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Sonntag, 28. Dezember 2014

Photographers View (60)

rapt jeans hintern  Mies Vandenbergh Fotografie
Mies-Vandenbergh-Fotografie
Worauf sollte sich unser subjektives Urteil stützen, wenn nicht auf das reine Gefallen an der anmutenden Erscheinung der entdeckten Person? Weit vor den eigentlichen, wesentlichen, bedeutenden Kriterien für das Zusammenleben mit einem Menschen hat das Aussehen, die Schönheit, bzw. das Gefallen den Schlüssel für das wahrnehmende Hinsehen inne. Bevor eine Freundin zu einer Freundin, ein Freund zu einem Freund wird, sind sie für uns Fremde, die wir auch wie Fremde ansehen, Fremde wie jeder Mensch, den wir zum ersten Male sehen und von dessen Freundlichkeit und Taktgefühl, Warmherzigkeit und Wahrhaftigkeit wir noch nichts ahnen. Bevor Humor und Mitgefühl, Zuverlässigkeit und Achtung, Höflichkeit und Treue, Empathie und Unterstützung des anderen dem Aussehen die Bedeutung nehmen, die es zu Beginn einer Beziehung zu einem anderen Menschen hat, zählt es für uns alle ersteinmal.
   Das heißt nicht, dass die Schönheit danach nebensächlich wird und in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Nein, ist sie doch dann noch so wichtig, als dass ich beispielsweise sehr wohl die Figur meiner Frau immer wieder gerne betrachte, ihre braunen Augen und ihr Lachen und im Gegenzug mein Aussehen auch nicht der dekadenten Gleichgültigkeit mancher Zeitgenossen preisgebe.
   Und hier kommt der Moment des Fotografen ins Spiel. Für ihn ist jeder Moment, in dem er einen Menschen zum ersten Male sieht, so, wie es das erste Mal für beide neugierigen Menschen ist, auch wenn sie sich danach erst richtig kennenlernen. Der Fotograf sieht genau so zuerst die Schönheit des Menschen gegenüber und das bedeutet keineswegs, dass er ihn oder sie darauf reduziert. Das Bild ist schließlich meist der erste Eindruck, den wir von unserem Gegenüber gewinnen können.
Das heißt damit natürlich nicht, dass der Fotograf sich darauf begrenzen lässt, im Gegenteil. Wenn er sein Model fotografiert, mit ihm gemeinsam über die Aufnahmen spricht, sie gemeinsam gestaltet, so entlockt er seinem Gegenüber vielleicht noch eine andere Sichtweise auf sich selbst und lernt sein Model natürlich bei dem Shooting weiter kennen und auch wertschätzen. Wenn bei beiden die Chemie zusammenkommt, wird man sich vielleicht zu einem erneuten Shooting wieder treffen. Die Achtung vor dem anderen bleibt immer da, so sollte es zumindest immer sein.
   Was beim Fotografen anders ist, als an einem Betrachtenden Mensch, das ist die Tatsache des Bildes. Ihm ist gelegen an der Dokumentation der Schönheit und des Gefallens. Während der Hinsehende das Bild in sich aufnimmt, versucht der Fotografierende den Augenblick zu erhalten. Die Gründe dafür sind so vielfältig, wie es Fotografen gibt. Vereinigemd ist der Dokumentationsgedanke, die anschließende Verwendung liegt in gemeinsamer Entscheidung zwischen Fotograf und Model.
   Bezahlt das Model den Fotografen, so entscheidet das Model, bezahlt der Fotograf das Model, entscheidet der Fotograf. Bilder auf Gegenseitigkeit stehen in bestimmten Grenzen beiden zur Verfügung. Sobald der kommerzielle Weg beschritten wird, fällt eine Beteiligung an den anderen Part.
   Bilder gegen die gegenseitige Leistung zu fertigen ist keine Sache von Status, jedes Model und jeder Fotograf können es gestalten, wenn beide dadurch auf ihrem Wege weiter gebracht werden. Selbst Naomi Capbell tut es, wenn ein begnadeter Fotograf wie Peter Lindbergh anfragt, und auch Diane West macht es, wenn Cindy Crawford anfragte.
   So ist die Fotografie ein Mittel zur Beurteilung seiner selbst durch die Augen der Kamera und des Fotografen. Er fotografiert nichts von dem, was nicht da ist, er kann nur bestimmte Sachen betonen und andere verstecken.
    Ein tolles Abenteuer kann jedes Mal von neuem stattfinden, wenn man den selben Menschen in immer wieder neuem Licht der Kamera wieder finden kann!

Samstag, 20. Dezember 2014

Schlank (53)

kuef jeans   Mies Vandenbergh Fotografie
Mies Vandenbergh Fotografie
Die Schlankheit als Thema, in Verbindung mit meinem Hauptthema, dem Hintern und der Schönheit als Oberbegriff, der als vieldiskutierter Stoff insofern hier zu erwähnen als interessant und ergiebig scheint, bringt mich zu folgenden Überlegungen. Verständnis für die nicht so schlanken Menschen, besonders für Frauen, wird in unserer Gesellschaft oft  nur wenig erbracht. Wie ich schon an dieser Formulierung feststelle, nämlich an der Floskel "Verstandnis erbringen" für etwas vollkommen Normales, zeigt mir schon die verfahrene Situation in unserer Gemeinschaft. Schlankheit gilt heute immer noch als gesund und sie steht im Ansehen sehr hoch Kurs. Im Gegensatz dazu gilt der nicht schlanke Mensch oft als krank, ungepflegt, unbeherrscht und häßlich. Was aber besonders verwerflich an der Sache ist, das ist die Tatsache, dass noch immer vielerorts "normalgewichtige" Menschen als übergewichtig betrachtet werden und was besonders bedenklich daran ist, viele derer sind mit ihrem Gewicht und damit Aussehen selber unzufrieden.
Sind dafür die beschreibenden Zahlen der Gesundheitsindustrie verantwortlich oder nur der Mensch selbst? Die Zahlen wie der BMI treffen eine Aussage über das Verhältnis des Körpergewichtes zur Körpergröße, dabei gelten die Werte von 22-25 als gesund. Zum Vergleich seien folgende BMI-Werte genannt:
BMI 20:
Jennifer Lopez (167cm, 57kg)
Beyoncé Knowles (169cm, 57kg)
Reese Witherspoon (157cm, 50kg)
Kate Winslet (168cm, 58kg)
Scarlet Johansson (168cm, 58kg)
BMI 19:
Renée Zellweger (163cm, 50kg )

Catherine Zeat-Jones (173cm, 58kg)
Mary-Kate Olsen (160cm, 49kg
)
Teri Hatcher (168cm, 53kg)
BMI 18:
Eva Herzigova
(180cm, 57kg)
Heidi Klum (176cm, 55kg)
Hillary Swank (170cm, 53,5kg)
Céline Dion (170cm, 53,5kg)

BMI 17:
Gisele Bündchen (180cm, 55kg)
Victoria Beckham (168cm, 46kg)
Lindsay Lohan (167cm, 47kg)
Heidi Klum (178cm, 54kg)

BMI 16:
Claudia Schiffer (180cm, 52kg)
Gwyneth Paltrow (178cm, 51kg)
Nicole Kidmann (178cm, 52kg)
Kate Moss (170cm, 47,5kg)

Die Werte der Modelle liegen gemeinhin bei 16-22, Menschen mit einem BMI ab 25 gelten als übergewichtig, ab einem Wert von 30 als fettleibig. Die Zahl des BMI wird mittlerweile von einer neuen Zahl abgelöst (BAI,Body Adipositas Index) doch die Einschätzung von "normal" und "übergewichtig" blieb weitestgehend erhalten.
In den letzten 180 Jahren waren einige Indizes zur Klassifizierung des Körpergewichtes in Mode. Den Anfang machte ein Arzt mit dem Namen Broca(1824-1880), von ihm wurde der sog. BROCA-INDEX entwickelt. Kurz danach schon, nämlich im Jahre 1832 entwickelte der belgischen Mathematiker Adolphe Quetelet den BMI. Dieser Index wurde aber erst weit über 100 Jahre später für die Körperkultur von Bedeutung, erst für den statistischen Vergleich von Populationen, danach für die Bewertung von Gesundheit für die Versicherungen zur Einstufung von Risiken bei den Versicherten.
Zurück zur Schlankheit. Das hohe Ansehen von schlanken Menschen bei gleichzeitiger Ächtung dicker Menschen wird alltäglich durch die omnipräsenten Medien aller Art vorgeführt und dankbar von unserer Gesellschaft inhaliert. Darüber schrieb ich schon hier. Warum aber ist es so schwer wieder in normale Bahnen zu lenken? Warum streben so viele Menschen danach, schlank zu sein, besonders die Frauen, die laut einer Untersuchung durchschnittlich bis zu ihrem 23 Lebensjahr mindestens 6 Diäten durchgestanden haben sollen. Liegt es an uns Männern, die scheinbar lieber eine schlanke Frau bevorzugen, oder liegt es an den Frauen selbst, die sich im Vergleich zu ihren Mitbewerberinnen lieber schlanker wähnen, als vielleicht ein paar Pfunde zu viel vorzuweisen? Antworten wie "...da fühle ich mich einfach besser...!" und "... ist ja auch gesünder ...!" werden da genauso genannt wie "... wie sieht das denn aus ..!". Da ich das nicht  als Mann bestätigen oder verneinen kann, nur die Antworten wiedergeben kann, die mir gegeben wurden, möchte ich die Sichtweise einfach ändern.
Was sagen die Männer dazu? Wer will nur schlanke Frauen? was ist der Tenor heute, im Jahre 2013? Das soll der Hintergrund meiner Betrachtung werden. Also gehe ich von mir selbst genauso aus, wie es die Antworten und Zahlen zahlreicher Untersuchungen wiederspiegeln. Die Umfragen einiger Wissenschaftler, deren Ergebnisse in Zeitschriften wie "Glamour", "Playboy", "Focus", "Spiegel", oder "Freundin" veröffentlicht wurden, ergeben da ein ebenso mehr oder weniger deutliches Bild, wie die Statistiken verschiedener Internetdienste. Vorweg kann ich nur sagen, dass die Männer dabei wohl große Unterschiede machen bei der Bewertung der Frau als Partnerin und der Frau als Anschauungsobjekt. Grundsätzlich ist eher die durchschnittlich gebaute Frau die begehrtere, wenn es um Körperlichkeiten geht!
" Eine US-amerikanische Studie belegt: Darüber, was beim anderen Geschlecht als attraktiv gilt, herrscht unter Männern Einigkeit. Frauen dagegen bevorzugen unterschiedliche Männertypen - und lassen sich wenig von Makeln abschrecken.
Für ihre Untersuchung (erschienen im "Journal of Personality and Social Psychology", 96(6): 1226-1244) haben die Psychologen um Dustin Wood (Wake Forest University) und Claudia Brumbaugh (Queens College) 4.000 Studienteilnehmern im Alter zwischen 18 und 70 Jahren Fotos von 18- bis 25-jährigen Männern und Frauen vorgelegt. Anschließend sollten die Probanden die Attraktivität der einzelnen Personen auf einer Zehn-Punkte-Skala einordnen. Die mögliche Wertung reichte von "überhaupt nicht attraktiv" bis hin zu "sehr attraktiv".
Das Ergebnis der Befragung: Männer sind sich auffallend einig darüber, welche Frauen sie attraktiv finden. Sie reagieren laut Studie bei Frauen vor allem auf bestimmte körperliche Reize. So fanden die befragten Männer schlanke, selbstbewusst wirkende und verführerisch aussehende Frauen besonders anziehend. Bei den Frauen ergab sich ein anderes Bild: Zwar bevorzugten viele Studienteilnehmerinnen schlanke und muskulöse Männer, doch waren sich die Damen sonst nicht besonders einig: Während manche einen bestimmten Mann als ganz besonders attraktiv empfanden, waren andere komplett gegensätzlicher Meinung. Außerdem stuften Frauen auch Männer mit wenig Muskeln oder kleineren Makeln als attraktiv ein." Quelle:Attraktiv oder nicht?
"Sexy Körper oder schönes Gesicht? Je nachdem, ob ein Mann auf ein Abenteuer aus ist oder ob er eine feste Beziehung sucht, taxiert er entweder die Figur oder das Gesicht einer Frau.
Frühere Studien, die sich mit den optischen Kriterien der Partnerwahl beschäftigt haben, untersuchten, was Attraktivität ausmacht. Dazu gehört die Symmetrie der Gesichtszüge oder das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang. Eine Untersuchung der University of Texas in Austin hat sich erstmals mit der Priorisierung zwischen Körper und Gesicht beschäftigt.Für die Studie erhielten 375 Studenten Fotos eines potenziellen Geschlechtspartners. Gesicht und Körper waren vorerst abgedeckt. Der Abgebildete war entweder als Kandidat für eine längerfristige Beziehung oder für ein kurzes Verhältnis deklariert. Die Probanden mussten sich dann entscheiden, ob sie entweder die Figur oder das Gesicht sehen wollten. Nur 25 Prozent der Männer, die erfahren hatten, dass das Foto eine mögliche langfristige Partnerin zeigte, sahen sich die Figur an. Von denjenigen, die auf eine Affäre aus waren, interessierten sich dagegen 51 Prozent für den Körperbau.
 
Die US-Wissenschaftler interpretieren das Ergebnis folgendermaßen: Männer, die nach einer kurzfristigen Beziehung Ausschau halten, interessieren sich mehr für den Körper einer Frau. Sucht ein Mann nach etwas Dauerhaftem, dann interessiert ihn das Gesicht mehr. Die Figur einer Frau liefert Anhaltspunkte über ihre aktuelle Fruchtbarkeit. Ihr Gesicht dagegen informiert über ihre langfristige Fähigkeit, Kinder zu empfangen und aufzuziehen. Entsprechend lassen die neuen Erkenntnisse vermuten, dass Männer auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer psychologische Gründe haben, einen Partner zu suchen, der aktuell fruchtbar ist und schnell Nachkommen produzieren kann.
Frauen zeigten bei der Wahl von Kurzzeit- oder Langzeitpartnern keine auffälligen Prioritäten in Bezug auf Körper oder Gesicht."
Die Studie ist im Fachmagazin „Evolution and Human Behaviour“ veröffentlicht. Quelle:  Figur signalisiert Fruchtbarkeit
 
 
 
 
In dem neueren Bodyindex Taille-Hüfte-Verhältnis ist idealerweise  die Zahl 0,7 z.B. 60:90= 0,67 genannt, die als das ideale Maß für die höchste Attraktivität steht. Das bezieht sich in den Studien auf die größtmögliche Fertilität bei der Frau in Bezug zu ihrem Alter. Darin empfand der Mann dann die Frau als besonders attraktiv, wenn sie dem Alter nach die höchste Wahrscheinlichkeit für die Zeugung von gesunden Nachkommen besaß.   (WHR; waist-to-hip-ratio)
Ob eine Verbindung zwischen dem weiblichen Taille-Hüft-Verhältnis und der gegengeschlechtlichen Attraktivitätseinschätzung besteht, überprüfte Singh anhand von Zeichnungen, in denen er das Level des WHR variierte (0.7, 0.8, 0.9, 1.0), in jeweils drei verschieden Gewichtsklassen (untergewichtig, normalgewichtig und übergewichtig). In jeder Gewichtsklasse wurden gezeichnete Frauen mit einer gynoiden Fettverteilung (0.7 - 0.8) am attraktivsten beurteilt.Eine Präferenz für ein geringes Taille-Hüft-Verhältnis konnte durch Untersuchungen in verschiedenen westlichen Kulturen bestätigt werden (Furnham, Tan & McManus, 1997;Henss, 1995)
Eine weitere Untersuchung zeigte Unterschiede im Verhalten und der Denkansätze von Frauen verschiedener Körpergestalt. So denken demnach schlanke Frauen  ..."weitsichtig, übergewichtige sind impulsiver. Das fanden Forscher am Leipziger Max-Planck-Institut (MPI) für Kognitions- und Neurowissenschaften heraus, wie das Institut mitteilte. Zwischen schlanken und dicken Männern trat dieser Unterschied dagegen nicht auf. Dies zeige, dass Übergewicht bei Männern und Frauen einen unterschiedlichen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten und die Hirnstruktur habe."
Das nur nebenbei. In den Studien deute ich eine Vorliebe für die normalgebaute Frau, jedoch mit einer deutlichen Tendenz zur schlankeren Körperform als zur dickeren. Bei einer weiteten Studie wurden Versuchspersonen nach Merkmalen für Unattraktivität befragt. Sowohl bei den Männern wie auch bei den Frauen wurde "Dicksein" als eine der am häufigst genannten Anzeichen für fehlende Attraktivität genannt. Gefällt also tatsächlich den Männern die schlanke Frau mehr als die dickere? Die Studien scheinen dies zu belegen. Weiter geht es in meinem nächsten Beitrag. Darin die Auswertung der Internetdienste und der eigenen Befragungen.
 

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Vergänglichkeit der Hintern (51)

kio jeans hintern   Mies Vandenbergh Fotografie
Mies-Vandenbergh-Fotografie
Das Foto eines wohlgeformten Hinterns. Es befindet sich vor mir, ich sehe es an und denke:
Ein schöner Hintern! Ein gelungenes Foto! Im rechten Augenblick hat jemand auf den Auslöser gedrückt, nachdem er das Motiv entdeckte. Die Technik ließ ihn nicht im Stich, das Licht war richtig und die Einstellungen an der Kamera, für die - sie oder er - sich weit vor diesem Augenblick entschied, waren richtig gewählt. Der Focus hatte das Motiv ebenso korrekt erfasst, wie die Blende genau die richtige Menge Licht durchließ. Da ist es also, das Bild. Das Bild eines schönen Popos. Der ist also auch da gewesen. Dieser Hintern wurde für das Bild ( und zwar das auf dem Sensor genau so, wie jenes, das in den Köpfen der Betrachterin oder des Betrachters entsteht) in eine ihn gut in Szene setzende Kleidung gesteckt. Er soll schön aussehen, was ja ob des Fotos auch hinlänglich gelungen ist.
Da ist es also, das Bild eines wohlgeformten Hinterns. Und der Hintern selbst - mit einem Rest von Mensch daran. So meint der Hintern. Doch er, der für die Aufnahme so toll hergerichtet, der in eine für den Rest des Menschen besonders unbequeme, weil enge Jeans gezwängt wurde, der sogar vollendet in der Form seiner Pobacken noch den String, wenn überhaupt, darunter trägt, was meint er zu sein, zu sein während des Restes der Stunden, in denen er immer wieder gerne angeschaut wird?
Mehr noch, welche Bedeutung hat er im Verlauf der Zeit, in der Spanne seiner Existenz? Ist der Rest des Körpers noch jung, so ist auch er jung, altert der Rest des Körpers, so macht er was? Schön aussehen, straff bleiben und immer schön knackig und fest? Mitnichten! Auch er kriecht zu Kreuze dem Diktat der Schwerkraft, so, wie der an ihm hängende Rest ebenfalls nicht entkommt. Irgendwann sogar wird er zu Staube und von Form kann wahrlich nicht mehr die Rede sein.
Also wird es kommen, und die Zeit wird ihre Botschaften überbringen, ob wir sie verstehen wollen oder nicht. Die Sache ist entstanden, irgendwann, und demgemäß wird sie vergehen. Was bleibt, das ist die Idee, und nur dann mehr als eine Idee der Schönheit wie der der Mona Lisa, deren Züge sicher schon vergessen, wäre nicht damals ein Hinseher gewesen, der die Zauberhaftigkeit des Wesens allein für sich dazu brachte, ein Bildnis von ihr zu kreieren. So können wir uns heute noch darüber streiten, ob sie denn Schönheit ausdrückt oder nicht, ihr Bildnis jedenfalls sorgt für mehr als nur Idee, ihr Antlitz sorgt für jeden Menschen in seinem ganz persönlichen Licht, zu sagen, ob wir einstimmen in die Begeisterung des Leonardo.
So ist denn Abbildung ein Zeugnis des Augenblickes. Wie schon nur wenige Wochen später sich die Linien verändern können, das weiß jeder selbst zu bezeugen. Nicht, dass es so ist, beschreibe ich mit Bildern, nur entgegen der Vergänglichkeit ist mir an dem Bild des Augenblicks gelegen, welches ich festhalte als Zeugnis dafür, dass der Abgelichtete wirklich einst so aussah. In der Erbaulichkeit über das Aussehen, welches uns Menschen stets so beeindruckt, zeige ich, bevor sich auflöst in das Meer der Überformen die vollendete Linie.
Mit der definitiv unwichtigen, belanglosen und bedeutungslosen Darstellung von Hintern setze ich ein Zeichen der Schönheit der Gesäße und jeder mag hinsehen, dem es gefällt. Bevor diese ihre Form des Augenblickes für immer verändern - was dem Menschen als solchen nie abträglich ist, weder dem Charakter noch dem Herzen - nur den Augen des Gerneansehers der Gesäße trägt es zu, zu sehen und sich daran zu erfreuen, so wie es immer schon dem Schöngeiste daran gelegen war, Schönes anzusehen. Gleich dabei, ob es die Moleküle zu einem Tier, zu einer Blüte, zu einem Sonnenuntergang oder zu einem Gesicht gebracht haben. Für den Fotografen ist sein Motiv der ultimative Moment der Dokumentation, es abzulichten, bevor es abgetaucht ist in den Blättern des Eisenholzbaumes oder sonstwo hin. Bevor es seine Gestalt verändert soll es abgebildet sein, dem Lauf der Zeit entnommen für das Foto des Augenblickes.
Wie die Vergänglichkeit des Augenblickes wird zwar auch das Bild vergehen, so ist es nur eine kleine Verlängerung dieses Augenblicks, den der Fotograf für sich entdeckt und anderen Besuchern seiner Bilder vorstellen kann. Der Besucher dieser Austellung sieht hin, zu dem, was so in dieser Weise nicht alltäglich zu sein scheint und doch ist. Werden Bilder nicht entfremdet durch die unendlichen Möglichkeiten der Bildbearbeitungssoftware, so zeigen sie die Realität, welche vielleicht nur aus einem nicht alltäglichen Blickwinkel betrachtet ist, doch letztendlich nichts anderes, als was schon da ist!

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Intermotiviale Pfade - Der Weg zur People-Fotografie (45)

baek jeans hintern   Mies-Vandenbergh-Fotografie
Mies-Vandenbergh-Fotografie
Mein spannender Weg zur Körperfotografie, zur Menschenfotografie allgemein gestaltete sich umständlich - aber auch stetig. Wie er sich entwickelte und welche interessanten Umwege ich beschritt, darüber möchte ich in diesem Beitrag schreiben. Wohlwissend, dass ich noch lange nicht an ein Ziel, in einen statischen Zustand gelangt bin, so bin ich der festen Überzeugung, dass dieser Weg, wie es der des ewigen Lernens im Leben ist, auch hier keine Ausnahme bildet. Jeder Mensch, der sich ernsthaft mit der Fotografie beschäftigen "will", der steht mit seinen ersten Bildern in der eigenen Kritik.

   Ich habe zwar schon auf dem ersten Film mit meiner trivialen Kodak "Ritsch-Ratsch-Klick" - Kamera meine damalige französische Freundin abgelichtet, ebenso aber einen Marinezerstörer in Husum, die dortige Jugendherberge sowie die Stadt. Nach der Kodak kam die erste Spiegelreflex und damit begann die eigentliche, spannende Reise durch die unendlichen Motivwelten. Resümierend möchte ich vorwegnehmen, dass ich trotz der ausschweifenden Fotoreihen mit anderen Motiven doch wieder zurück zu den anfänglichen Vorlieben, nämlich der Menschen-Fotografie zurück gekehrt bin.

   Am Anfang war durch das aufkeimende Interesse am anderen Geschlecht schlechthin der Wunsch entstanden nicht nur meine auch aus heutiger Sicht sehr fotogene erste "richtige" Freundin zu fotografieren. Mit offenen Augen durch die Welt gehend gab es für mich schon immer sehr viele in meinen Augen "hübsche" Frauen; als Jugendlicher natürlich eher Mädchen. Nicht jede derer wollte ich fotografieren, ich dachte nur bei einem bestimmten Typus darüber nach, dass genau dieses Mädchen in exaxt dieser Situation, jetzt in diesem Augenblick ein wundervolles Motiv für ein hervorragendes Bildnis hergäbe. Ich möchte an dieser Stelle besonders für die oder den fragende(n) Leser(in) deutlich machen, dass es mir nicht darum ging, all diese Mädchen zu meiner Freundin zu gewinnen, sondern sie zu fotografieren.

   So kam es zu Situationen wie jene, in der meine damalige Partnerin - in gemeinsamen Vertrauen zwischen uns beiden - ihre Klassekameradin, die für mich sehr fotogen war, fragte, ob sie Spaß an einem Fotoshooting hätte. Bald darauf sollte es sich ergeben. Durch die wahre Begeisterung des Modelles über ihre Bilder wurden sogar drei Shootings innerhalb von 2 Jahren daraus. Diese beeinflussten die Partnerschaft mit meiner Freundin nicht. In verfremdeter Form stelle ich eines der Bilder später aus, und zwar deswegen verfremdet, weil ich als 17jähriger noch nichts über Modell-Release wußte, bzw. nicht mal im Ansatz an Veröffentlichung zu denken war und es das Internet schlicht nicht gab. Ja, so lange ist es her! Auch kann ich nicht einfach vom Einverständnis des hübschen Mädchens mit ihren braunen langen Haaren ausgehen, ihr Bild hier zu veröffentlichen.
   So habe ich in den Endsiebzigern und Achtziger Jahren mit der Fotografie begonnen. Nicht alleine habe ich dieses Hobby betrieben, denn während meiner neunjährigen Oberschulzeit waren in meinem direkten Schulfreundeskreis zwei weitere Jungs ebenso ernsthaft an der Fotografie interessiert, wie ich. So unternahmen wir gemeinsam unzählige Fototouren.

Mein Motiv sollte von da an in der kommenden Zeit immer wieder wechseln. Ich empfand es damals - wie heute - niemals verwerflich, wenn sich ein Fotograf nicht auf nur wenige Motive in seiner Fotografie beschränkt. Bei Goethe las ich sinngemäß einmal einen Satz über das Fachidiotentum: Je kleiner sein Reich, desto konzentrierter die Kraft. Meiner Ansicht nach steckt viel Wahrheit darin. Jeder Mensch kann sich dabei selbst aussuchen, wie er in seinem Leben seine Kräfte einsetzen möchte: breit gefächert oder in die Tiefe gehend. Es gibt für beide Richtungen gute Gründe.

   So kam ich zur Natur- und Landschaftsfotografie. Dieses Motiv hat mir durch seine Statik viel über das Thema Bildkomposition vermittelt. Bei gemeinsamen Bildbesprechungen der gleichen Motive mit unterschiedlichen Ergebnissen wetteiferten wir, unterstützt von eigenen "Klugscheißereien" über Betrachtungswinkel, Horizontaufteilung oder fehlendem Vordergrund um das bessere Foto.

An der nächsten Abzweigung des Motivweges geriet ich in die Fänge der Architekturfotografie. In den Metropolen Köln und Düsseldorf, aber auch in Wuppertal und dem Bergischen Land wurden wir leicht fündig. Tilt und Shift noch als unbedeutende Fremdworte abgetan und mangels nicht existenter Rechner mit nicht vorhandenem Gimp oder Photoshop stürzten uns die Linien nur so um die Ohren, wenn wir nicht weit genug weg das Teleobjektiv in Anschlag brachten.

   Manchmal flackerte während der ausgedehnten Städtetouren neben uns das Motivlichtlein der Streetfotografie auf, während uns dieser heute so in Mode gekommene Begriff und das Genre als Motiv völlig unbekannt war. Dennoch hatten wir so manches Motiv als lohnenswert für ein aussagekräftiges Foto bewertet und nach Blenden- und Zeiteinstellung mit dem Schnittbildindikator nach der flüchtigen Schärfeebene gefahndet. Zoos waren und sind weiterhin ein dankbarer Motivdschungel. Tiere ergeben für mich auch heute noch teils interessante, teils dramatische, aber auch skurile und lustige Fotografien. Am See bei uns waren die frechen, nimmersatten Enten ein beliebtes Motiv und vor so manchem fauchendem Höckerschwan mussten wir uns hinter eine Bank retten.

   Trotz all diesen Ausflügen in andere Themenbereiche der Fotografie gesellte sich auf die Filme immer wieder hier und da ein Negativ eines schönen Menschen, vornehmlich das Gesicht und besonders die Linien eines Mädchens. Ich bin aus noch ungeklärter Ursache nicht Fotograf geworden, obwohl ich mich zeitlebens damit beschäftigte. Doch diese Geschichte ist eine andere als diese hier.

   Als vorläufiges Fazit habe ich für mich die Erkenntnis gewonnen, dass mich die aufreibenden Reisen zu den verschiedensten Motiven bei der Entwicklung meines fotografischen "Könnens" unterstützten. Bei der Umsetzung des Erkannten konnte ich häufig die Schwierigkeiten erleben, es einfach anders zu machen. Das Alles geschah in der Zeit während des "restlichen"* Lebens. Die Veränderungen im eigenen Anspruch mal beiseite gelassen, gewährt mir die Einsicht über meine technischen Unzulänglichkeiten mindestens eine Erkenntnis: für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Güte meiner Bilder braucht's mehr als nur ein Forum oder ein Bildhoster mit Favoriten oder "Like" - Häckchen - Funktion. Persönliche Besprechungen mit Leidensgenossen oder nichtvirtuellen Bildansehern kann ich nur wärmstens empfehlen.

   Ich empfehle desgleichen jedem Fotografie-interessiertem weite Ausflüge in die verschiedensten Motivwelten. Im weiteren Verlauf jedoch halte ich eine Vertiefung von wenigen Motiven als diffuses Ziel für lohnenswert, dies in Angriff zu nehmen. Es bedeutet ja nicht eine starre Festlegung auf ewig. Ein gelegentlicher Blick über den Tellerrand verhilft einem entweder zur weisen Erkenntnis, dass man doch eine andere Richtung der Fotografie im Blut hat oder die Erkenntnis, dass man in den bekannten Gewässern wunderbare "Landschaften" dokumentiert.

    Noch eine abschließende Bemerkung über die Familienfotografie: Auch wenn viele Fotografielehrer in ihrer Lehre diesen Zweig der Fotografie gleichbedeutend mit allen anderen Bereichen als lehrwürdig betrachten, so möchte ich dem einen Gedanken entgegenhalten, der mich am Ziel dessen zweifeln lässt: Wenn ich mich in der Fotografie bilden möchte, so mache ich mir Gedanken über viele Bedingungen des Abbildens, ich lerne viel über Dinge wie Einstellungsmöglichkeiten, Licht und Dunkelheit. Doch ich meine, jedes Bild der Familie, das aus lehrfotografischer Sicht nicht gemacht wurde ist ein verlorenes Bild. Lieber 30 mittelmäßig fotografierte Bilder des Kindes bei nur einem gelungenem, als auch nur ein einziges, verpasstes Bild, denn in Zeiten des kostenlosen Speicherns der Bilder ist es einerlei. Mit der Zeit sollte sich die Art und Weise der Abbildungen beim ambitionierten Fotografen zwangsläufig weiter entwickeln. Will man aber das Familienleben vielleicht in Form von Jahresfotobüchern dokumentieren, für die Nachkommen Aufnahmen zusammenstellen, so meine ich, man solle lieber einmal mehr auslösen.
* Das wirkliche Leben ist für mich sehr plakativ gesagt weiterhin die Vereinigung von Selbstentwicklung und - vor allem - Partnerschaft mit Familie inklusive allen Baustellen und Nebenkriegsschauplätzen wie täglicher Hausaufgaben - Hilfestellung zur selbstständigen Erledigung derselben durch die lieben Kinder.