Auf der Suche nach dem Motiv
Fotografierend
durch die Welt gehen, nach links und nach rechts schauend, abseits der
ausgetretenen Pfade, immer neue Motive vor den Augen. Die Kamera tief
hängend wie einst die Westernhelden ihre Colts, immer bereit für das
nächste Duell zwischen der Technik, dem Fotografen und dem Motiv. Kaum
Augen für die restliche Umwelt schleichend auf der Hatz nach dem
nächsten Job, das Licht immer im Auge und den Stand der Sonne stets im
Hinterkopf. Vorbereitet sein auf die nächste Szene, das Haus, die Türe,
das Tier, den Berg, den Menschen oder die Blume. Im Geiste die
Ausrüstung durchgehend, wissend um die lichtstarken Wechselobjektive und
grauen Filter in der entsprechenden Tasche griffbereit für den Fall
aller Fälle.
Dann ist er da, der Wimpernschlag des Augenblickes,
der Moment des neuesten, ultimativen Schnappschusses, unsere Spannung
ist durch eine Ausschüttung puren Adrenalins auf dem Höhepunkt
angekommen und drückt sich aus in einer Ruhe, die selbst einen Stoiker
hektisch aufblicken ließe, wir zielen mit der Kamera wie der
sprungbereite Hauskater vor der mit Kaninchenfell bezogenen Quitschemaus
auf das Motiv, wie in Beton gegossen eins geworden mit der Kamera, alle
Einstellungen wie im Schlaf beherrschend den Bildauschnitt wie in
weiser Voraussicht bewußt erkennend drücken wir auf den Auslöser.
Wie
er so ist, der "Homo fotograficus", die Wirklichkeit mit seinem Blick
einfrierend, das "Hier und Jetzt" durchdringend mit der analytischen
Gewandtheit des Lichtbildners die Szenerie vorauszuahnen und die
Geschichte schon in dem Moment geschrieben, noch ehe sie entstand.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wie im richtigen Leben - immer höflich und freundlich bleiben