Dienstag, 8. Januar 2013

28. Gesellschaftliche Konventionen - Sag' bloß nicht Hintern

Was lässt sich über gesellschaftliche Konventionen - in Verbindung mit dem Gesäß - so alles bemerken? Lese ich bestimmte Artikel über das Thema, so eröffnet sich mir ein wahrer Reigen dieser Konventionen. Bestimmungen über Bestimmungen, Regeln, wohin man sieht und Tabus, deren Verletzung fast eine gesellschaftliche Ächtung, wenigstens aber eine soziale Diskriminierung zur Folge haben kann.
Was haben wir, was hat unsere Gesellschaft erreicht?
Wir sind unsere Gesellschaft. Wir machen sie aus. Wenn wir uns am sozialen Umfeld orientieren, wenn wir teilnehmen am gesellschaftlichen Miteinander, wenn wir interagieren, so prägen wir unser Miteinander aktiv mit. Wir entwerfen selber die Umstände, unter denen wir uns wiederum selbst verantworten müssen.
Wie entstanden also die Konventionen in meiner westlich geprägten Umwelt? Ich lernte schon als Kind, was sich ziemt und was nicht. Diese Konditionierung, die meine Eltern ihrerseits von deren Eltern, und diese wieder von ihren Eltern erfuhren, und die auch wir an unsere Kinder weiter geben. Eben diese Konditionierung eröffnet in uns eine Instanz, welche die Konventionen auf unsere Handlungsmuster überträgt. Dadurch wird eine Kommunikationsebene geschafft für die Verständigung in unserer Gesellschaft respektive in unserem sozialen Umfeld. Ohne diese Fähigkeit könnten wir uns in unserer Gesellschaft nicht verständigen. Wir wären in unserem Land, in dem wir nicht nur die Sprache nicht verstünden, auch die Gestik und Mimik sowie die Verhaltensweisen wären uns gänzlich unverständlich.
image
Aber wir haben die Fähigkeit der Kommunikation. Wir können sprechen und manchmal sogar zuhören. Und wir können denken. Manchmal auch nachdenken. Wir haben die Freiheit und selten sogar die Zeit, die Sitten und Bräuche, die Regeln und Vorschriften, die Gesetze und Verbote und die Dinge allgemein in Frage zu stellen.
Ob die Dinge dann der Überprüfung stand halten, das ist nicht gesagt. Jedes könnte ganz, könnte zum bestimmten Teil oder könnte gar nicht aufrecht erhalten werden. Es geht dabei nicht darum, Gesetze zu brechen, oder Verbote zu umgehen. Es geht nicht darum, mit alten Bräuchen zu brechen und die Regeln zu verletzen. Es geht für jeden von uns Menschen darum, dieses Gebilde der Gesellschaft, unserer Gesellschaft, zu reflektieren. Was meine ich mit "reflektieren"? Ich frage nach dem Sinn und dem Ursprung für den Ist-Zustand. Ich stelle die Frage:"Wie wirkt die soziale Umgebung auf mein Leben und das meiner direkten und entfernteren Mitmenschen. Ich rede mit den Menschen und frage einfach.
Denke ich also hier laut über die Eingangs gestellte Frage nach.
Was lässt sich über gesellschaftliche Konventionen in Verbindung mit dem Gesäß so alles bemerken?
Der Hintern ist im Grunde genommen tabu. Er ist hinten und vorne ist das, worum es geht. Er ist es, aus dem der Körper sich der überflüssigen Exkremente entledigt. Wie ich schon weiter oben erwähnte, lernen wir als Kinder, dass das "AA" "bahbah" ist. Und wir sollen uns ja nicht dort anfassen. Genau genommen nicht nur dort nicht. In früheren Zeiten war es laut Berichten der Altvorderen noch viel strenger. Diese "Regel" wird uns unter vielen anderen beigebracht, bis wir sie verinnerlicht haben. Unterstützend kommen noch die Einflüsse aus anderen Bereichen hinzu, wie der Umgangssprache: "Du Ar... " und "ar...kalt" zum Beispiel. In meinen Gedanken entsteht dabei die Frage nach der "Richtigkeit", nach dem Ursprung für den "Verruf".
In der Öffentlichkeit redet man nicht gerne über den Po. Es ist kein Thema. Die Auseinandersetzung findet lieber unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wenngleich es mittlerweile schon Ausnahmen gibt. In Brasilien wurde neulich die Miss Bumbum gekürt. Bumbum wird in Brasilien der Hintern genannt. Eine andere Kultur, auf die wir zugleich naserümpfend herniederblicken und neiderfüllt aufsehen.
Das Internet stellt mittlerweile eine Plattform zur Verfügung, die die Möglichkeit zur halböffentlichen Darstellung der Ansichten der Nutzer bietet. Nicht nur durch einen Blog oder eine Homepage kann etwas dargestellt werden, was sonst nicht zu veröffentlichen wäre. Auch durch die Auswertung der Begehrlichkeiten findet eine gesellschaftliche Dokumentation statt. Was wird wie oft von wem nachgefragt? So wie in meinem Blog wird mancher Gedanke mitgeteilt, der gelesen wird und damit anregt, aufregt und einen (Denk-) Anstoss gibt.
image
Komme ich wieder zurück zum "Das macht man nicht!" Schon das Wort Sitte erzeugt in mir ein deutliches Widerstreben. Das kommt m.E. durch die Erfahrungen, die sich auf der Soll - Seite meines Gewissenskontos seit meiner Jugend addiert haben. Sittsames Verhalten bedeutet für jeden Menschen etwas anderes, es finden sich zwar Gruppierungen, die oberflächlich gesehen in der Sitte einen gemeinsamen Nenner gefunden haben, die jedoch bei näherem Hinsehen starke Differenzen aufweisen. (Beisp.: Kirche oder Vereine)
Das empfinde ich in meiner Kultur als verklemmtes und verlogenes Verhalten. Ich sehe "Verklemmt" wörtlich und meine es so, als dass etwas klemmt, was gerne heraus möchte. Vielleicht wird es durch ein Gewissen eingeklemmt, welches aufgezwungen, domestiziert wurde. Hier oder in Papua-Neuguinea. Mit unterschiedlichen Wertvorstellungen.
Vielleicht durch die Sitte wird etwas eingeklemmt, das eigentlich unserer Natur entspricht. Wer bestimmt, was durch den Filter Gewissen, Sitte, Gesetz usf. aufgehalten wird, und zu einem Sediment in unserem Wesen wird.
Kann ich es anhand von Beispielen beschreiben, ohne gleich als freizügig und verantwortungslos bewertet zu werden. Sicher nicht. Doch wer bewertet? Ein Mensch? Eine Gesellschaft? Eine Konfession? Eine Gemeinschaft? Eine Partei? Ein Verein? Ein …?
Nehme ich ein Beispiel: Unbedeckte Schulter in einer venezianischen Basilika. Ein anderes: Mit Hut in eine Dorfkirche der Eifel. Noch eines: Lachen in einem Gerichtssaal. Ein letztes: Mann in einem String-Tanga im Kurbad Baden-Baden. Ein allerletztes: Eine Familie mit 6 Kindern im Feinschmeckerrestaurant.
image
Es könnte immer so weiter gehen mit Beispielen. Ihnen fallen bestimmt auch noch zig-hunderte ein. UND WER HAT WANN BESTIMMT, DASS WAS NICHT SITTSAM IST???
Wir! Wir halten uns daran. Nicht auffallen. lieber konsumieren. (… ich schweife ab!)
Denke ich also weiter. Warum ist unser Hintern tabu? Ist ein verantwortlicher Umstand der unangenehme Geruch, der entweichen kann? Sind es die Exkremente? Suche ich in der Geschichte nach...
bis bald

Montag, 7. Januar 2013

33. Die Fastzination des Weiblichen

" Ein Frauenhaar zieht mehr als hundert Ochsen"  (Unbekannt)  


Viele, sehr viele Worte beschäftigen sich mit der Fastzination des Weiblichen. Entscheidend für meine persönliche Betrachtung des weiblichen ist, dass ich als Mann heterosexuell bin und damit das andere Geschlecht, nämlich die Frau, anziehend empfinde. Nicht nur Männer beschreiben das weibliche Geschlecht immer wieder mit den bezaubernsten Worten, auch Frauen tun dies mit großer Hingabe. Wenn ich vom grundlegendsten Bedürfnis des Menschen ausgehe, und ich meine dies bei aller "Zivilisation" tun zu dürfen, dann kommt der Part der Fortpflanzung neben den Bedürfnissen nach Nahrung und Wohnen als Hauptverantwortlicher dafür in Frage.

image
   Die Menschheit bewegt, wie bei Tieren und Pflanzen, ein sog. Fortpflanzungstrieb. Dient dieser der Arterhaltung, so dient unser "Mögen" des anderen Geschlechts rein wissenschaftlich betrachtet der Fortpflanzung. Biologisch betrachtet hat die Natur Mechanismen entwickelt, die zur Arterhaltung wesentlich beitragen. Nämlich sind bei der zweigeschlechtlichen Fortpflanzungsweise bei den meisten Wesen Schlüsselreize in Form von körperlichen Attributen vorhanden, die dem anderen Geschlecht eindeutig zugeordnet werden können und zum Teil in veränderter, optischer oder geruchlicher Weise als paarungsbereitschafts - Symbol verstanden werden können. (z.B. Farbe, Duftstoffe, Körperhaltung bei Tieren; Kleidung, Verhalten, Kommunikation beim Menschen.)


   Wir Menschen pflanzen uns also in zweigeschlechtlicher Art und Weise fort. Wir brauchen damit zur Arterhaltung einen Partner, den wir uns aussuchen können. Eine unermeßliche Anzahl an möglichen Konstellationen der Partnrrwahl vor Augen ist der Mensch in der Realität meist jedoch in seinem engeren oder weiteren Wirkungskreis räumlich begrenzt. Durch die einfache Möglichkeit des Reisens und der relativ einfachen Wahl des Wohnortes und damit Wirkungskreises ist es uns Menschen mehr als jemals zuvor gelungen, in einem Kreis von Menschen vielfältigster ethnologischer Herkunften zu leben.

  Eine Auswirkung dessen ist in der Tatsache deutlich geworden, dass sich die allgemeingültigen Schönheitsideale nicht mehr nur in einem Typus Mensch wiederspiegeln, sondern sie variiren. Nicht dass es ein bloßes Phenomen unserer Zeit wäre, gab es doch immer schon Reisende oder gar Völkerwanderungen, doch in diesem Ausmaß und besonders dieser Geschwindigkeit ist es heute exorbitant geworden. Die allgegenwärtige Anwesenheit der Medien nocht nicht mal einbezogen multiplizieren diese alles um ein Vielfaches. Somit haben wir Menschen in allen erdenklichen optischen und wesentlichen Facetten vor uns, die, ob wir wollen oder nicht, einen Einfluss auf unser Weltbild, besser gesagt Menschenbild ausüben und es damit formen.
image
   Sehen wir nun den ein oder anderen Menschen vor uns, sehen ihn an, nehmen ihn also wahr, so empfinden wir ihn in nur Sekundenbruchteilen als sympatisch oder unsympatisch. Ursprung dieser Entscheidung sind neben anderen Instanzen die Erinnerungen an bereits gesehene Personen, sozusagen die Summe aller gesehenen Menschen jemals. Diese Prämisse als Vorraussetzung behandelt zählt jeder wahrgenommene Mensch auf der Sollseite unseres Menschenbilder - Kontos, während sich die Haben-Seite auf unsrere Vorlieben/Mögen/Attraktivitäts-vorstellungen direkt auswirkt.

   Angewandt auf das Thema meiner Fastzination des Weiblichen bedeutet das, dass sich durch die Permeablität meiner Eindrücke immer neu ein Ideal von Schönheit entwickelt, dessen Spuren sich in den fotografierten Bildern nachvollziehen lassen und auch beschreiben lassen.

   Ich bin fastziniert von einer Weiblichkeit, die ich immer neu definiere, die ich immer neu entdecke. Ich sehe gerne einen schönen Menschen an, entdecke immer wieder schöne Körperlichkeiten, entdecke ansprechende Gesichter und traue mich sie anzusehen! Ich finde es einfach schön, einen schönen Hintern anzusehen, aber darum dreht sich gerade das gesamte Thema in diesem Blog.

32. Moralia 2

Hier möchte ich anschließen an den Artikel "Moralia".
image
Es geht weiterhin um die Moral, diese hohe Instanz in unseren Köpfen. Wenn wir sie erkannt haben, wenn wir wissen, wer sie ist, und wenn wir es geschafft haben, ihre Entstehung in uns nachzuvollziehen, dann sind wir in der Lage dazu, diese in Frage zu stellen. Wir können sie mit den Ideen und Wertevorstellungen in uns mit denen der Gemeinschaft abgleichen, von der wir uns als ein Teil verstehen. Ich sehe uns aber nicht als ein Produkt dieser Gemeinschaft, sondern viel mehr als ein Multiplikator. Durch unser Handeln - eigentlich schon durch unsere schiere Existenz - prägen wir die Gesellschaft, in der wir leben. Nicht umhin kommen wir bei unserem Beitrag zu sagen, was wir denken, unseren eigenen, persönlichen Standpunkt zu vertreten. Den sollten wir natürlich kennen und den Mut haben, ihn auszudrücken. MUT? Ja Mut meine ich, denn es nicht leicht, sich zu positionieren, spielen doch mehrere Faktoren dabei eine Rolle:

1.  Ich sollte mich selbst gefunden haben. Ist dies nicht der Fall, so weiß ich nicht, von wo oder gar wem aus ich hier etwas reflektiere.

2. Ich sollte genügend Informationen über die Fragestellung gesammelt haben. Wenn ich durch Halbwissen wesentliche Inhalte nicht einbringen kann, so habe ich auf einer Seite des Hauses das Fundament nicht gesetzt und das Haus hält nicht mal einer Böe stand.

3. Ich sollte mich mit den Gedanken auseinander gesetzt haben. Habe ich nicht einmal das Für und Wider beleuchtet, so verblendet mein Fokus die Gesamtansicht und ich erliege einem Tunnelblick. Durch die Sichtweise von einem oder mehreren weiteren Standpunkten erscheint manch Gedanke plötzlich in einem anderen Licht. Der berühmte Schritt zurück sei hier genannt, der den Wald vor lauter Bäumen enttarnt.

4. Ich sollte nach der Entstehungsgeschichte fragen. Warum ist es dazu gekommen? Welche Umstände oder welche Begleitumstände haben zu einem Zustand geführt. "Wer die Vergangenheit versteht, brauch die Zukunft nicht zu fürchten." Diesen Satz las ich als Kind in einem meiner Geschichtsbücher und er bewahrheitete sich durchaus. Heißt er doch übersetzt so etwas wie: " Das habe ich schon mal gesehen, das könnte daher kommen, dass …" Nicht das Schubladendenken propagiere ich damit, ich meine, es hilft mir zu wissen, dass Feuer heiß ist und zerstören kann, daher zünde ich keine trockene Wiese (mehr) an. Weiter übersetzt meine ich damit, dass ich in einer fruchtbaren Disskussion einen Menschen beispielsweise nicht persönlich untergrabe! ("Du hast doch noch nicht ….")

5. Ich soll sagen, was ich denke und es begründen. Auch ein Grund kann gemeinsam beleuchtet werden und als Trugschluss überführt werden.

6. Ich soll mich trauen, etwas zu sagen. Es ist nicht immer leicht, etwas in der Gesellschaft zu verändern, oder auch einen Beitrag zu leisten, der gehört wird, gesehen oder erlebt wird. Mit im Strom zu schwimmen, das Fähnchen im Wind zu leben trägt nicht dazu bei, die Gemeinschaft zu verändern, zu ihr beizutragen. Dein Ruf in der Masse der "JAWOLLS" ist dem Untergang geweiht, dem Untergang der Individualität, die von allen Seiten des Lebens mit den Waffen der Konformität torpediert wird. Ich meine, Veränderung führt meist zu positivem Fortschritt. Nicht, dass alles Althergebrachte falsch ist!  Durch die Tatsache, dass das Leben ein Fluss ist, und wir eine Zeitspanne zu Gast auf der Erde sind, finden wir immer neue Ufer. Diese gilt es neu zu erforschen mit den Erfahrungen der Altvorderen und den eigenen.

7. Manchmal kommt es darauf an, ein Fels in der Brandung zu sein. In der Beziehung zu a. sich selbst; b. dem Partner gegenüber; c. der Gesellschaft gegenüber. Sei Du selbst, sage es, handle so, verweigere es. Standhaftigkeit mit Offenheit sind im Punkto Moral keine Widersprüche in sich.
image
Mit dem Mut des eigenen Wesens kann ich also die Moral in Frage stellen. Bezogen auf mein Hauptthema, für das ich hier etwas weiter ausgeholt habe und dies auch sicher noch des öfteren tun werde, möchte ich zur vorhandenen Moral plakativ vermerken, dass ich diese scheinheilige Moral in dieser Gesellschaft, in der ich mich momentan aufhalte, in Bezug auf den Hintern nicht für wahrhaftig halte. (Wie in Bezug auf viele andere Themen auch!)

Zur Begründung:
Der Hintern ist und bleibt ein vielbetrachtetes Körperteil. Dessen Anziehungskraft beim "anderen" Geschlecht ist ungebrochen hoch. Die heimliche Suche im Internet, die von den Betreibern der Suchmaschinen ausgewertet nicht mehr allzuheimlich zu sein scheint, spricht eine mehr als eindeutige Sprache. Spreche ich mit verschiedenen Menschen über das Thema im weitesten Sinne, so spricht die Mehrzahl frei über die eigene Affinität zum Hintern des Partners oder anderer schöner Hintern anderer Menschen.


Ich stelle hier bewußt die Frage nach der Herkunft dieser Tabus. Auf der Suche nach einer Erklärung werde ich in weiteren Beiträgen meine Erkenntnisse notieren. Die Scheinheiligkeit der Gesellschaft ist hinlänglich beschrieben worden. Suche ich nach den Wurzeln dieses Übels, werde ich an vielen Orten fündig, die Kirche ist einer davon, die Vereine ein zweiter, die Medien ein dritter - die Reihenfolge ohne Wertung. Ich werde sie beschreiben, zwar nicht hier und jetzt, aber zum späteren Zeitpunkt.

Samstag, 5. Januar 2013

31. Bedeutung des Wortes Hintern und Synonyme

"Das (Un-) Wort" oder "ein ambivalentes Verhältnis"

DER HINTERN

In Wikipedia ist unter anderem zu lesen: "Das Gesäß (anatomisch Nates, Clunium, Regio glutea, Regio glutealis, Glutealregion) ist ein nur bei Menschen und ansatzweise bei Primaten ausgeprägtes Körperteil am unteren Rumpfende. In der topographischen Anatomie wird das Gebiet des Gesäßes als Regio glutaea (Gesäßregion) bezeichnet.…"
So die Erklärung des Wortes dort. Im Duden ist zu lesen:
"(Hintern), umgangssprachlich für das Gesäß (Nates, Clunes, Clunis); die Bezeichnung stammt von lateinisch podex, der Hintere. Seine Form, das heißt die der Pobacken und der Pospalte mit dem After, wird durch die Form des knöchernen Beckens, die individuell verschiedene Ausbildung der Gesäßmuskeln und durch Fettgewebe (in individuell verschiedenen Anteilen) gebildet. Die Form des Pos und seine Bewegung beim Gehen kann eine starke erotisch-sexuelle Signalwirkung haben, die durch enge Kleidung und betonte Bewegungen noch verstärkt werden kann. Diese Wirkung kann durchaus aus unserer Abstammung als Säugetier abgeleitet werden, da bei diesen bis hin zu den Menschenaffen (Primaten) die Region des Afters und der darunter liegenden Geschlechtsöffnung der Weibchen (Anal-Genital-Region) sowie die Analregion der Männchen eine wichtige optische und geruchliche Signalwirkung auf die Geschlechter haben."
l


Eine Bezeichnung bei den Eidgenossen in der Schweiz ist "Fudi" oder "Füdle“, deren Wort-Wurzeln – wie bei „Fotze“ – wahrscheinlich das indogermanische *pū, „faulen“, „stinken“  sein sollen.

Gesäß: mittelhochdeutsch gesæʒe = (Wohn)sitz; Ruheplatz, dann: Gesäß, althochdeutsch gisāʒi = Ruheplatz; (Wohn)sitz, Siedlung, eigentlich = das, worauf man sitzt, zu ↑sitzen
Hier eine unvollständige Aufzählung von Synonymen:
  1. 2 Brötchen
  2. 4 Buchstaben
  3. Abseite
  4. Allerwertester (umgangssprachlich scherzhaft verhüllend)
  5. Analkanal
  6. Anus
  7. Apfelbäckchen
  8. ars (althochdeutsch, ursprünglich Erhebung; vorstehender Körperteil)
  9. Arsch (derb, aus indogermanisch orso-s, „Hinterer“ ,im Hethitischen arraš, im Griechischen órros, eigentlich Anus)
  10. Arschbacken
  11. Ärschle
  12. Birne
  13. Bobbo
  14. Bobbes
  15. Brötchen
  16. Buchstabe
  17. Buckel (umgangssprachlich)
  18. Bumba
  19. dicke Kiste
  20. Dups (schlesisch)
  21. Envers (veraltet)
  22. Fettbacken
  23. Fettbeule
  24. Fott
  25. Futt (Rheinland)
  26. Füdli (schweizerisch)
  27. Gammler
  28. Gegenteil (umgangssprachlich scherzhaft)
  29. Gesäß
  30. Glutalregion, Nates (anatomisch)
  31. großes Fass
  32. Hinterbacken
  33. Hinterer (umgangssprachlich)
  34. Hintergestell
  35. Hinterkastell (salopp)
  36. Hintern
  37. Hinterpartie
  38. Hinterseite
  39. Hinterster
  40. Hintersteven (landschaftlich scherzhaft)
  41. Hinterteil
  42. Hinterviertel
  43. Kehrseite (umgangssprachlich scherzhaft)
  44. Keister
  45. Kiste (familiär)
  46. Kreuz
  47. Maschikseite(ostösterreichisch)
  48. Mäse, Gat, Maars (niederdeutsch)
  49. Moors, Mors (niedersächsisch)
  50. Po (Kurzwort für Popo)
  51. Pobacken
  52. Podex (veraltend, hochsprachlich, lateinischen Ursprungs, geht auf pedere, „furzen“, zurück)
  53. Pöker (norddeutsche Kindersprache)
  54. Pöks
  55. Popo (aus der Kindersprache) verdoppelte Kurzform von Po
  56. Popöchen
  57. Poppes (Eifel)
  58. Posterior
  59. Posteriora (bildungssprachlich scherzhaft veraltet)
  60. Rosinenbrötchen
  61. Rückfront
  62. Rückseite
  63. Schinken
  64. Sitzfläche
  65. Sitzfleisch (salopp scherzhaft)
  66. Steiß
  67. Sterz
  68. toches ( jiddisch)
  69. Tokus; (landschaftlich)
  70. verlängerter Rücken (scherzhaft verhüllend)
  71. Wängle(badisch)
Andere Sprachen:
Dänisch: røv, sæde
Englisch: behind, rear, bottom arse, ass, bootie, booty, bum, buttocks, butt, hind end, quarters, buns, Bowels
Französisch: derrière, daûr , martìn
Friaulisch: cûl
Italienisch: deretano, sedere, culo, posteriore, chiappe
Niederländisch: achterwerk, achtereinde, achterste,  bips, staartstuk, zitvlak, kont, billen
Norwegisch: bak
Chinesisch: 臀部 (túnbù), 屁股 (pìgu), 臀 (tún)
Italienisch: culo (männlich), sedere (männlich), deretano (weiblich)
Katalanisch: cul (männlich), traser (männlich), pompis (männlich)
Slowenisch: ritka (weiblich)
Spanisch: culo, anca, trasero
Esperanto: postaĵo, pugo, sidvango
Finnisch: perse
Isländisch: rass, sitjandi, heimskingi
Polnisch: dupa
Portugiesisch (brasil.): bunda
Rätoromanisch: chül
Rumänisch: cur
Russisch: жопа (žópa), задница (zádnica)
Sorbisch (Ober-): rić, (Dim.) ritka, zadk
Schwedisch: röv, häck; arsle, vulgär: arsel, bak, ända
Tschechisch: prdel
Türkisch: göt, kic
Ungarisch: segg
Venezianisch: cuło
Schweizerisch: Fudi, Füdle
Begriffsursprung "Arsch": vom protogermanischen „*arsoz“ (vergleiche englisch arse, amerikanisch ass, mittelniederländisch ærs); verwandt mit griechisch „orros“ (Schwanz, Steiß), hittitisch „arrash“, armenisch „or“ und altirisch „err“.  aus Wiktionary
Mit Schimpfwörtern belegt:
  • Hintergedanken
  • hinterhältig
  • "Du kannst mich am Arsch lecken" (Mittelalter, galt als Entwürdigung und Demütigung)
  • Das Wort "Scheiße" ist seit dem Mittelalter ein Ausdruck der Ablehnung und des Fluchens.
  • hinterlistig
  • hinterrücks
  • ...
Redewendungen
  • Arsch und Friedrich sein - egal sein, gleichgültig sein
  • am/im Arsch sein - ein großes Problem haben, Ärger bekommen, müde/kaputt sein
  • am Arsch vorbeigehen - egal sein, gleichgültig sein
  • am Arsch der Welt - fernab der Zivilisation
  • den Arsch abfrieren - sehr frieren
  • sich den Arsch/Hintern aufreißen - sich sehr (oft aber vergebens) abmühen; aber: jemandem den Arsch aufreißen - sich bei jemandem mit Nachdruck beschweren
  • den Arsch hochbinden - strafen
  • den Arsch polieren - strafen, züchtigen
  • den Arsch versohlen - strafen, züchtigen
  • einer ist immer der Arsch - jemand fällt immer auf, tanzt immer aus der Reihe
  • ein müdes Arschrunzeln kosten - eine Leichtigkeit sein
  • Feuer unter den Arsch machen oder Feuer unter dem Arsch machen - antreiben, strafen, züchtigen
  • für'n Arsch - vergebens
  • Himmel, Arsch und Wolkenbruch - Fluch
  • Himmel, Arsch und Zwirn - Fluch
  • im Arsch - kaputt
  • jemandem geht der Arsch auf Grundeis - große Angst haben, sich fürchten
  • jemandem in den Arsch/Hintern kriechen - sich bei jemandem einschmeicheln
  • jemandem in den Arsch treten - jemanden antreiben, strafen
  • keinen Arsch in der Hose haben - keinen Mut haben
  • leck mich am Arsch - Aufforderung, sich zu entfernen, jemanden in Ruhe zu lassen
  • gearscht sein - selbe Bedeutung wie "am Arsch sein"
  • sich den Arsch ablachen - sehr lachen, sich tot lachen, über einen makaberen Witz lachen
  • Nimm endlich den Finger aus dem Arsch! - Mach dich endlich an die Arbeit!
  • auf einer Arschbacke absitzen! - etwas mit Leichtigkeit erledigen, ausharren
  • den Hintern zusammenkneifen - durchhalten
  • sich mit etwas den Hintern abwischen -Bezeichnung für etwas völlig wertloses
  • sich auf den Hintern setzen - fleißig lernen, arbeiten
  • aufs Gesäß fallen - überrascht sein
  • sich in den Hintern beißen - sich sehr ärgern
  • jemandem mit dem Hintern ins Gesicht springen - jemanden stark zurechtweisen
  • jemandem den Hintern verhauen, versohlen - jemanden bestrafen


Ableitungen von Arsch:    
  • Affenarsch
  • Apfelarsch
  • Arschbacke
  • Arschansatz
  • arschblöd
  • arschegal
  • Arschfalte
  • Arschfick
  • Arschgesicht
  • Arschgeweih
  • Arschhaar
  • Arschkarte
  • Arschkriecher
  • Arschkugel
  • Arschkuh
  • arschlecken
  • Arschlecken
  • Arschlecker
  • Arschleder
  • Arschloch
  • Arschrunzel
  • Arschkrampen
  • Birnenarsch
  • Blödarsch
  • Breitarsch
  • Dreckarsch
  • Frauenarsch
  • Fettarsch
  • Kinderarsch
  • Knackarsch
  • Kugelarsch
  • Männerarsch
  • Pferdearsch
  • Saftarsch
  • Stutenarsch
  • Weiberarsch
  • verarschen


Eine weitere Erläuterung:
"Das Gesäß (anatomisch nates, clunium, gluteus, regio glutealis) ist ein nur bei Menschen und ansatzweise bei Affen ausgeprägter Körperteil am unteren Rumpfende. In der topographischen Anatomie wird das Gebiet des Gesäßes als Regio glutaea (Gesäßregion) bezeichnet. Bei Tieren nennt man diese Region auch „Kruppe“."
Anatomie:
"Das Gesäß ist aus zwei halbkugelförmigen, spiegelsymmetrischen Hälften, den beiden Gesäßbacken, aufgebaut, die von der Analrinne (Crena ani) getrennt werden. Es besteht aus den Sitzbeinen (Os ischii) des Beckens als knöcherner Grundlage, den Gesäßmuskeln Musculus gluteus maximus, medius und minimus und ausgeprägten Fettpolstern, vor allem unter der Haut. Der Musculus gluteus maximus ist nach dem Kaumuskel (Musculus masseter) der stärkste Skelettmuskel des menschlichen Körpers (es gibt jedoch unterschiedliche Definitionen für Muskelstärke, nach anderen ist der Musculus gluteus maximus der stärkste Muskel). Er verbindet Darmbeinschaufel und Kreuzbein mit dem Oberschenkel, ermöglicht als Strecker des Hüftgelenks das Gehen und Stehen und verhindert ein Überkippen des Beckens nach vorne. Die Musculus gluteus medius und Musculus gluteus minimus verhindern das Absinken des Beckens auf der Seite des Spielbeins beim Gehen und einbeinigen Stehen. Außer der aufrechten Haltung erlaubt das Gesäß dank seiner Fettpolster auch längeres Sitzen. Es stellt nach dem Bauch das größte Fettdepot dar. Die Form und Größe der Gesäßbacken wird daher weitgehend von der Masse des subkutanen Fetts bestimmt. Seine Menge (ca. ein Drittel bis weit über die Hälfte der Gesäßmasse) hängt in erster Linie vom Geschlecht und vom Ernährungszustand des Körpers ab. Das Fett konzentriert sich an den Hinterbacken als mehrere Zentimeter dicke Schicht unter der Haut, als Fetteinlagerung zwischen den einzelnen Muskelsträngen sowie als Fettkörper im unteren inneren Bereich der Gesäßbacken. Die Tendenz, im Lebensverlauf ein mächtiges Gesäß zu entwickeln, wird als Steatopygie (umgangssprachlich auch als Fettsteiß) bezeichnet.Das Gesäß (anatomisch Nates, Clunium, Regio glutea, Regio glutealis, Glutealregion) ist ein nur bei Menschen und ansatzweise bei Primaten ausgeprägtes Körperteil am unteren Rumpfende. In der topographischen Anatomie wird das Gebiet des Gesäßes als Regio glutaea (Gesäßregion) bezeichnet. Bei Tieren nennt man diese Region auch Kruppe. "
Soziale Bedeutung:
"Da das Gesäß in unmittelbarer Nähe zu den Geschlechtsorganen liegt, gilt es als intimes Körperteil mit starkem erotischen Reiz, aber wegen der Nähe zum Anus auch als unrein. Das Schamgefühl gebietet es daher in sehr vielen Kulturen, das Gesäß zu bedecken. Infolgedessen stellt seine Entblößung meist eine sexuelle Einladung oder beleidigende Provokation dar. Schläge auf das Gesäß sind in vielen Kulturen eine Methode der Körperstrafe, vor allem in der Kindererziehung. Im BDSM werden sie als Spanking bezeichnet."
aus: Wikipedia