Sonntag, 28. Dezember 2014

Photographers View (60)

rapt jeans hintern  Mies Vandenbergh Fotografie
Mies-Vandenbergh-Fotografie
Worauf sollte sich unser subjektives Urteil stützen, wenn nicht auf das reine Gefallen an der anmutenden Erscheinung der entdeckten Person? Weit vor den eigentlichen, wesentlichen, bedeutenden Kriterien für das Zusammenleben mit einem Menschen hat das Aussehen, die Schönheit, bzw. das Gefallen den Schlüssel für das wahrnehmende Hinsehen inne. Bevor eine Freundin zu einer Freundin, ein Freund zu einem Freund wird, sind sie für uns Fremde, die wir auch wie Fremde ansehen, Fremde wie jeder Mensch, den wir zum ersten Male sehen und von dessen Freundlichkeit und Taktgefühl, Warmherzigkeit und Wahrhaftigkeit wir noch nichts ahnen. Bevor Humor und Mitgefühl, Zuverlässigkeit und Achtung, Höflichkeit und Treue, Empathie und Unterstützung des anderen dem Aussehen die Bedeutung nehmen, die es zu Beginn einer Beziehung zu einem anderen Menschen hat, zählt es für uns alle ersteinmal.
   Das heißt nicht, dass die Schönheit danach nebensächlich wird und in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Nein, ist sie doch dann noch so wichtig, als dass ich beispielsweise sehr wohl die Figur meiner Frau immer wieder gerne betrachte, ihre braunen Augen und ihr Lachen und im Gegenzug mein Aussehen auch nicht der dekadenten Gleichgültigkeit mancher Zeitgenossen preisgebe.
   Und hier kommt der Moment des Fotografen ins Spiel. Für ihn ist jeder Moment, in dem er einen Menschen zum ersten Male sieht, so, wie es das erste Mal für beide neugierigen Menschen ist, auch wenn sie sich danach erst richtig kennenlernen. Der Fotograf sieht genau so zuerst die Schönheit des Menschen gegenüber und das bedeutet keineswegs, dass er ihn oder sie darauf reduziert. Das Bild ist schließlich meist der erste Eindruck, den wir von unserem Gegenüber gewinnen können.
Das heißt damit natürlich nicht, dass der Fotograf sich darauf begrenzen lässt, im Gegenteil. Wenn er sein Model fotografiert, mit ihm gemeinsam über die Aufnahmen spricht, sie gemeinsam gestaltet, so entlockt er seinem Gegenüber vielleicht noch eine andere Sichtweise auf sich selbst und lernt sein Model natürlich bei dem Shooting weiter kennen und auch wertschätzen. Wenn bei beiden die Chemie zusammenkommt, wird man sich vielleicht zu einem erneuten Shooting wieder treffen. Die Achtung vor dem anderen bleibt immer da, so sollte es zumindest immer sein.
   Was beim Fotografen anders ist, als an einem Betrachtenden Mensch, das ist die Tatsache des Bildes. Ihm ist gelegen an der Dokumentation der Schönheit und des Gefallens. Während der Hinsehende das Bild in sich aufnimmt, versucht der Fotografierende den Augenblick zu erhalten. Die Gründe dafür sind so vielfältig, wie es Fotografen gibt. Vereinigemd ist der Dokumentationsgedanke, die anschließende Verwendung liegt in gemeinsamer Entscheidung zwischen Fotograf und Model.
   Bezahlt das Model den Fotografen, so entscheidet das Model, bezahlt der Fotograf das Model, entscheidet der Fotograf. Bilder auf Gegenseitigkeit stehen in bestimmten Grenzen beiden zur Verfügung. Sobald der kommerzielle Weg beschritten wird, fällt eine Beteiligung an den anderen Part.
   Bilder gegen die gegenseitige Leistung zu fertigen ist keine Sache von Status, jedes Model und jeder Fotograf können es gestalten, wenn beide dadurch auf ihrem Wege weiter gebracht werden. Selbst Naomi Capbell tut es, wenn ein begnadeter Fotograf wie Peter Lindbergh anfragt, und auch Diane West macht es, wenn Cindy Crawford anfragte.
   So ist die Fotografie ein Mittel zur Beurteilung seiner selbst durch die Augen der Kamera und des Fotografen. Er fotografiert nichts von dem, was nicht da ist, er kann nur bestimmte Sachen betonen und andere verstecken.
    Ein tolles Abenteuer kann jedes Mal von neuem stattfinden, wenn man den selben Menschen in immer wieder neuem Licht der Kamera wieder finden kann!

Samstag, 27. Dezember 2014

Ausweg Schönheit? (59)

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Mies-Vandenbergh-Fotografie
"Another Day - Another Way" oder wie es Konrad Adenauer mal sagte: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern..." "Auf die inneren Werte kommt es an!" Soooo So.
   Nur die Schönheit wird gerne gesehen. Wer sieht gerne in Durchschnittsgesichter? Was sind "Durchschnittsgesichter? Bei einem Partner-Findungs-Versuch eines Forscherteams unter Mitwirkung von 1200 Studenten blieb kein(e) einzige(r) ohne ein "Kennenlernen-Wollen-Kärtchen" nach Sichtung von je nur zwei Fotos jedes möglichen Date-Partners. Im Volksmund hieß es früher so: "Jedem Topf sein Deckelchen." Doch ein anderer Versuch zeigte ein Ergebnis mit anderer Aussage.
   Identische Bewerbungen wurden zugrunde gelegt. Mit dem selben Gesicht wurde einmal mit jeweils hübscher wirkenden Manipulationen und eher unterdurchschnittlich wirkenden Manipulationen Schindluder getrieben. Diese Unterlagen wurden an eine hohe Zahl von Personalentscheidern zur Bewertung ausgegeben. Das Ergebnis war wie erwartet. Den scheinbar attraktiveren Bewerbern wurden durchweg bessere Qualifikationen attestiert. Wohlgemerkt, es waren identische Unterlagen mit nur anderen Fotos!
   Nix mit inneren Werten. Und wir? Wir sind alle ganz anders! Ich fürchte, dass dem nicht so ist. Beispiele? Gerne.
♡ Wir Männer gehen gerne in die Bäckerei mit der Backereifachverkauferin, die jeden Morgen ein so liebreizendes Lächeln an den Tag legt.
♡ Wir Männer sind viel lieber im Bistro am Brunnen, in dem die Bedienung mit der tollen Figur uns unseren Latte Macchiato serviert.
♡ Wir Männer sehen uns im Fernsehen doch nur deshalb das Beachvolleyball - Spiel an, weil die Sportlerinnen dazu genötigt werden, äußerst figurbetonte Kleidung zu tragen.
♡ Frauen sehen viel lieber den gutgebauten Bademeister, als einen, der gerne mal ein Bierchen seinem Bauche zuführt.
♡ Frauen gehen lieber in die Bar, in der der adonishafte Schönling die Cocktails mixt.(aus Gastronomie heute)
♡ ...
   Diese Liste ist noch viel weiter zu vervollständigen, wir können jeder ein paar weitere Beispiele finden. Aussehen, besonders gutes Aussehen wird weiterhin offensichtlich unter Wert gehandelt, inoffizieller Tenor ist mit der heimlichen Verpflichtung zur stetig zu steigernden Attraktivität das genaue Gegenteil. Ich selbst gehe, wie vorher schon mehrfach erwähnt, ebenso lieber dahin, wo es nicht nur schöner ist, sondern auch lieber dahin, wo die schöneren Menschen sind. So wie ich attraktive Menschen lieber sehe. Ich meine, dass es bei der Mehrzahl der Menschen ähnlich ist. Daher die Erfolge der schönen Schauspieler(innen) und Sänger(innen).
   Somit ist die Diagnose eindeutig. Und die Therapie? Sollen die Männer auch in diesen Schönheitskult geführt werden. Die Kosmetikindustrie mit ihrem zweistelligen Milliarden-Gewinn sähe dies gewiss gerne. Mit Haarfärbemitteln extra für den Mann, bei dem außer der Verpackung die Handschuhgröße der einzige Unterschied zum Frauenhaarcolorant ist. Wäre es nicht sinnvoller, man führte eine Kampagne der Aufklärung, um der Frau durch Einsicht und vor allem männliche Unterstützung den Rücken dahingehend zu stärken, das das Leben für die moderne Frau im 21. Jahrhundert nicht mehr zu einem Spießrutenlauf durch Schönheitsparcours mannigfaltiger Ausartungen führen muss. Ich finde ja.
   Wer jetzt moniert, ich trüge mit meiner Art der hier ausgestellten Fotografie eher zum Gegenteil bei, dem sei folgendes gesagt: Meine Modelle sind ganz sicher nicht dick oder gar fett. Darauf kommt es auch gar nicht an, meine ich. Sie sind eher normalgewichtig, damit meine ich, weit weg von den gültigen Bodymaß-Indizes der Modelbranche. Natürlich sind es in meinen Augen wohlgeformte Körper mit harmonischer Linienführung. Doch derer gibt es viel mehr, als manchmal angenommen wird, dabei schließe ich nicht nur vom Aussehen des Gesichtes auf die Herkunft des wohlgeformten Körpers, der oft NICHT durch endlos wiederholte Fitnesstorturen oder schlimmeres erarbeitet wurde. Das versicherten mir die Modelle glaubhaft.
   Wenn jetzt der neueste Trend beim Manne schon das operative Einpflanzen von Barthaaren ist, so sehe ich das mit Sorge um die Menschen.

Freitag, 26. Dezember 2014

Spiegelbilder (58)

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Teil 3 der Ähnlichkeiten zur Streetfotografie
   Aufbrechen zum Fotografieren, nicht ein bestimmtes Ziel vor Augen, aber eine Idee. Die Kamera im Gepäck, ein, zwei Wechselobjektive, Ersatzakkus und Speicherkarten. Urbane Gegend, etwas dörflichen Charakter ausstrahlend, Menschen wuseln beschäftigt wirkend über die Gehsteige. Wenige, ordentlich gekleidete Personen stehen an einer Haltestelle, sehen nachdenklich aus, haben scheinbar Zeit, einige unterhalten sich, die Mehrheit tippt wild auf einem kleinen Bildschirm herum. Eine junge Frau eilt hinter einem Kinderwagen her, blickt nervös nach links und rechts, erst spät erkenne ich ein Handy an ihrem Ohr. Ein Dreiergrüppchen Rentner steht an einer Einmündung, eine Dame um die vermutlich 75 Jahre alt lamentiert wild gestikulierend in Richtung der anderen Gesprächsteilnehmer. Sie ist sehr stark geschminkt. Das interessante, mit tiefen Falten durchzogene Gesicht ist deutlich gebräunt.
   In der alten Bäckerei etwas weiter stehen mehrere Menschen schlange. Durch die Scheibe sehe ich eine Frau in Jeans, deren Figur mir gut gefällt. Ich fotografiere drei, vier Bilder in der Totalen, das saubere Glas spiegelt etwas, es stört nicht sehr. Zusehende, neugierige Passanten suchen nach dem scheinbar nicht vorhandenem Motiv, sehen dort hin, zu mir, länger in Richtung des Objektives, geben jedoch ohne Erkenntnis auf und senden mir noch einen fragenden Blick mit Unverständnis vermischt zum Abschied. Die von mir fotografierte Frau kommt mit einer großen Tüte aus der vollen Bäckerei, sieht mich freundlich an, ich lächele freundlich zurück und sie lächelt auch.
   Ich gehe weiter. Menschen schlendern über die wenig befahrene Straße. Ich erreiche den Bereich der Geschäfte, der Verkehr nimmt etwas zu. Eine junge Handwerkerin in schwarzer Cordhose einen Zollstock in der dafür vorgesehenen schmalen Tasche tragend kommt mir entgegen, ich sehe ihr freundlich offenes Gesicht an und sie sieht meine Kamera an, lächelt mich danach freundlich an, fast ein leichtes Lachen könnte ich beschreiben. Sie schaut sogar an mir vorbeigegangen noch einmal lächelnd zurück. Im Weitergehen denke ich zwei Sekunden nach, drehe mich nochmals herum und sehe sie an einer nahen Haltestelle stehen. Ich gehe daraufhin nochmal zu ihr zurück, spreche sie an, und frage sie freundlich aber offen nach einem Foto. Sie fragt mich nach dem Grund und ich sage ihn ihr. Sie lacht und sagt zu, ich solle nur ihr Gesicht nicht veröffentlichen. Ich gab ihr meine Karte, wenn sie einen Abzug haben wolle, könne sie mich gerne Anrufen. Sie lächelte und ich verabschiedete mich nach drei Bildern ebenfalls mit einem Lächeln.
   Angekommen in einem Straßencafe bestelle ich mir einen doppelten Espresso. Trotz niedriger Temperaturen sind die Tische im Außenbereich dank der Märzensonne nicht mal durch einen kalten Nordwind frei geblieben. Ich setze mich dazu, ein Pärchen freundlicher Endsechziger räumen demonstrativ einen durch ihre Mäntel belegten Sessel. Offen beteilige ich mich nach einer freundlichen Einladung an ihrem Gespräch über Habgier und Geltungssucht. Eine halbe Stunde vergeht wie im Fluge. Irgendwann kommt unser lockeres Gespräch auf das Thema Fotografie verursacht durch meine Kamera. Ich berichtete wahrheitsgemäß von meiner "Art" Streetfotografie, deutete ungefähr an, was der Sinn des ganzen ist, was ich bis jetzt selber darunter verstehe. So richtig geheuer war es ihnen anfangs nicht. Viele Fragen und noch mehr Antworten später lichtete sich das Dunkel und sie waren von sich aus beim Thema Aussehen angekommen, welches immrr sehr viel Gesprächsstoff bietet. Wieder eine halbe Stunde später verabschiedeten sie sich sehr höflich.
   Ich selbst ging noch etwas durch die Stadt, es trug mich an den Fluss und langsam zurück zum Wagen. Auf dem Wege konnte ich noch sieben bis acht Fotos machen, deren Inhalt von einem Pärchen in lauter Diskussion über einen tollen Eingangsbereich bishin zu zwei sehr schönen Bildern von Hintern in Jeans.
   Diese Frauen konnte ich von einer Bank aus am Flußufer ablichten, als sie mit ihrem Mobiltelefon in einer anderen Welt zu sein schienen. Abgelenkt durch diese entzückende Erscheinung von den Wasserspiegelungen des Flusses sah ich ihnen nach. Eine von ihnen bemerkte mich und meine Kamera nach ihrem Kommunikationsausflug, sah mich an, während ich sie durch den Sucher anblickte. Sie war sich wohl nicht ganz sicher, was ich da zu tun gedachte, blickte erstaunt und angespannt in meine Linse. Ich nahm die Kamera herunter, ohne auszulösen, und lächelte sie einfach an. Sie blicke eine gefühlte Ewigkeit herüber, drehte sich danach herum und verließ das Ufer. So verging ein weiterer Fototag, der eine schöne Pforte und ein Foto einer tollen Figur einer hübschen Frau erbrachte.

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Fotos und Text - Beziehungen (57)

karto jeans hintern   Mies Vandenbergh Fotografie
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Sinn und Zweck unseres Daseins scheint vordergründig die Arterhaltung der Gattung Mensch zu sein. Läuft doch fast alles darauf hinaus, könnte man meinen. Schon immer hat mich die Frage nach dem "Warum?" nicht nur beschäftigt, sie hat mich viele Minuten meiner Stunden, Stunden meiner Tage, Tage meiner Jahre gekostet. Dramatisch ausgedrückt hat mich diese Frage einen Teil meines Lebens so sehr beschäftigt, dass ich in dieser Zeit fast abgemeldet von der Realität nicht am regelmäßigen Leben teilnahm.
"Warum wurden diese Worte gesagt, diese Tat vollbracht oder diese Dinge nicht getan?" so lauteten die Fragen in mir, die ich stets versuchte zu lösen - zu lösen im Kreise meiner Freundinnen und Freunde, mehr aber noch in vielen Texten, die ich vornehmlich mit Hand verfasste. Das war schon im 5. Schuljahr so, und sollte bis heute bleiben. Nur die Handschrift ist dem Tippen gewichen.
Was ist also der Mehrwert in unserem Leben und welchen Stellenwert nimmt die Beschäftigung mit der Fotografie allgemein und die schöner Vergänglichkeit im Besonderen ein?
Da wir nur eine begrenzte Anzahl von Tagen hier auf diesem Sonnentrabanten verweilen, sich dies einer so zumindest ausgedacht hat, ist die Überlegung anzustellen, wie ich die Tage verbringen möchte. "Jede Zeit hat ihre Dinge!" So heißt es irgendwo.
Ich widme mich also der Fotografie der schönen Vergänglichkeiten. So, wie eine Blüte und ein Baum vergänglich sind ist es unser Körper ebenso, allein die Geschwindigkeit ist von außen betrachtet sehr unterschiedlich. Schneller dahin geht unsere Anmut im Auge der Schildkröte wie unendlich langsam in den Augen des Schmetterlings. Doch meist sehen wir uns nur durch unsere Augen.
Neben den anderen Inhalten des Daseins beansprucht das Hobby mit dem Anspruch einer Selbstverwirklichung einen weiten Raum im Leben des Fotografierenden, was dazu führen kann, dass andere Elemente des Lebens höchst wahrscheinlich kürzer treten werden. In wie weit das positiv zu bewerten ist, soll jeder mit seinen "Mitmenschen" beschließen. Genausoviel Zeit beansprucht diese momentan ausgeführte Teilnahme an der Blogcommunity. Lesen und schreiben wir nicht eine Menge Zeit herunter hier? Besser als Television? Vermutlich!
Verfahren wir also in unserem Dasein allesamt mehr oder weniger gleich auf der Leiter der Evolution? Halte ich mich einmal nicht mit solchen Kleinigkeiten und Haarspaltereien wie unterschiedlichen Motiven auf, so ist für mich die Fotografie die Dokumentation des Menschlichen. Hier sind Absender und Adressat gleichermaßen gewichtet. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, die Fotografie ist die Dokumentation des menschlich Möglichen. Schließlich kann jeder Mensch alles, was ihm vor Augen schwebt, ablichten und öffentlich machen. Selbst Ideen kann er "fotografieren", wenn er die Kunst des "GIMPENS" beherrscht.
Eine Bewertung dessen kann hier nicht erfolgen, denn es wäre nur ein Abklatsch der gesellschaftlichen Konventionen, gepaart mit persönlichen Präferenzen und gesetzlichen Vorgaben.
Allein bei der Fotografie, dieser einen Variation der vielen menschlichen Betätigungsfelder finden sich unendliche Facetten der Lebensinhalte jenseits von Arterhaltung. Die allzeit notwendige Kommunizierung dieser Beschäftigung, die für fast alle Hobbys der Menschheit fundamentaler Baustein des Lebens ist, erfolgt über einfache mediale Wege, die niemals so leicht zu beschreiten waren, wie heute im Netz.
Was ich auch tue, wenn ich einem Sinn auf der Spur bin, es wird immerzu ein Teil einer Aufgabe sein, die wir uns selber auferlegen, deren Ziel uns nicht immer vor Augen liegt. Wir verwenden dazu unser Leben und sogar einen Teil des Lebens unserer Mitmenschen. Die Schleife dazu finde ich in der Kommunikation der Ergebnisse, die letztendlich nur wieder dem Wunsch nach Gemeinsamkeiten und Sozialisation Rechnung trägt. Der Mensch, ein sozialer Egoist.

Dienstag, 23. Dezember 2014

Streetfotografie mit Zeit (56)

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Weiter mit der Kamera unterwegs. In einem Straßencafe auf einem Hocker sitzend, die Hände leicht unterkühlt durch den Winterwind in Kombination mit der auslösebereiten Kamera, nun wärmend an der Tasse mit heißem, weißen Kakao sehe ich den vorbei huschenden Gestalten zu. Ich bin in dieser Stadt, weil ich bis zu einem Termin noch 2 Stunden Zeit habe. Meine Kamera habe ich bewusst dabei, relativ lichtstarkes Objektiv, nur das 24-70er. Sonst ist öfters das 50er mit 1.4 dabei. Ich meine, für die Streetfotografie eine geeignete Linse. Im Cafe stehen die Menschen im vorderen Bereich an einer Theke, kaufen Brot und Kuchen, sehen sich hektisch um, kramen nach ihrem Portmonee in ihrer Jacke oder Handtasche. Ich sehe ihnen dabei zu, stelle mir die eine oder andere Frage, was in ihnen wohl vorgeht. Selten nimmt einer die Umgebung wahr, konzentrieren sie sich doch auf die Auslagen des Konditors. Manchmal kann ich einem Menschen für einen Augenblick länger in die Augen blicken, wenn er meiner als Gast gewahr wird.
   Wohlig warm durch den eigentlich viel zu süßen Kakao schlendre ich durch die Stadt, sehe immer wieder Szenen des Alltäglichen, die einer Aufnahme kaum Wert wären. Nur manchmal meine ich etwas Besonderes zu bemerken, dazu nehme ich die Kamera hoch, halte sie erst zeigend empor, und manchmal kommt ein einladendes Lächeln zur Antwort, worauf ich die Situation festhalten kann. Viele der Fotos schlummern als RAW-Datei auf einer definierten Festplattenregion, wo sie ganz vielleicht irgendwann wieder entdeckt werden.
   Bei den Fotos der wohlgeformten Hintern ist es ganz ähnlich. Immer dann, wenn mir einer auffällt, ich die Kamera dabei habe, fotografiere ich die Figur ehr beiläufig, wenn es die Situation ergibt. Wie schon erwähnt ist der Aufnahmewinkel von entscheidender Bedeutung, leider ergibt sich des Öfteren keine geeignete Perspektive, sodass es lediglich beim Blick bleibt. Wenn es die Zeit ergibt, und ich eine gewisse Zustimmung zur Zusammenarbeit erkennen kann, frage ich nach einem Bild.
    Während des Schlenderns in der Gelassenheit der übrigen Zeit lässt sich doch sehr gut die Umgebung selbst in kleinsten Teilen beachten. Liegt eine Herausforderung bei der Streetfotografie doch in der Darstellung alltäglicher, nicht jedoch alltäglich wahrgenommener Momente. "Zu sehen" ist die Königsdisziplin der Fotografie in all seinen Themenbereichen. Dabei ist besonders spannend zu erkennen, dass jeder Mensch durch seine Augen verschieden wahrnimmt, wodurch eine wunderbare Vielfalt von Aufnahmen zu bewundern ist. Auch zu lernen ist durch schiere Betrachtung der Bilder in den Netzwerken eine vielversprechende Möglichkeit. Seine Bildidee umsetzen mit den Eindrücken der meisterlichen Fotos weniger Fotokünstler ist eine schöne Versuchung.
   Posierende Menschen in alltäglicher Verflechtung stellen für mich eine lohnenswerte Aufgabe der Fotografie dar. Selbst eine verbotenerweise Tauben fütternde ältere Dame mit einem futterneidisch blickendem Terrier kann eine gelungene Aufnahme darstellen. Wie gesagt, die Motive sind so weitläufig wie die Menschen vielfältig, es wäre interessant sich für bestimmte Sessions zu finden.
   An einem Brunnen aufgehalten durch die lauten,wilden Kinderrufe erinnere ich mich an die Tage meiner Jugend, wie wir drei von vier Löchern des Tübinger Brunnens zugehalten hatten, um mit dem Vierten doch den ein oder anderen nicht so grimmig schauenden Passanten zu benetzen. Was blieb ist eine Narbe am Schienbein entstanden duch das Abrutschen vom moosigen Rand des Brunnensteines bei gleichzeitigem Halten der Position im Liegestütz, denn ich wollte ja nicht hinein fallen. Tat ich auch nicht.
Ich fotografierte die jungen Menschen am Brunnen, sie lachten darüber und mich freundlich an. Schöne Bilder, jedoch ohne Release nicht zu veröffentlichen.
An diesem Tag ein Foto einer tollen Figur, eines Menschen wartend auf die Zeit. (siehe oben)

Montag, 22. Dezember 2014

Streetfotografie - Ähnlichkeiten (55)

spica jeans hintern    Mies Vandenbergh Fotografie
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Bei einem Gang duch die Stadt sind die Gedanken üblicherweise nicht weit weg von den Möglichkeiten, die sich in der Stadt bieten. Der Grund des Besuches in der Stadt weist einem den Weg zum Ziel. Geht nun jemand in die Stadt mit dem Ziel, sich der Streetfotografie zu widmen, so sehen die kreisenden Gedanken ganz anders aus, als ginge es beispielsweise zu einem Bummel.
Schon zu Beginn kreisen die Gedanken um die Örtlichkeit, an die man sich begeben möchte, der Ort, der einen Erfolg bietet, nämlich am Ende des Tages mit einigen wenigen, gelungenen Fotografien nach Hause zu kommen. Streetfotografie als Thema ist nicht so weit gefasst, wie allgemeinhin angenommen wird. Szenen aus dem Alltag mit ungestellten Handlungen und ebenso unvermittelt abgelichteten Personen beschreibt dies Genre am ehesten. Alles Inszinierte kann nur dann, wenn es nahezu perfekt choreographiert wurde, als ungestellt durchgehen - wenn es nicht schon wieder zu perfekt ist. Aber es soll natürlich sein und so wirken. Bei der Streetfotografie ist es natürlich von entscheidender Bedeutung, Menschen mit auf die Aufnahme zu bringen, sonst wäre kein Leben im Sinne von Alltäglichkeit in der Bildaussage wieder zu finden. Stillleben könnte man das nicht beabsichtigte Ergebnos bestenfalls nennen oder eine Architekturaufnahme von unverständlichem Aussagewert käme heraus, würden die Menschen fehlen.
Menschen in allen möglichen Lebenslagen erfüllen das Foto mit Leben, und zeichnen ein Bild des Alltäglichen, wie es der Anspruch der Streetfotografie vorzugeben meint. Ein Portrait hingegen ist in der Regel kein Streetfoto, es ist schließlich ein Portrait. Doch gibt es immer wieder vereinzelte Portraitfotografien, die sich eher als Streetfoto zeigen lassen, als zu den Portraits gerechnet zu werden. Wenn der fotografierte Mensch nicht gerade in die Kamera lächelt, sondern behende seiner Tätigkeit nach geht, kann die Situation schon zwiespältig sein. Eigentlich gibt es keinen ernsthaften Grund, die Szene nicht dem Genre der Streetfotografie zu zu rechnen. In allzu engen Grenzen gefasst verliert meiner Meinung nach jedes Thema der Fotografie ihren Reichtum, ihre Vielfalt.
Meine in diesem Blog ausgestellten Bilder sind nichtsdestotrotz weit von der Streetfotografie entfernt. Sie werden zwar zum Teil auf eine ähnliche Weise fotografiert, wie die Bilder in der Streetfotografie gemacht werden, doch vom Motiv sind sie gänzlich anders und auch anders gemeint.
Aber die Herangehensweise ist sehr ähnlich, die Vorüberlegungen drehen sich gleichwohl um die Orte, an denen man fotografieren wird. In der Fußgängerzone der Stadt haben die Menschen Zeit. Es gibt dort einige Motive, deren Aufnahme sicher erfragt werden könnte. Spontan und meist ungestellt als Schnappschuss können hingegen oft eine natürlich anmutende Fotografie ergeben. Für meine Zwecke eignen sich beispielsweise Ampeln oder Bushaltestellen deshalb besonders gut, weil die Menschen den Augenblick der Ruhe vielleicht unbewußter genießen und gerne ungekünstelt hin und her flanieren. Dabei kann ich manches Mal die Formen sehr gut erkunden, die die Figur des Menschen ausmacht. Um geeignete Bilder für die Weitergestaltung zu erhalten (hier ist der Betrachtungswinkel wichtig) ist die Beobachtung der Menschen von entscheidender Wichtigkeit, es kommt darauf an, den gefälligen Blickwinkel zu finden, der das Motiv in möglichst angenehmer Art und Weise belichtet und dabei die Linien und Proportionen möglichst wohlgefällig abbildet. In der Ruhe gelingt es meist besser, als in Bewegung, jedoch nicht immer. Wechselt der Mensch immer wieder von einem Bein auf das andere, kann ich sehr interessante Blickwinkel vernehmlich der Form des Hinterns auf dem Film festhalten, die nebeneinander betrachtet sehr schön verdeutlichen, in wie weit der Blick des Betrachters den richtigen Zeitpunkt erfassen kann, um der Form gewahr zu werden, oder ob er daneben liegt, und der vielleicht schöne Hintern gar nicht entdeckt, sondern einfach verkannt übersehen wird.
Wie eigentlich auf alle Körperregionen übertragbar, und sogar auf alles Betrachtete im Leben, zeigt nur der bewusst hinsehende Mensch im Moment manchmal die einzigartige Schönheit des Wesens. Vereinfacht gesagt kann es die Pflanze in Blüte sein, das Tierbaby in Lauerstellung, der Mensch mit lächelndem oder auch bedachtem Gesichtsausdruck oder die Sonne nahe dem Meeresspiegel in alle Rotorangetöne des Farbkreises gehüllt. Jeder Mensch empfindet auch dabei anders, doch auch dabei finden sich die Vorlieben aller Betrachter in ihren Kreisen gerne wieder zum Austausch der Ideen.
Gehe ich also in die Stadt mit der Idee, Menschen mit einer nach meiner Vorstellung schönen Figur zu fotografieren, so ist dies eine der vielfachen Themenmöglichkeiten, die wir Menschen für uns auserkoren haben. Spannend ist es schon deswegen immer, weil ich dabei nie weiß, welche Motive ich überhaupt bemerken werde, und welche es davon einigermaßen scharf auf meine CF-Speicherkarte schaffen werden.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Fortsetzung der Schönheiten (54)

horiz jeans hintern  Mies Vandenbergh Fotografie
Mies-Vandenbergh-Fotografie
Fortsetzung der Schönheiten    ♡
   In der öffentlichen Diskussion um das Thema Schönheit, welches sich direkt in Verbindung zu seinen Hauptkriterien "glatte Haut" und " Schlankheit" manifestiert, finden sich immer wieder die gleichen Begründungen, mit denen der Versuch einer Rechtfertigung für das Streben der Menschen nach ihr dargelegt werden.
   Die Menschen sehen die Gesellschaft in der Verantwortung, Abhilfe dafür zu schaffen, dass alles nur noch nach Schönheit strebt,  den Jüngern der Schönheitsindustrie, ihrer Leid (enschaft) einen Fluchtweg zu offenbaren.
   Wo liegt, so frage ich, die Ursache des Schönheitskultes, besonders bei der Frau, aber auch zunehmend beim Mann. Wenn die Befragten von den eigenen Gründen für ihre Wünsche nach besserem Aussehen sprechen, so kommt sehr häufig die Gesellschaft zur Sprache, in der das Streben nach Schönheit immer und überall gelebt und vorgelebt wird. Sie glauben, mit einem höherem Maße an Schönheit mehr Einfluss,  Macht, Beliebtheit und Anerkennung zu gewinnen.
   Ihnen wird, so der Tenor, diese Prämisse für Erfolg in allen gesellschaftlichen Beziehungen vorgelebt, alle Welt spricht über die Schönheit der Frau, die so schlank für ihr Alter ist. Mit enormer Bewunderung wird dies ebenso betont, wie eine Höchstleistung eines Spitzensportlers. Ob das Gespräch mit der Nachbarin oder beim abendlichen Treffen im VHS-Kurs, wie beim Abendessen mit Freunden kommt immer das gleiche Kompliment über die Lippen des Gesprächspartners der Frau:"Du siehst ja gut aus!" Immer wieder sieht man Talkshows mit dem Thema "Gewichtsproblem" der westlichen Menschenkinder, deren Gewicht dank Überangebot und ständiger Verfügbarkeit maßlos überzuckerter Brausegetränke und Fertiggerichte in Schnellrestaurants ins adipöse zu rutschen droht. Unter dem Deckmantel der Gesundheitssvorsorge wird dem Schönheitswahnsinn dergestalt Rechnung getragen , als die einzig wahre Vorbeugung zur Gesundheit das Abnehmen gepredigt wird. Schlank = gesund = SCHÖN!
   Wie dem auch sei, bei der Beleuchtung der Ist-Situation habe ich noch nicht die Frage nach der Ursache all dessen  beantwortet. Wo wird dieses Verständnis geboren, wo werden alle Menschen der Gesellschaft  mit dieser Lebensweisheit des "Hübschseins" zum ersten Male konfrontiert?  Wahrscheinlich findet dies sehr früh bei uns allen in der Kindheit statt. Von klein an werden die Kinder sehr unterschiedlich an das Thema Aussehen herangeführt. Immer noch, wie vor über 100 Jahren, wird dem Mädchen wiederholt ein Kompliment über sein Aussehen gemacht, die Niedlichkeit des Gesichts und der Augen, wie dem Anmut der Bewegungen in dem neuen weißen Kleidchen. Der Junge hört diese Bekundungen, wenn überhaupt,  sehr viel weniger. Bei ihm sind es die Stärke und das Wissen, die Schnelligkeit und die Geschicklichkeit des Buben, mit der er den Parcours fürs Fahrrad durchfuhr.
   Liegt darin die erste Ursache für unser Dilemma, in dem wir uns befinden? Setzen wir uns mit dem Thema Aussehen so auseinander, weil es uns derart mit auf den Lebensweg gegeben wurde? Immer wieder werden die gleichen Verhaltensweisen vorgelebt, werden den Kindern von jeder neuen Generation Eltern das selbe, fundamentale Verständnis weitergegeben, das schon sie  selbst erfahren haben. Wie prägend diese Kindheitserfahrungen sein können, haben schon viele Wissenschaftler evaluiert. Zumal es nicht nur die Eltern des Kindes hervorrufen, vielmehr ist es eine ganze Armada von Bezugspersonen, die ihrerseits unter den gleichen Vorzeichen groß wurden. Die Tante, der Onkel, die Kindergärtnerin, der Lehrer, die Oma, sie alle in vielfacher Ausführung leben es vor. Wann lernen junge Menschen am besten und meisten? Nicht durch vorsagen oder beibringen, sondern durch vorleben. Folglich findet hier eine sehr starke Prägung statt. Und es kann durchaus eine Begründung für dieses Verständnis von Schönheit sein.
   Wenn ich von der daraus folgenden Voraussetzung ausgehend die gesellschaftlichen Beziehungen zwischen den Menschen sehe, und der untereinander verflochtenen sozialen Abhängigkeit Rechnung trage, so entsteht zwangsläufig dieser allgemeine Konsens über ein Ideal von Schönheit. Wir können vermeintlich gar nicht anders. Würden  wir uns mit dieser Materie  auseinander setzen, so kämen wir vermutlich auf ein neues Verständnis.  Doch es gibt im Leben sicher andere, entscheidend wichtigere Dinge,  so würden die meisten Menschen behaupten.  Sieht man aber, wie viel Lebensenergie wir alle in die Gestaltung und Verbesserung unserer Optik fließen lassen,  so ist dies zu überdenken, meine ich. Hier wäre vermutlich wieder einmal die Erziehung der jungen Menschen zu bereichern, vielleicht dahin gehend,  dass ein Schulfach Ethik in Verbindung mit dem Thema Gemeinschaft und miteinander leben einen richtigen Ansatz darstellt.
   In diesem Moment komme ich schon in die Nähe meines Blogs Gemeinheiten, in dem ich mich, unter anderem, mit gesellschaftlichen Veränderungen beschäftige, in dem ich mich dagegen ausspreche, dass sich alles in unserer Gesellschaft nur um monetäre Reize dreht.
   Aufklärung ist in meinen Augen noch immer der beste Weg, um eine differenzierte Betrachtung zu ermöglichen. Würde denn die Erkenntnis zu einer veränderten Umgang mit dem Thema Schönheit zur Folge haben? Wenn wir alle von den Zusammenhängen Kenntnis hätten, die uns so zu einer immer größeren Schönheit verleiten, würden wir dann etwas gelassener damit umgehen? Führte diese Gelassenheit dann nicht auch zunehmend zu einer Verminderung der allgemeinen Leistungsbereitschaft? Wenn ich nicht mehr nach Schönheit strebe, wonach strebe ich dann? Diese Frage könnte sich jeder einmal stellen, der sich sehr um sein Äußeres bemüht. Bedeutet es, wenn plötzlich nur noch ungeschminkte Menschen durch die Städte laufen, es auch nur noch unförmig aufgedunsene, ungepflegte, unsaubere Personen sind, die das Bild unserer Landschaften prägen? Oder reduziert sich danach der Aufwand um visuelle Begehrlichkeiten auf ein gesundes Maß an körperlicher Fitness?  Ich sehe, wie schon immer gesagt, gerne in meonen Augen schöne Menschen an. Allein die Tatsache,  was jeder Mensch als schön erachtet sollte vielleicht individueller geprägt sein.
   Ein Ausflug in das Thema Evulotion soll einer der nächsten Beiträge gewidmet sein. Warum das Schlanksein evolutionsbiologisch "richtig" sein könnte.

Samstag, 20. Dezember 2014

Schlank (53)

kuef jeans   Mies Vandenbergh Fotografie
Mies Vandenbergh Fotografie
Die Schlankheit als Thema, in Verbindung mit meinem Hauptthema, dem Hintern und der Schönheit als Oberbegriff, der als vieldiskutierter Stoff insofern hier zu erwähnen als interessant und ergiebig scheint, bringt mich zu folgenden Überlegungen. Verständnis für die nicht so schlanken Menschen, besonders für Frauen, wird in unserer Gesellschaft oft  nur wenig erbracht. Wie ich schon an dieser Formulierung feststelle, nämlich an der Floskel "Verstandnis erbringen" für etwas vollkommen Normales, zeigt mir schon die verfahrene Situation in unserer Gemeinschaft. Schlankheit gilt heute immer noch als gesund und sie steht im Ansehen sehr hoch Kurs. Im Gegensatz dazu gilt der nicht schlanke Mensch oft als krank, ungepflegt, unbeherrscht und häßlich. Was aber besonders verwerflich an der Sache ist, das ist die Tatsache, dass noch immer vielerorts "normalgewichtige" Menschen als übergewichtig betrachtet werden und was besonders bedenklich daran ist, viele derer sind mit ihrem Gewicht und damit Aussehen selber unzufrieden.
Sind dafür die beschreibenden Zahlen der Gesundheitsindustrie verantwortlich oder nur der Mensch selbst? Die Zahlen wie der BMI treffen eine Aussage über das Verhältnis des Körpergewichtes zur Körpergröße, dabei gelten die Werte von 22-25 als gesund. Zum Vergleich seien folgende BMI-Werte genannt:
BMI 20:
Jennifer Lopez (167cm, 57kg)
Beyoncé Knowles (169cm, 57kg)
Reese Witherspoon (157cm, 50kg)
Kate Winslet (168cm, 58kg)
Scarlet Johansson (168cm, 58kg)
BMI 19:
Renée Zellweger (163cm, 50kg )

Catherine Zeat-Jones (173cm, 58kg)
Mary-Kate Olsen (160cm, 49kg
)
Teri Hatcher (168cm, 53kg)
BMI 18:
Eva Herzigova
(180cm, 57kg)
Heidi Klum (176cm, 55kg)
Hillary Swank (170cm, 53,5kg)
Céline Dion (170cm, 53,5kg)

BMI 17:
Gisele Bündchen (180cm, 55kg)
Victoria Beckham (168cm, 46kg)
Lindsay Lohan (167cm, 47kg)
Heidi Klum (178cm, 54kg)

BMI 16:
Claudia Schiffer (180cm, 52kg)
Gwyneth Paltrow (178cm, 51kg)
Nicole Kidmann (178cm, 52kg)
Kate Moss (170cm, 47,5kg)

Die Werte der Modelle liegen gemeinhin bei 16-22, Menschen mit einem BMI ab 25 gelten als übergewichtig, ab einem Wert von 30 als fettleibig. Die Zahl des BMI wird mittlerweile von einer neuen Zahl abgelöst (BAI,Body Adipositas Index) doch die Einschätzung von "normal" und "übergewichtig" blieb weitestgehend erhalten.
In den letzten 180 Jahren waren einige Indizes zur Klassifizierung des Körpergewichtes in Mode. Den Anfang machte ein Arzt mit dem Namen Broca(1824-1880), von ihm wurde der sog. BROCA-INDEX entwickelt. Kurz danach schon, nämlich im Jahre 1832 entwickelte der belgischen Mathematiker Adolphe Quetelet den BMI. Dieser Index wurde aber erst weit über 100 Jahre später für die Körperkultur von Bedeutung, erst für den statistischen Vergleich von Populationen, danach für die Bewertung von Gesundheit für die Versicherungen zur Einstufung von Risiken bei den Versicherten.
Zurück zur Schlankheit. Das hohe Ansehen von schlanken Menschen bei gleichzeitiger Ächtung dicker Menschen wird alltäglich durch die omnipräsenten Medien aller Art vorgeführt und dankbar von unserer Gesellschaft inhaliert. Darüber schrieb ich schon hier. Warum aber ist es so schwer wieder in normale Bahnen zu lenken? Warum streben so viele Menschen danach, schlank zu sein, besonders die Frauen, die laut einer Untersuchung durchschnittlich bis zu ihrem 23 Lebensjahr mindestens 6 Diäten durchgestanden haben sollen. Liegt es an uns Männern, die scheinbar lieber eine schlanke Frau bevorzugen, oder liegt es an den Frauen selbst, die sich im Vergleich zu ihren Mitbewerberinnen lieber schlanker wähnen, als vielleicht ein paar Pfunde zu viel vorzuweisen? Antworten wie "...da fühle ich mich einfach besser...!" und "... ist ja auch gesünder ...!" werden da genauso genannt wie "... wie sieht das denn aus ..!". Da ich das nicht  als Mann bestätigen oder verneinen kann, nur die Antworten wiedergeben kann, die mir gegeben wurden, möchte ich die Sichtweise einfach ändern.
Was sagen die Männer dazu? Wer will nur schlanke Frauen? was ist der Tenor heute, im Jahre 2013? Das soll der Hintergrund meiner Betrachtung werden. Also gehe ich von mir selbst genauso aus, wie es die Antworten und Zahlen zahlreicher Untersuchungen wiederspiegeln. Die Umfragen einiger Wissenschaftler, deren Ergebnisse in Zeitschriften wie "Glamour", "Playboy", "Focus", "Spiegel", oder "Freundin" veröffentlicht wurden, ergeben da ein ebenso mehr oder weniger deutliches Bild, wie die Statistiken verschiedener Internetdienste. Vorweg kann ich nur sagen, dass die Männer dabei wohl große Unterschiede machen bei der Bewertung der Frau als Partnerin und der Frau als Anschauungsobjekt. Grundsätzlich ist eher die durchschnittlich gebaute Frau die begehrtere, wenn es um Körperlichkeiten geht!
" Eine US-amerikanische Studie belegt: Darüber, was beim anderen Geschlecht als attraktiv gilt, herrscht unter Männern Einigkeit. Frauen dagegen bevorzugen unterschiedliche Männertypen - und lassen sich wenig von Makeln abschrecken.
Für ihre Untersuchung (erschienen im "Journal of Personality and Social Psychology", 96(6): 1226-1244) haben die Psychologen um Dustin Wood (Wake Forest University) und Claudia Brumbaugh (Queens College) 4.000 Studienteilnehmern im Alter zwischen 18 und 70 Jahren Fotos von 18- bis 25-jährigen Männern und Frauen vorgelegt. Anschließend sollten die Probanden die Attraktivität der einzelnen Personen auf einer Zehn-Punkte-Skala einordnen. Die mögliche Wertung reichte von "überhaupt nicht attraktiv" bis hin zu "sehr attraktiv".
Das Ergebnis der Befragung: Männer sind sich auffallend einig darüber, welche Frauen sie attraktiv finden. Sie reagieren laut Studie bei Frauen vor allem auf bestimmte körperliche Reize. So fanden die befragten Männer schlanke, selbstbewusst wirkende und verführerisch aussehende Frauen besonders anziehend. Bei den Frauen ergab sich ein anderes Bild: Zwar bevorzugten viele Studienteilnehmerinnen schlanke und muskulöse Männer, doch waren sich die Damen sonst nicht besonders einig: Während manche einen bestimmten Mann als ganz besonders attraktiv empfanden, waren andere komplett gegensätzlicher Meinung. Außerdem stuften Frauen auch Männer mit wenig Muskeln oder kleineren Makeln als attraktiv ein." Quelle:Attraktiv oder nicht?
"Sexy Körper oder schönes Gesicht? Je nachdem, ob ein Mann auf ein Abenteuer aus ist oder ob er eine feste Beziehung sucht, taxiert er entweder die Figur oder das Gesicht einer Frau.
Frühere Studien, die sich mit den optischen Kriterien der Partnerwahl beschäftigt haben, untersuchten, was Attraktivität ausmacht. Dazu gehört die Symmetrie der Gesichtszüge oder das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang. Eine Untersuchung der University of Texas in Austin hat sich erstmals mit der Priorisierung zwischen Körper und Gesicht beschäftigt.Für die Studie erhielten 375 Studenten Fotos eines potenziellen Geschlechtspartners. Gesicht und Körper waren vorerst abgedeckt. Der Abgebildete war entweder als Kandidat für eine längerfristige Beziehung oder für ein kurzes Verhältnis deklariert. Die Probanden mussten sich dann entscheiden, ob sie entweder die Figur oder das Gesicht sehen wollten. Nur 25 Prozent der Männer, die erfahren hatten, dass das Foto eine mögliche langfristige Partnerin zeigte, sahen sich die Figur an. Von denjenigen, die auf eine Affäre aus waren, interessierten sich dagegen 51 Prozent für den Körperbau.
 
Die US-Wissenschaftler interpretieren das Ergebnis folgendermaßen: Männer, die nach einer kurzfristigen Beziehung Ausschau halten, interessieren sich mehr für den Körper einer Frau. Sucht ein Mann nach etwas Dauerhaftem, dann interessiert ihn das Gesicht mehr. Die Figur einer Frau liefert Anhaltspunkte über ihre aktuelle Fruchtbarkeit. Ihr Gesicht dagegen informiert über ihre langfristige Fähigkeit, Kinder zu empfangen und aufzuziehen. Entsprechend lassen die neuen Erkenntnisse vermuten, dass Männer auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer psychologische Gründe haben, einen Partner zu suchen, der aktuell fruchtbar ist und schnell Nachkommen produzieren kann.
Frauen zeigten bei der Wahl von Kurzzeit- oder Langzeitpartnern keine auffälligen Prioritäten in Bezug auf Körper oder Gesicht."
Die Studie ist im Fachmagazin „Evolution and Human Behaviour“ veröffentlicht. Quelle:  Figur signalisiert Fruchtbarkeit
 
 
 
 
In dem neueren Bodyindex Taille-Hüfte-Verhältnis ist idealerweise  die Zahl 0,7 z.B. 60:90= 0,67 genannt, die als das ideale Maß für die höchste Attraktivität steht. Das bezieht sich in den Studien auf die größtmögliche Fertilität bei der Frau in Bezug zu ihrem Alter. Darin empfand der Mann dann die Frau als besonders attraktiv, wenn sie dem Alter nach die höchste Wahrscheinlichkeit für die Zeugung von gesunden Nachkommen besaß.   (WHR; waist-to-hip-ratio)
Ob eine Verbindung zwischen dem weiblichen Taille-Hüft-Verhältnis und der gegengeschlechtlichen Attraktivitätseinschätzung besteht, überprüfte Singh anhand von Zeichnungen, in denen er das Level des WHR variierte (0.7, 0.8, 0.9, 1.0), in jeweils drei verschieden Gewichtsklassen (untergewichtig, normalgewichtig und übergewichtig). In jeder Gewichtsklasse wurden gezeichnete Frauen mit einer gynoiden Fettverteilung (0.7 - 0.8) am attraktivsten beurteilt.Eine Präferenz für ein geringes Taille-Hüft-Verhältnis konnte durch Untersuchungen in verschiedenen westlichen Kulturen bestätigt werden (Furnham, Tan & McManus, 1997;Henss, 1995)
Eine weitere Untersuchung zeigte Unterschiede im Verhalten und der Denkansätze von Frauen verschiedener Körpergestalt. So denken demnach schlanke Frauen  ..."weitsichtig, übergewichtige sind impulsiver. Das fanden Forscher am Leipziger Max-Planck-Institut (MPI) für Kognitions- und Neurowissenschaften heraus, wie das Institut mitteilte. Zwischen schlanken und dicken Männern trat dieser Unterschied dagegen nicht auf. Dies zeige, dass Übergewicht bei Männern und Frauen einen unterschiedlichen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten und die Hirnstruktur habe."
Das nur nebenbei. In den Studien deute ich eine Vorliebe für die normalgebaute Frau, jedoch mit einer deutlichen Tendenz zur schlankeren Körperform als zur dickeren. Bei einer weiteten Studie wurden Versuchspersonen nach Merkmalen für Unattraktivität befragt. Sowohl bei den Männern wie auch bei den Frauen wurde "Dicksein" als eine der am häufigst genannten Anzeichen für fehlende Attraktivität genannt. Gefällt also tatsächlich den Männern die schlanke Frau mehr als die dickere? Die Studien scheinen dies zu belegen. Weiter geht es in meinem nächsten Beitrag. Darin die Auswertung der Internetdienste und der eigenen Befragungen.
 

Freitag, 19. Dezember 2014

Bildbearbeitung (52)

rew jeans hintern    Mies Vandenbergh Fotografie
Mies-Vandenbergh-Fotografie
Welches veröffentlichte Foto ist heutzutage unbearbeitet? Keines, richtig! Was zu analogen Zeiten noch die Dauer der einzelnen Tauchbäder des Filmstreifens in mehr oder weniger säure- oder basehaltigen Chemikalien und die Behandlung des belichteten Fotopapieres ausmachte oder was der Fotograf mit der Wahl des Filmes und der Wahl der Din/ASA Zahl beeinflussen konnte, das kann in den heutigen Zeiten jedes noch so einfache Bildbearbeitungsprogramm leisten. Ob Fluch oder Segen, zu solch einer pauschalen Fragestellung lässt sich bei ernsthafter Bewertung kein eindeutiges Urteil abgeben. Da hier ein "Sowohl" wie "Alsauch" zutreffend ist, möchte ich auf beides eingehen.
Was früher Maler wie Roger Dean oder Rodney Matthews in ihren fast realistischen aber dennoch surrealistischen Bildern auf eindrucksvolle Weise zu Papier brachten, das ist heute mit zugegebenermaßen ausgezeichneten Kenntnissen der Software vielen Menschen möglich. Als Beispiel eines wahren Künstlers auf dem Gebiet möchte ich hier Uli Staiger. nennen. Seine Fotocollagen erinnern mich etwas an die Gemälde von Dali oder Magritte. Sicher eine ganz andere Art der Kunst, aber insofern im gleichen Atemzug zu nennen, als das Produkt ihres Schaffens den Geist und die Phantasie des Betrachters auf eine phantastische Reise mit nimmt. Bei meinem Besuch des Dali-Museums in Figueres im letzten Jahr habe ich es in geballter Form staunend erleben dürfen, und ich habe für mich festgestellt, dass diese surrealistische Darstellungsweise meine gewohnte Sichtweise der Dinge auf eine sehr angenehme Weise in Frage gestellt hat. Durch die intensive Auseinandersetzung mit seinen ausgetellten Werken kam ich zu der Fragestellung, wie weit unsere Sicht auf die Alltäglichkeiten mit einer mangelden Wahrnehmungsfähigkeit einhergeht. Blind geworden für die Schönheiten des Lebens durch schreiende Bilderfluten an allen Ecken und Wegen ist unser Geist vielleicht überfordert abgestumpft. Mit einer stoischen Selbstverständlichkeit laufen wir im Tunnelblick durch unseren Aufenthalt auf dieser Erde.
Für uns Fotografiebegeisterte könnte die Auflösung dieses Dilemmas eine ungeahnte Schaffenskraft bezüglich der Aussagekraft unserer Fotos erwirken. Nicht die Bildbearbeitung, um den Bogen wieder zurück zu führen, soll die Bildaussage erzeugen, finde ich, sondern der Grundgedanke des Fotos ist entscheidend, und zwar im Moment der Aufnahme des Motives.
Bei weitem nicht so offensichtlich aber exzessiv findet die Bildbearbeitung in der Werbeindustrie statt. Retouchieren ist dort, wie jeder weiß, der Regelfall. Ob es sich um Food handelt oder um Menschen, es wird am Rechner alles "ein wenig" verschönert. Ob diese Makellosigkeit einen positiven Einfluss auf uns ausübt, daran habe ich ernsthafte Zweifel. Ist im realen Leben um uns herum doch auch nicht alles so perfekt.
Auf der anderen Seite freue ich mich, wenn ich ein nicht ganz richtig belichtetes Bild am Rechner noch so bearbeiten kann, dass es wieder halbwegs richtig belichtet aussieht. Genauso freue ich mich, dass ich stürzende Linien korregieren kann und rote Augen nur noch eines Klicks bedürfen, um sie in glänzende braune Augen mit einem Spitzlicht darin für die Lebendigkeit zu verwandeln. Sollte es also eine gute Seite der Bildbearbeitung geben und eine schlechte? Und wer würde festlegen, wo die Grenze oder die Grauzone zwischen beiden läge?
Der gesunde Menschenverstand wird vermutlich landläufig zur Meinung tendieren, dass ein wenig unauffällige Bearbeitung schon in Ordnung wären. So zumindest die Antworten einiger zehn Befragten. Doch ich selbst habe ernstliche Probleme bei der Umschreibung von "ein wenig". Versteht jeder gleich viel unter "ein wenig"? Nein! Was spräche dagegen, etwas mehr zu bearbeiten, wenn man nicht sowieso nur "out of the cam" (unbearbeitet) gelten ließe. Kann ich nicht den Hintern etwas kleiner machen, dafür den Busen etwas größer und die Nase gerader richten? Den Apfel noch ein bischen roter und die Wiese etwas saftiger? Ist doch nur ein Foto, oder?
Was spräche dagegen? Der Wirklichkeit die Farben "wiedergeben", die der Bearbeiter an seinem unkalibrierten Bildschirm als zuteffender beurteilt. Warum nicht, wenn wir Menschen unser ganzes Leben lang der Schönheit nachstreben. "Ach sieh mal, wie schön der/die/das [Himmel/Sonnenuntergang/Vogel/Gesicht/Gebäude/Blume/Frau/Mann/Berg/…] ist!" Entzückt von der Schönheit der "Dinge" blicken wir auf, freuen uns, behalten es sogar für einen Moment länger im Gedächtnis, als das Gewohnte, das Normale. Kehrt sich das doch erst wieder ab einem größeren Ausschlag des Pendels zur Hässlichkeit um. Warum also nicht ein zwar bearbeitetes aber dadurch auch "schöneres" Bild präsentieren? Was wäre, wenn wir ein "nur" unbearbeitetes Foto dem gegenüberstellten?
Diese Frage wird in jeder Sekunde von Millionen von Hobbyfotografen oder Berufsfotografen mit einem "Nein" beantwortet. Es ist meist so, dass die Wenigsten (mich inbegriffen) bei der Aufnahme die gestalterischen und technischen Überlegungen VORHER durchdenken(können) und diese anwenden(können), und zwar so, dass eine Bildbearbeitung unnötig oder sogar kontraproduktiv wäre. Ausgenommen sind davon natürlich die o.g. Künstler, deren Bilder ja erst durch die Bildbearbeitung entstanden.
Mein Fazit ist, dass die reine Möglichkeiten der Manipulation schon deren Einsatz am Bilde zum uneingeschränkten Standard macht. "Es gibt die Programme, also verwende ich es! Somit gilt der Spruch: "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!" adäquat für alle Fotos. Wie gehen wir damit um? Wir leben im Zeitalter der Aufklärung, in dem wir ob der unermesslichen Informationsflut immer unaufgeklärter werden und nur durch einen geeigneten Filter der für uns relevanten Infos habhaft werden können. Wissen wir also um die Möglichkeiten der Bildmanipulation und sehen etwas genauer hin, so erkennen wir vielleicht eher die Botschaft des Bildes im Rahmen unserer gemeinsamen Wirklichkeit.
P.S. Hier noch eine unvollständige Liste der Tatwerkzeuge:
· Gimp                                kostenlos
· Photoshop                       950,- €
· CaptureOnePro               229,-€
· Lightroom                       135,- €
· UfRaw                              kostenlos
· CameraRaw                     in Photoshop
· Silky Pix                           219,- €
· DXO Optics                     299,- € / 149,- €
· ACDSeePro                      40,- €
· CorelDraw                       630,-€
· Raw Therapee                 kostenlos
· CaptureNX2                    179,- €
· Aperture 3                        70,- €
· Digital Photo Pro            kostenlos
· HeliconFilter                   63,- €
· Photoshop Elements      100,- €

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Vergänglichkeit der Hintern (51)

kio jeans hintern   Mies Vandenbergh Fotografie
Mies-Vandenbergh-Fotografie
Das Foto eines wohlgeformten Hinterns. Es befindet sich vor mir, ich sehe es an und denke:
Ein schöner Hintern! Ein gelungenes Foto! Im rechten Augenblick hat jemand auf den Auslöser gedrückt, nachdem er das Motiv entdeckte. Die Technik ließ ihn nicht im Stich, das Licht war richtig und die Einstellungen an der Kamera, für die - sie oder er - sich weit vor diesem Augenblick entschied, waren richtig gewählt. Der Focus hatte das Motiv ebenso korrekt erfasst, wie die Blende genau die richtige Menge Licht durchließ. Da ist es also, das Bild. Das Bild eines schönen Popos. Der ist also auch da gewesen. Dieser Hintern wurde für das Bild ( und zwar das auf dem Sensor genau so, wie jenes, das in den Köpfen der Betrachterin oder des Betrachters entsteht) in eine ihn gut in Szene setzende Kleidung gesteckt. Er soll schön aussehen, was ja ob des Fotos auch hinlänglich gelungen ist.
Da ist es also, das Bild eines wohlgeformten Hinterns. Und der Hintern selbst - mit einem Rest von Mensch daran. So meint der Hintern. Doch er, der für die Aufnahme so toll hergerichtet, der in eine für den Rest des Menschen besonders unbequeme, weil enge Jeans gezwängt wurde, der sogar vollendet in der Form seiner Pobacken noch den String, wenn überhaupt, darunter trägt, was meint er zu sein, zu sein während des Restes der Stunden, in denen er immer wieder gerne angeschaut wird?
Mehr noch, welche Bedeutung hat er im Verlauf der Zeit, in der Spanne seiner Existenz? Ist der Rest des Körpers noch jung, so ist auch er jung, altert der Rest des Körpers, so macht er was? Schön aussehen, straff bleiben und immer schön knackig und fest? Mitnichten! Auch er kriecht zu Kreuze dem Diktat der Schwerkraft, so, wie der an ihm hängende Rest ebenfalls nicht entkommt. Irgendwann sogar wird er zu Staube und von Form kann wahrlich nicht mehr die Rede sein.
Also wird es kommen, und die Zeit wird ihre Botschaften überbringen, ob wir sie verstehen wollen oder nicht. Die Sache ist entstanden, irgendwann, und demgemäß wird sie vergehen. Was bleibt, das ist die Idee, und nur dann mehr als eine Idee der Schönheit wie der der Mona Lisa, deren Züge sicher schon vergessen, wäre nicht damals ein Hinseher gewesen, der die Zauberhaftigkeit des Wesens allein für sich dazu brachte, ein Bildnis von ihr zu kreieren. So können wir uns heute noch darüber streiten, ob sie denn Schönheit ausdrückt oder nicht, ihr Bildnis jedenfalls sorgt für mehr als nur Idee, ihr Antlitz sorgt für jeden Menschen in seinem ganz persönlichen Licht, zu sagen, ob wir einstimmen in die Begeisterung des Leonardo.
So ist denn Abbildung ein Zeugnis des Augenblickes. Wie schon nur wenige Wochen später sich die Linien verändern können, das weiß jeder selbst zu bezeugen. Nicht, dass es so ist, beschreibe ich mit Bildern, nur entgegen der Vergänglichkeit ist mir an dem Bild des Augenblicks gelegen, welches ich festhalte als Zeugnis dafür, dass der Abgelichtete wirklich einst so aussah. In der Erbaulichkeit über das Aussehen, welches uns Menschen stets so beeindruckt, zeige ich, bevor sich auflöst in das Meer der Überformen die vollendete Linie.
Mit der definitiv unwichtigen, belanglosen und bedeutungslosen Darstellung von Hintern setze ich ein Zeichen der Schönheit der Gesäße und jeder mag hinsehen, dem es gefällt. Bevor diese ihre Form des Augenblickes für immer verändern - was dem Menschen als solchen nie abträglich ist, weder dem Charakter noch dem Herzen - nur den Augen des Gerneansehers der Gesäße trägt es zu, zu sehen und sich daran zu erfreuen, so wie es immer schon dem Schöngeiste daran gelegen war, Schönes anzusehen. Gleich dabei, ob es die Moleküle zu einem Tier, zu einer Blüte, zu einem Sonnenuntergang oder zu einem Gesicht gebracht haben. Für den Fotografen ist sein Motiv der ultimative Moment der Dokumentation, es abzulichten, bevor es abgetaucht ist in den Blättern des Eisenholzbaumes oder sonstwo hin. Bevor es seine Gestalt verändert soll es abgebildet sein, dem Lauf der Zeit entnommen für das Foto des Augenblickes.
Wie die Vergänglichkeit des Augenblickes wird zwar auch das Bild vergehen, so ist es nur eine kleine Verlängerung dieses Augenblicks, den der Fotograf für sich entdeckt und anderen Besuchern seiner Bilder vorstellen kann. Der Besucher dieser Austellung sieht hin, zu dem, was so in dieser Weise nicht alltäglich zu sein scheint und doch ist. Werden Bilder nicht entfremdet durch die unendlichen Möglichkeiten der Bildbearbeitungssoftware, so zeigen sie die Realität, welche vielleicht nur aus einem nicht alltäglichen Blickwinkel betrachtet ist, doch letztendlich nichts anderes, als was schon da ist!

Montag, 15. Dezember 2014

Motivfinder (50)

sho jeans  hintern    Mies Vandenbergh Fotografie
Mies-Vandenbergh-Fotografie
Auf der Suche nach dem Motiv
Fotografierend durch die Welt gehen, nach links und nach rechts schauend, abseits der ausgetretenen Pfade, immer neue Motive vor den Augen. Die Kamera tief hängend wie einst die Westernhelden ihre Colts, immer bereit für das nächste Duell zwischen der Technik, dem Fotografen und dem Motiv. Kaum Augen für die restliche Umwelt schleichend auf der Hatz nach dem nächsten Job, das Licht immer im Auge und den Stand der Sonne stets im Hinterkopf. Vorbereitet sein auf die nächste Szene, das Haus, die Türe, das Tier, den Berg, den Menschen oder die Blume. Im Geiste die Ausrüstung durchgehend, wissend um die lichtstarken Wechselobjektive und grauen Filter in der entsprechenden Tasche griffbereit für den Fall aller Fälle.
Dann ist er da, der Wimpernschlag des Augenblickes, der Moment des neuesten, ultimativen Schnappschusses, unsere Spannung ist durch eine Ausschüttung puren Adrenalins auf dem Höhepunkt angekommen und drückt sich aus in einer Ruhe, die selbst einen Stoiker hektisch aufblicken ließe, wir zielen mit der Kamera wie der sprungbereite Hauskater vor der mit Kaninchenfell bezogenen Quitschemaus auf das Motiv, wie in Beton gegossen eins geworden mit der Kamera, alle Einstellungen wie im Schlaf beherrschend den Bildauschnitt wie in weiser Voraussicht bewußt erkennend drücken wir auf den Auslöser.
Wie er so ist, der "Homo fotograficus", die Wirklichkeit mit seinem Blick einfrierend, das "Hier und Jetzt" durchdringend mit der analytischen Gewandtheit des Lichtbildners die Szenerie vorauszuahnen und die Geschichte schon in dem Moment geschrieben, noch ehe sie entstand.

Samstag, 13. Dezember 2014

Körperformen - Teil 2 (49)

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Mies-Vandenbergh-Fotografie
   Nun zum zweiten Teil der Betrachtung der Schönheitsideale. Wenn man die Entwicklung der Körperformen im Laufe der Jahrhunderte so betrachtet, dann wird einem deutlich, dass diese heutige schlanke Körperlinie noch nicht lange in der Form existiert. Nicht, dass es nicht auch immer schon schlanke Menschen gegeben hätte, nur die momentane Fixierung der Gesellschaft auf die Schlankheit ist ein besonderes Phänomen. Schönheitsideale wechselten also immer wieder mal und wurden von den Menschen in Ihrer Gesellschaft selber geprägt. Das geschah natürlich subjektiv, aber immer unter dem Einfluss der Einstellungen jener Gemeinschaft, in der sich der Mensch befand. Im Moment werden wir von allen Seiten nur von schlanken Gestalten bombardiert und die üppige, mollige Form ist -offiziell zumindest- verpönt. Über die Macht der Bilder schrieb ich schon. Das schlanke Ideal ist allgegenwärtig, für Frauen jenseits der Kleidergröße 38 ist wenig Raum. So könnte man meinen.
   Interessant auf diesem Wege ist die Überlegung, ob die Zusammenhänge von Darstellungen in der Kunst, wie ich sie im vorangegangenen Artikel aufgezeigt habe, und tatsächlicher Körperform, auch zu den entsprechenden Zeiten so "verfälscht" dargestellt wurde!
   Wenn ich die heutigen Abbildungen von Frauen genau so als Grundlage meiner Betrachtung nehme, wie ich die Kunstwerke der jeweiligen Epochen zu Grunde legte, so könnte ich zum Schluss kommen, die Bevölkerung der westlichen Zivilisation heute wäre –gemäß den Bildern – in der Mehrzahl schlank und Daniela Pestova ähnlich. Nähme ich an, dass die Bilder der jeweiligen Epochen so wenig wie heute die tatsächlichen Formen der Körper wiedergäben, so würde sich das Bild jenseits der Kunst in völlig anderem Lichte darstellen.
   Wie ergeht es denn den Menschen in der heutigen Zeit mit ihrem Schlankheitsideal?
Laut einer Studie der International Association for the Study of Obesity (IASO) leben in Deutschland die molligsten Menschen im Vergleich zur Rest-EU. Gleich welche Meßmethode verwandt wurde, hier zählt dazu erst mal nur der Vergleich der Daten untereinander.
   Es gibt einige Studien zur Körperlichkeit in Europa, Fakt ist nach deren Durchsicht, dass die zunehmende Fettleibigkeit noch immer nicht gestoppt werden konnte. Allein die Zahl der Übergewichtigen scheint laut Robert Koch-Institut leicht Rückläufig zu sein. (Siehe hier)
   Wie passt das nun zu unserem Schlankheitsideal? Und wie war es zu Zeiten von Hieronymus Bosch oder Rembrandt Haarmenszoon van Rijn? Waren damals die Menschen alle mollig oder konnten sie kaum das Schönheitsideal erreichen, weil die Mehrzahl der Bevölkerung in der damaligen Zeit niemals wusste, woher die nächste Mahlzeit kommen sollte. Wieder zurück zum heutigen Tage. Was beschert uns das Leben im Überfluss, in dem allein die Deutschen jedes Jahr 11 Millionen Tonnen Lebensmittel wegschmeißen. Einerseits laufen wir einem schlanken Körper hinterher, auf der anderen Seite lassen wir uns gerne zu einem ausgiebigen Konsum verführen. Das nur nebenbei. Weiter zu den Diskrepanzen zwischen Ideal und Wirklichkeit. Was könne wir tun, um diesem Nachlaufen nach scheinbar durch uns selbst erschaffene Vorgaben zu entkommen? In einem Buch las ich neulich den Satz, dass nicht die Kosmetikindustrie für ihren Milliardenumsatz verantwortlich sei, sondern der Konsument. Der Konsument wiederum versuche nur einem Bild gerecht zu werden, dass in der Öffentlichekeit als DAS erstrebsame Äußere proklamiert worden ist. Dies allerdings von sich selbst, so die Autorin. Wo setzen wir den Hebel an, um einen scheinbar fiktiven niemals endenden Kreislauf zu durchbrechen? Liegt es, wie die Autorin weiter meint, in der Verantwortung der Eltern, die Kinder nicht mehr nur noch nach der Devise:"Mädchen=hübsch, Junge=stark" zu erziehen, oder gibt es noch mehr Ansätze? Was wollen wir also?
   Hier gehe ich wieder von meinem Umfeld aus. "ES" will gesund sein, nicht dick, nicht dünn. Sollte die Aufklärung schon angekommen sein, den Menschen nicht nur so zu nehmen, wie er ist, sonder vorzuleben, dass gemäßtige Lebensweise in ALLEN Belangen der richtige Weg sein könnte? Das wäre nur reine Spekulation! Und eigentlich nicht Thema meines Blogs.

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Körperformen in der Kunst(geschichte) (48)

modo jeans hintern   Mies-Vandenbergh-Fotografie
Mies-Vandenbergh-Fotografie
Syssiphus lässt grüßen
Die Schönheit lässt mich mal wieder zum Stifte greifen. Ja Stifte, denn einen Teil der Texte kann ich mit meinem "Pen" ins "Note" eingeben. Geht ganz gut. Doch zum Eigentlichen: Schönheit war in meinen letzten Schriften ein wesentliches Thema. Über den Inhalt der Bücher, die ich darüber gelesen habe und lese, habe ich mit einigen Menschen eine rege Disskussion beginnen können. Deren Verlauf möchte ich hier gerne in Teilen wiedergeben. Der Sinn und Zweck dahinter liegt in meinem grundsätzlichen "Hinterfangen", die ehrenwerte Gesellschaft heimlich immer wieder in Frage zu stellen und Unruhe in Form von Gedankenspielen zu stiften. Der gesellschaftskritische Leser mag also gespannt weiterlesen, der interessierte Leser kann sich aufrütteln lassen.
"Schönheit ist relativ". Sagt wer? "Man"! (mit einem "m") Die Gesellschaft ist "man". Also wir alle? NEIN! Dazu komme ich gleich. Welche Kräfte sind es denn, die feststellen, dass Schönheit relativ ist? Du? Ich? Die Medien? Die Trendsetter der Zeitschriften und Magazine, die Anbieter der Konsumgüter oder die Kunden der Werbeargenturen, die sich nur nach ihrer Zielgruppe, also uns, richten. Spielen die (nicht mehr ganz so) neuen Medien eine Rolle bei der Festlegung des Schönheitsmaßstabes?
Über den Einfluss der Bilderflut von manipulierten Fotos in allen Medien habe ich schon vorher spekuliert, wie diese uns selber manipulieren ebenfalls. Worum geht es also jetzt? Ich stelle die Frage nach den Trendsettern! Wer genau diktiert zum Beispiel, dass nahe der Magersucht stehende, knapp über 14 Jahre alte Modelle das Ideal der Schönheit verkörpern? Was erzeugt ein Gesicht mit deutlichem Kindchenschema im Betrachter, bei der nach jugendlich-schlanker Schönheit suchenden Masse der visuellen Wesen? Bei Männern als Zielgruppe leuchtet es vielleicht jedem ein. Männer sehen gerne "schöne" kompatible Wesen vor sich, um dem Sinn der Menschheit Rechnung zu tragen, nämlich deren Erhaltung mit möglichst idealem Erbgut fortzuführen. So trivial mag es einerseits sein, doch ich frage andererseits, warum es temporal (im Laufe der Menschheitsgeschichte), regional (gebietsbezogen) und ethnisch (je nach Glaubensauslegung) bei den vielen Vorlieben der Menschen mal in die eine Richtung (schlank) und mal in die andere Richtung (füllig) schwenkt. Kann es nur eine Modeerscheinung sein? Ist gerade schlank in, und wechselt das, sobald wir uns daran satt gesehen haben? Dazu ist es für mich wichtig zu beleuchten, wie die Entwicklung und Veränderung in der Vergangenheit von statten ging. Um es vorweg zu nehmen, es könnte in der Tat eine Modeerscheinung sein.
Beginnen werde ich mit der Darstellung und Veränderung des Ideals in den Epochen der letzten Jahrhunderte. Ich orientiere mich anhand der bildenden Kunst und der niedergeschriebenen Erkenntnisse verschiedener Autoren. Der Tenor dieser Betrachtung widmet sich erneut dem weiblichen Geschlecht. Die Gründe dafür habe ich im Vorfeld schon hinreichend benannt.
Welche Epochen haben mir auf meiner Reise besonders viele Beispiele für die Beschreibung eines Ideals beschert? Auf das (1.) Altertum konnte ich hier schon eingehen. Dort beginnend folge ich den Epochen mit bedeutenden Malern, von denen ich eine Darstellung des Körpers fand.
313 frühchristliche Kunst
450 750 Merowingische Zeit   Beginn der Buchmalerei
750 950 Karolinger Sakramentar Karls des Kahlen
950 1050 Ottonik Fresken der Kirche St. Georg in Oberzell (Reichenau)
1050 1200  Romanik  Gemälde an Kirchenwänden und Plastiken an 
                     Kirchenfassaden
1140 - 1200 Frühgotik  Glas- und Altarmalerei
1200 - 1300 Hochgotik
1300 - 1400 Gotik, beginnender Naturalismus, Siennensischer Einfluss
( Giotto - Das letzte Gericht)
1400 - 1500 Realismus Spätgotik Bürgertum

Hubert van Eyck 035
(Hubert) Jan van Eyck - Kathedrale St. Bavo (vor 1426-1432)
Retable de l'Agneau mystique
Jan Van Eyck s.o.
GardenED
Hieronymus Bosch - Der Garten der Lüste (zwischen 1480 und 1505)
1400 - 1510 Frührenaissance 
File:Study for the Kneeling Leda.jpg
Leonardo da Vinci - Kniende Leda (1505-1507)
1500 - 1530 Hochrenaissance
Durer Adam and Eve
Dürer - Adam und Eva (1507)
Jan Gossaert 008
Jan Gossaert (1516)
 Galatea Raphael
Raffael - Galatea (1512)
Lucas Cranach d.Ä. - Das Urteil des Paris
Lucas Cranach d.Ä. - Das Urteil des Paris (1528)
1530 - 1550 Manierismus
Hans Baldung - The Seven Ages of Woman - WGA01191
Hans Baldung Grien - Die sieben Lebensalter des Weibes (1544)
Hans Baldung 026
Hans Baldung Grien - Zwei Hexen (1523)

1530 - 1560 Subjektivismus
Venus and Adonis by Titian
Tizian - Venus und Adonis (1553)
1520 - 1600 Spätrenaissance
File:Leda.jpg
Michelangelo (Buonarroti) - Leda (1530)
1520 - 1580 Spätrennaissance Tragik
Tintoretto - Penitent Magdalene - Google Art Project
Tintoretto - Büßende Magdalena (1598 - 1602)
File:Jacopo Tintoretto - Women Playing Music - WGA22668.jpg
Tintoretto - musizierende Frauen (1550-1582)
1580 - 1630 Frühbarock
El Greco 042
El Greco - Hochzeit zu Kana (um1610)
Michelangelo Merisi da Caravaggio, Saint John the Baptist (Youth with a Ram) (c. 1602, Yorck Project)
Michelangelo Merisi da Caravaggio - Hl. Johannes der Täufer (1602)
1630 - 1730 Barock Klassizissmus
Rembrandt Harmensz. van Rijn 151
Rembrandt Harmensz. van Rijn - Susanna (1636)
RokebyVenus
Diego Velázquez - Venus vor dem Spiegel (1647-1651)
The Three Graces, by Peter Paul Rubens, from Prado in Google Earth
Peter Paul Rubens - Die Drei Grazien (um 1635)
1680 - 1720 Barock
Antonio Bellucci - Danaë - WGA1846
Antonio Bellucci - Danaë (1700-1705)
1730 - 1780 Rokkoko
Boucher Diane sortant du bain Louvre 2712
Francoise Bucher - Diana nach dem Bade 1742
1730 - 1820 Spätbarock
Odysseus und Penelope (Tischbein)
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein - Odysseus und Penelope (1802)
1770 - 1850 Romantik (C.D.Friedrich, W.Turner)
Francesco Hayez 004
Francesco Hayez - Badende (1832)
Carl Spitzweg 004
Carl Spitzweg - Badende Nymphe (1855)
1830 - 1880 Realismus (Max Liebermann)
Gustave Courbet - Lot and His Daughters - WGA5455
Gustave Courbet - Lot und seine Töchter (1844)
1850 - 1900 Impressionismus (Monet Kandinski Nolde)
File:Jules LeFebvre - Jeune peintre des masque Grec, 1865.jpg
Jules LeFebvre - Jeune peintre des masque Grec, (1865)
Henri Rousseau 004
Henri Rousseau - Der Krieg (1894)
Renoir Nude c.1872
Pierre-Auguste Renoir - Nackte (1872)
Paul Cézanne - Baigneuses (Metropolitan Museum of Art)
Paul Cézanne - Badende (1875)
1890 - 1910 Jugendstil Pointilismus (Klimt Seurat Van Gogh)
File:Georges Seurat - Les Poseuses.jpg
Georges Seurat - Les Poseuses (1888)
1907 - 1915 Kubismus (Picasso Braque)
1900 - 1930 Expressionismus (Van Goch Gogin Nolde)
1922 - 1930 Surrealismus (Dali Magritte)
1920 - 1940 Art Deco
1920 - 1970 Moderne (Warhol Lichtenstein Hundertwasser)
1950 - 2000 Postmoderne
1990 - 2013 Gegenwart
Anhand der Malereien lässt sich eine Tendenz der jeweiligen Zeit ablesen. Ich habe diese Bilder stellvertretend für mehrere Bilder der Epoche ausgewählt, es lassen sich viele Hundert mehr Bilder finden, die sich als Zeitzeugnis für die Richtung, das Verständnis von Schönheit heranziehen lassen.  Über die Körperform könnte man folgende Entwicklung in einem Diagramm darstellen:
Diagramm Körpervoumen
Wie es weiter geht, das werden unsere Kinder gestalten. Klären wir sie auf!
PS. Alle Bilder von Gemälden sind gemeinfrei!