modelles beabsichtigt wird. So
lassen sich manche Modelle nur sehr ausnahmsweise mal ohne eine
bestimmtes Make-up ablichten.
Der Fotograf kann die Aussage eines Images des Modelles weiter führen,
indem er ein Modell in stets sehr ähnlicher Art und Weise fotografiert,
bzw. die Bilder in genau dieser Art weiter bearbeitet, die der
gewünschten Optik des Modells oder des Auftraggebers Rechnung trägt.
Wenige Modelle haben - meiner Ansicht nach - eine besonders
breitgefächerte Vielfalt der darzustellenden Charaktäre oder Looks.
Viele sind festgelegt auf wenige bestimmte Rollen. Selbst, wenn sie es
versuchten, würden sie mehr von ihrem eigentlichen Image zerstören, als
ein neues dazugewinnen.
Sehr gut zu beobachten ist das bei den Schauspielerinnen, die aus der
Familienkommödie oder Vorabend-krankenhausserie stammen und danach eine
Tatortkommissarin darstellen sollen. Diese Veränderung gelingt nur sehr
selten und wirkt leider unglaubwürdig. Diese Aussage stellt meine
persönliche Ansicht dar.
Viele Modelle haben aus vorgenannten Gründen gerne nur bestimmte
Fotografen, weil es diese verstehen, die im Modell vorhandenen
besonderen optischen Attribute auf dem Film hervor zu heben, bzw. auf
den Chip. Jeder, der fotografiert, hat eine eigene "Sicht der Dinge". So
würde auch ein Mensch durch die Augen und schließlich durch die Linse
eines jeden Fotografen immer wieder anders dargestellt werden, ohne den
wechselnden Gemütszustand des Modells dazu zu bedenken.
So wie die Menschen in jedem anderen Menschen etwas anderes sehen, so
bringt auch jeder Fotograf bestimmte Eigenschaften seines Modells hervor
und genau an dieser Stelle beginnt der Einfluss des Fotografen. Er kann
sich für Eigenschaft A oder B oder C oder … auf seinen Bildern als
Hauptbotschaft entscheiden. Genau danach wird er vermutlich sein Modell
instruieren. Wenn auch die Auswahl der Bilder im persönlichen Bereich
durch das Modell selber erfolgt, so kann es dennoch ausschließlich
zwischen den geschossenenen Images (=Bildern) auswählen. Andere gibt es
nicht.
Bis hier her bin ich noch nicht mal auf die Frage eingegangen, in wie
weit die eigene Sichtweise des Modelles mit in die Bilder einfließt. Die
abschließende Frage am Ende der Session bei der Betrachtung der Bilder
ist dann, ob sich das Modell so wiedererkennt, wie es meint zu sein oder
auszusehen! Stimmen da die Sichtweisen des Modells und des Fotografen
überein oder nähern sich an? Oder soll es gar nicht so sein und der
Fotograf soll viel mehr etwas im Modell hervorheben/ entdecken /
erschaffen. Etwas, von dem das Modell meint, das er oder sie es
vielleicht nicht verkörpere oder ausgedrücke, der Fotograf solle es aber
erschaffen und in die Bildaussage transferieren.
Möglicherweise
kann es für ein Modell sehr spannend sein, den Fotograf in einem Teil
des Shootings freie Hand zu lassen und Ansichten kreieren zu lassen, in
denen sie oder er sich kaum wiedererkennt. Immer wird es dabei ein
Abbild des Menschen sein, das jedoch stark verfremdet sein kann und ganz
oft ist. Denn eines ist heutzutage ganz sicher: So gut wie keinem Bild
ist mehr zu trauen, dass man nicht selber bearbeitet hat! ;-)
<!--more
Sonntag, 26. Oktober 2014
Verlauf (41)
Von der Bedeutung eines Hohlkreuzes
Bei
vielen meiner Zeichnungen sowie bei der Betrachtung eines Frauenkörpers
- besonders im Profil - bin ich immer wieder auf den besonderen
Zusammemhang von Po und Rücken gestoßen. Jean-Luc Hennig schreibt in
seinem Buch "Der Hintern": (...) eine vollkommene Rundung des Gesäßes
erst durch den konkaven Schwung der unteren Wirbelsäule möglich wird."
Hennig
beschreibt hier, was ich in meiner Abhandlung weiter oben mit
Linienführung bezeichnete. Sagte man noch in den 1970er Jahren: "Achte
auf Deine Linie!"
Der
Verlauf vom Rücken zum Po ist für die Form des Hinterns von großer
optischer Wirkung, denn ein leichtes Hohlkreuz verstärkt die Rundung des
Po in enormen Maße. Nicht die Größe meine ich dabei, sondern die
Proportion, die durch den "konkaven Schwung" des Rückens erst gebildet
wird.
Ein Körper kann eine Haltung mit einem leichten Hohlkreuz annehmen, oder er ist so geformt. Die Rückpartie des Menschen zeichnet durch den Verlauf der Wirbelsäule und der Kontur des Gesäßes die Form eines "S". So, wie man einen Schwan zeichnet, wie ein "S" oder einen Flußabschnitt mit stark mäanderartiger Windung, so zeichnet die Form des Rückens zum Verlauf über den Hintern hinweg ein "S" mit leichtem Schwung.
Ein Körper kann eine Haltung mit einem leichten Hohlkreuz annehmen, oder er ist so geformt. Die Rückpartie des Menschen zeichnet durch den Verlauf der Wirbelsäule und der Kontur des Gesäßes die Form eines "S". So, wie man einen Schwan zeichnet, wie ein "S" oder einen Flußabschnitt mit stark mäanderartiger Windung, so zeichnet die Form des Rückens zum Verlauf über den Hintern hinweg ein "S" mit leichtem Schwung.
Es
ist natürlich müßig, über geometrische Formen im Zusammenhang mit dem
Körper zu sinnieren, und wer braucht das schon. Im Rahmen meiner kleinen
Betrachtung des Po finde ich es dennoch recht amüsant, aber auch
informativ. Ohne meine Beobachtungen der Linienführung mit den
Berechnungen des "Vitruvianischen Menschen" von Leonardo da Vinci
vergleichen zu wollen, möchte ich gleichwohl einen Versuch wagen, diese
Körperpartie in der Profilansicht durch die Symmetrie der Kreise zu
beschreiben.
Sprach
ich oben von der konvexen Form des Pos und der konkaven Form des
Rückens, so kann ich diese Formen in ihrer Kreisbahn mit einem
bestimmten, aufeinander abgestimmten Radius aufzeichnen:
siehe dazu Zeichnung 1:
siehe dazu Zeichnung 1:
Kreisbogen
1 soll hier die konkave Linie des Rückens darstellen, natürlich
ungeachtet der Tatsache, dass vielleicht aus orthopädischer Sicht ein
Hohlkreuz nicht gesundheitsfördernd sein soll, Kreisbogen 2 stellt
natürlich den konvexen Verlauf der Form des Hinterns dar. Betrachte ich
für mich die Linie, so finde ich sie schon sexy, was natürlich jeder
anders empfinden darf und soll.
So
gibt es jede Menge verschieden geformter Profile des Menschen. Durch
die Dreidimensionalität des Körpers kommen noch die vielen
Betrachtungswinkel dazu. Das führt dazu, dass ein und derselbe Körper
mannigfaltige Silhuetten erzeugen kann. Dabei kann die eine Ansicht den
Körper sehr vorteilhaft aussehen lassen, die nächste jedoch gar nicht
mehr - immer unter der Prämisse des momentan als wohlgeformt angesehenen
Körpers.
Wie
sich die Form in veränderter Linienführung darstellt, ein variierter
Umriss sich auf die Attraktivität auswirken kann, das habe ich - grob
vereinfacht - in folgender Grafik gezeichnet (wieder mit Zirkel und
unterschiedlichen Radien):

Die
unterschiedlichen Längen der Kreisbögen, bzw. der zwei Körperregionen
erzeugen deutliche Variationen im Schattenriss, die in meinen Augen die
unterschiedlichen Grade von Attraktivität hervorrufen. Dabei kann
wiederum bei jedem eine andere Linie die attraktivste sein, wenn ich es
mal auf die Linie als einziges Kriterium herunter breche. Das ist
deswegen so interessant, weil es gerade diese Linien sind, die für unser
Verständnis von Attraktivität verantwortlich zeichnen. Denn anhand der
hier wahrnehmbaren Symmetrie des Körpers und den Proportionen legt der
Mensch das Maß der Attraktivität schon im Unterbewußtsein fest. (Siehe:
"Die Macht des Unbewußten", Sendung des WDR vom 16.10.2012)
Die
Mode mit ihrer zunehmend körperbetonten Kleidung ist ein deutlicher
optischer Verstärker der Körperproportionen. Verschiedene
Wissenschaftler belegten in repräsentativen Studien den Zusammenhang von
Körperproportionen und Attraktivität, in denen ein direkter Bezug
untereinander bewiesen werden konnte. Durch die Mode der letzten Jahre
oder Jahrzehnte wurde die offensichtliche Wahrnehmung der
Körperproportionen bei Frauen und Männern erst möglich. Der Siegeszug
der Jeans in den 1970er Jahren beispielsweise führte zu einer mehr oder
weniger gewollten Vorführung des eigenen Körpers. Sie war eng anliegend
und konnte die Figur betonen, unabhängig davon, ob man oder frau eine
Figur hatte oder nicht hatte.
Da
bis heute ein ungebrochener Trend zum immer schlankeren Frauentypus hin
zu verzeichnen ist, soll dementsprechend auch die Kleidung dem Rechnung
tragen, indem diese die Schlankheit "beweist". Ob es nun übertrieben
wird, mit dem Schlankheitswahn, das soll jeder für sich selbst, für
seine Gesellschaft, in der er oder sie leben möchte, gerne
leben möchte, entscheiden und vorleben. Ich möchte dazu feststellen,
dass ich mir eine Partnerin vorstelle, die nicht zu dünn ist und nicht
zu dick ist. Eine Aussage, die alles und nichts aussagen kann,
vielleicht als Beispiel für eine Figur(Mensch), die mir gefällt: meine
Frau! und sonst: Brigitte Bardot vielleicht oder Estella Warren.
Zurück
zu den Linien. Ich möchte, wie erwähnt, nicht den Menschen auf eine
Linie begrenzen. Ich beabsichtige eine Aufzeichnung der Entwicklung der
Körperformen, die im Laufe der Zeit getrieben von Mode zu Mode ihre
Hochzeiten und Niedergänge erlebten. Ganz besonderes Augenmerk dabei
lege ich natürlich auf den Hintern, der, wie der ganze Körper, ja der
ganze Mensch, Teil dieser Entwicklung ist. Mal hervorgehoben, mal
versteckt, dann wieder betont, steht er da und ich möchte, weil ich ihn
schön finde, wenn ich ihn schön finde, beschreiben und abbilden. Die
Linie ist damit ein wesentlicher Bestandteil dieser Untersuchung.
Wenn
ein Mensch am anderen vorrüber geht, so wechseln die Ansichten sehr
schnell. Wir sehen bei der momentan körperbetonten Kleidung die Linien,
welche die Kleidung aus dem Menschen herausformt. Kann man sich heute
zwar nicht mehr sicher sein, ob der Mensch ohne diese Bekleidung immer
noch diese Linie hätte, so ist dieses Abbild des oder der jenigen doch
authentisch. Schließlich möchte sich der Mensch, wenn er die Kleidung
selbst bewußt ausgewählt hat, ein Stück weit so betrachtet wissen. Meint
er doch meist, dass er so, wie er dann im Moment aussieht, das Beste
aus sich gemacht habe.
Kleidungsstücke
waren schon immer dazu da, den Körper in bestimmter Art und Weise zu
formen. Eine Vorstellung von einer Figur ließ sich schon immer aus einer
genau definierten Mode herausarbeiten, nur das Rezept brauchte der
Mensch dazu. Frauen sind in der heutigen Zeit viel stärker darin
eingebunden, als Männer es sind. Schließlich gelten sie im Moment als
das schöne Geschlecht, was aber nicht immer in der Geschichte so war.
Das ist aber ein anderes Thema.
Eine
Linie der Körperkontur ist abhängig von der Kleidung. Enge Kleidung
vorausgesetzt formt diese Kleidung unseren Körper. Ist eine Hose an den
Oberschenkeln beispielsweise etwas enger geschnitten, so erscheinen die
Beine schlanker und der Hintern etwas größer. Die Figur ist - jenseits
von chirurgischen Veränderungen - immer von modischen Tendenzen
beeinflusst worden. Mal war die Hose weit geschnitten, mal eng. Die
Linie war mal deutlicher zu erkennen, mal nicht. Heute ist die Jeans -
als enge Form - ein sehr körperbetontes Kleidungsstück, welche die
Körperform mit all ihren Fehlern und Vorzügen deutlich hervorhebt.
Schlank ist in unserer Epoche der Inbegriff für Schönheit. So wird die
schlanke Linie durch die enge Hose unterstrichen oder eigentlich erst
jenseits vom Nacktsein sichtbar gemacht.
Abonnieren
Posts (Atom)