Montag, 17. Dezember 2012

26. Der Jeanspo

   Neulich schlenderte ich durch die Koblenzer Innenstadt. Es war ein sonniger Vormittag, ich hatte etwas Zeit bis zu einem Termin, so beschloss ich, mir das neue Einkaufsgebäude am Europaplatz anzusehen. Ich hatte meine Kamera dabei, aber nicht erwartet, ein paar Streetfotos machen zu können. So kam es am Ende dann auch, es sollte nicht der Tag für gelungene Bilder sein. So ging ich mich ein wenig umsehen, beobachtete und verweilte so im Nichtstun. In besagtem Einkaufszentrum findet man eine ungemein hohe Dichte an Klamottenläden. Ich sah mir also die Menschen an, die durch die steril anmutenden, sehr neuen Gänge schritten und sah mir auch die Hosen an, sowie das, was sie ausfüllte. Und dabei wurde mir einiges erneut bewußt. Ich meine noch immer, dass das männliche Geschlecht sich erheblich weniger um die eigene Rückansicht bemüht, als es das Weibliche tut. Ich verstehe gerade bei einigen jüngeren Männern nicht den Sinn einer Hose, deren Schritt bis deutlich unter die Kniekehle geht! Aber was muss ich als "Alter" da auch verstehen? Während unserer Jugend hätten wir uns eher umgebracht, als so angezogen anderswo, als im eigenen, mehrfach gesicherten Kellerverließ zu verweilen.

   Ich meine, diese Jungen sind schon über die pupertierende Phase hinaus und zeigen ein leichtes Adoleszenzverhalten, während diese schlacksige Haltung und Bewegung auf ein typisches Pupertätsgehabe hinweist. Diese Hosenform - ich tue mich schwer bei dieser Hose das Wort "Form" in den Kontext zu bringen- unterstreicht geradezu dieses Verhalten.

   Bei den Frauen und Mächen ist dies nicht zu beoachten. Diese kleiden sich so, dass man annehmen könnte, sie würden am Morgen schon mal die rückwärtige Ansicht begutachten.
Was ich bei den Frauen nur sehr schade finde ist der Stellenwert der modischen Tendenzen, bzw. die Verfolgung derselben. Die in Mode gekommene Jeans mit den tiefer gesetzten Gesäßtaschen habe ich schon erwähnt, ich möchte es aber nochmals tun, weil ich während meiner Pause in einem Straßencafe nochmals aufmerksam auf diesen FAUX PAS der bei der Darstellung des schönen Popos gestoßen bin. Ein junges Mädchen von vielleicht 20 Jahren brachte mich dazu, denn sie trug eine solche Jeans mit tief sitzenden Gesäßtaschen und hatte aber eine für meinen Geschmack tolle Figur und einen wirklich wohlgeformten Hintern. Doch diese Jeans verdeckte geradezu die tolle Form des schönen Popos. Die Hose war schon eng anliegend, was zu einer Betonung des Hinterns führte,  doch wenn ich mit den Augen der Linie der Poform folgte, so verlor sich die Form an der Stelle der Taschen vollständig im Chaos. Ich nehme weiterhin an, dass es den Frauen nicht bewußt ist, welche Wirkung diese Art Hosen auf die Optik der Figur hat. Die Linie wird durch diese Gesäßtaschen gestört, und diese Störung verdeckt geradezu die Form des Hinterns in der Jeans. Wie ein Fremdkörper wirkt diese Jeans, als würde sie nur noch nicht ganz angezogen sein. Wenn ich die Zeilen selbst lese, so entsteht der Eindruck, als drehe sich "Alles" nur um die Form und die Linie. Es ist natürlich mehr als das, denn wie ich schon weiter oben beschrieben habe, ist es das Zusammenspiel von Form und Formen, von Größenverhältnissen und Größen, von Farben und Lichtern. UND MEHR!

  Wie oft ist es wieder mal passiert, dass ich dachte, welch tolle Ansicht die Figur der Vorrüberschreitenden doch hat und ich sie ablichtete. Bei der Sichtung der Fotos aber fand ich dss gleiche Bild nicht wieder vor, und ich fragte mich, ob ich mich denn so täuschen konnte. Doch weit gefehlt. Es lag einzig und allein an der Bewegung. Die Statik des Fotos konnte nicht die fantastische Dynamik der Körperbewegungen wiedergeben, welche die außerordentliche Attraktivität erst hervorbrachte. Nur durch die Motion wurde die Figur, das Aussehen, die Schönheit und Harmonie des Körpers hervorgebracht. Das aber ist Thema eines weiteren Artikels.

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