Der Blick auf sein Gegenüber in der
Straßenbahn gleitet wie beiläufig an seinem Antlitz vorrüber. Die Augen
sehen fast durch den Menschen hindurch. Kreuzen sich einmal die Blicke,
so folgt ein fast hastiges Wegsehen, von dem nur die Unnatürlichkeit der
Reaktion auf eine Situation hindeutet, die lieber peinlichst vermieden
wird. Es ist nicht vorgesehen, in der Berliner U-Bahn Sichtkontakt mit
einem Mitreisenden aufzunehmen, die Anonymität der informellen
Zusammenkunft ist einzuhalten. Man sieht ins Nichts oder auf einen der
eigens deswegen angebrachten, tonlosen Bildschirme, über die die neuen
Nachrichten in Schlagzeilen
Sehr
interessant ist der Moment, wenn die U-Bahn plötzlich in den Untergrund
abtaucht. Die Seitenscheiben der Waggons werden unvermittelt zu
riesigen Spiegeln, in die die Reisenden schauen können. Dabei gänzlich
ungestraft die Spiegelbilder der vor ihnen sitzenden Menschen ansehen zu
können, diese niemals festgeschriebene, stillschweigend hingenommene
Übereinkunft zwischen den betrachtenden und betrachteten
U-Bahn-Reisenden in Berlin, wie auch in London und vermutlich überall
anderswo in der Welt, gestattet den Schauenden die Menschen dann doch
anzusehen. Seine Mitmenschen der Umgebung, deren Blicke sogar für einen
Augenblick oder zwei verweilen dürfen.
Wir
können für uns selbst ergründen, warum uns das Gesicht des Nachbarn auf
der Bank gegenüber so eine Anziehungskraft und Ausdrucksstärke
entgegenwirft.
Schließlich haben wir nur die Zeit der gemeinsamen Reise, um die Erkenntnis über die Emotionen zu erspähen, die das Gesicht des Gegenüber in uns hervorruft. Das ist schon so viel mehr, als die Zeit, die uns bei der Begegnung von hastenden Menschen in der durchwühlten Fußgängerzone der Altstadt bleibt.
Schließlich haben wir nur die Zeit der gemeinsamen Reise, um die Erkenntnis über die Emotionen zu erspähen, die das Gesicht des Gegenüber in uns hervorruft. Das ist schon so viel mehr, als die Zeit, die uns bei der Begegnung von hastenden Menschen in der durchwühlten Fußgängerzone der Altstadt bleibt.
Wir
sitzen oder stehen in der Bahn, bewegen uns trotz totalem Stillstand
des eigenen Körpers mit enormer Geschwindigkeit vorwärts, meist
gerichtet in die "richtige" Richtung. Dabei haben wir Zeit. ÜBRIG!
Wir
haben die Zeit zu Schauen; neben der Zeit zum Lesen. Zum Schlafen. Zum
Dösen. Zum Träumen. Zum - ja doch, für die Bedienung unseres
Smartphones. Und das kostet Zeit. Das bringt uns schnell ins Soll
unseres Zeitkontos, denn dafür ist die Fahrt mit der Bahn oft zu kurz.
Das Abarbeiten der Punkte unserer ToDoList auf dem Phone nimmt viel Zeit
in Anspruch. Wir schicken SMS, eMails, MMS, posten, twittern, spielen,
was das Zeug hält. Die Umgebung, auch -fremde Welt da draußen- genannt,
die wir in der U-Bahn aushalten müssen, trennen wir von uns durch das
Starren und Wischen auf unseren Smartphones.
Wenn
wir aber das Phone am Abend nicht in die Ladeschale gestellt haben,
nicht unseren Ersatzakku dabei haben und auch dummerweise den
Reserveakku des Ersatzakkus in der anderen Jacke haben, dann wird es
wieder verzweifelter Ernst. Wir haben wieder Zeit.
Vielleicht
schauen wir dann doch mal wieder hin. Zu den Dingen und Menschen, zu
den Häusern und Bäumen, zu den Autos und der Reklame. Auf den Bildern
der Reklame sehen wir andere Menschen, als vor uns auf der anderen Seite
der Sitzreihe. Diese lächeln beständig. Jene eher selten bis gar nicht.
Aber bei Diesen liegt es am Produkt, mit dem sie auf dem Foto sein
dürfen, welches uns alle Träume erfüllt, besonders die, von denen wir
selber noch nichts gewußt haben. Bei Jenen liegt es vielleicht am
bevorstehenden Arbeitstag, an der bevorstehenden Aufgabe, an der
alltäglichen Sorge des Lebens. Oder es ist schlichtweg der entspannte
Moment der Fahrt von A nach B über C.
Schauen
wir weiter. Sehe ich weiter. Ich sehe gerne Menschen an. Das sagte ich
schon mehrfach. Ebenso gerne fotografiere ich Menschen. Nicht nur die
Bilder, die ich hier begleite, auch gerne Menschengesichter, die ich
natürlich nicht veröffentlichen darf. Nur die erfragten Portraits werde
ich einmal ausstellen.
Das Thema
dieses Blogs ist aber der Hintern, den ich nach wir vor für eines der
schönsten Körperteile halte. Was wäre der der Hintern aber ohne die
Beine, besonders der Oberschenkel und zu recht wird jeder sagen, ohne
Beine gäbe es keinen verlängerten Rücken. Dem würde ich niemals
widersprechen. Was ich damit beschreiben möchte ist das Verhältnis
zwischen der Form des Po und der Form der Beine. Genauso der Länge der
Beine wie der Umfang und die Proportionen. Jetzt wird der Bezug der
Überschrift zum Inhalt verständlich, denn im bald folgenden Teil 2 von
"Die Säulen des Po" möchte ich nach dieser Einleitung meine Gedanken und
Feststellungen über die Beine posten.
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