Donnerstag, 25. Dezember 2014

Fotos und Text - Beziehungen (57)

karto jeans hintern   Mies Vandenbergh Fotografie
Mies-Vandenbergh-Fotografie
Sinn und Zweck unseres Daseins scheint vordergründig die Arterhaltung der Gattung Mensch zu sein. Läuft doch fast alles darauf hinaus, könnte man meinen. Schon immer hat mich die Frage nach dem "Warum?" nicht nur beschäftigt, sie hat mich viele Minuten meiner Stunden, Stunden meiner Tage, Tage meiner Jahre gekostet. Dramatisch ausgedrückt hat mich diese Frage einen Teil meines Lebens so sehr beschäftigt, dass ich in dieser Zeit fast abgemeldet von der Realität nicht am regelmäßigen Leben teilnahm.
"Warum wurden diese Worte gesagt, diese Tat vollbracht oder diese Dinge nicht getan?" so lauteten die Fragen in mir, die ich stets versuchte zu lösen - zu lösen im Kreise meiner Freundinnen und Freunde, mehr aber noch in vielen Texten, die ich vornehmlich mit Hand verfasste. Das war schon im 5. Schuljahr so, und sollte bis heute bleiben. Nur die Handschrift ist dem Tippen gewichen.
Was ist also der Mehrwert in unserem Leben und welchen Stellenwert nimmt die Beschäftigung mit der Fotografie allgemein und die schöner Vergänglichkeit im Besonderen ein?
Da wir nur eine begrenzte Anzahl von Tagen hier auf diesem Sonnentrabanten verweilen, sich dies einer so zumindest ausgedacht hat, ist die Überlegung anzustellen, wie ich die Tage verbringen möchte. "Jede Zeit hat ihre Dinge!" So heißt es irgendwo.
Ich widme mich also der Fotografie der schönen Vergänglichkeiten. So, wie eine Blüte und ein Baum vergänglich sind ist es unser Körper ebenso, allein die Geschwindigkeit ist von außen betrachtet sehr unterschiedlich. Schneller dahin geht unsere Anmut im Auge der Schildkröte wie unendlich langsam in den Augen des Schmetterlings. Doch meist sehen wir uns nur durch unsere Augen.
Neben den anderen Inhalten des Daseins beansprucht das Hobby mit dem Anspruch einer Selbstverwirklichung einen weiten Raum im Leben des Fotografierenden, was dazu führen kann, dass andere Elemente des Lebens höchst wahrscheinlich kürzer treten werden. In wie weit das positiv zu bewerten ist, soll jeder mit seinen "Mitmenschen" beschließen. Genausoviel Zeit beansprucht diese momentan ausgeführte Teilnahme an der Blogcommunity. Lesen und schreiben wir nicht eine Menge Zeit herunter hier? Besser als Television? Vermutlich!
Verfahren wir also in unserem Dasein allesamt mehr oder weniger gleich auf der Leiter der Evolution? Halte ich mich einmal nicht mit solchen Kleinigkeiten und Haarspaltereien wie unterschiedlichen Motiven auf, so ist für mich die Fotografie die Dokumentation des Menschlichen. Hier sind Absender und Adressat gleichermaßen gewichtet. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, die Fotografie ist die Dokumentation des menschlich Möglichen. Schließlich kann jeder Mensch alles, was ihm vor Augen schwebt, ablichten und öffentlich machen. Selbst Ideen kann er "fotografieren", wenn er die Kunst des "GIMPENS" beherrscht.
Eine Bewertung dessen kann hier nicht erfolgen, denn es wäre nur ein Abklatsch der gesellschaftlichen Konventionen, gepaart mit persönlichen Präferenzen und gesetzlichen Vorgaben.
Allein bei der Fotografie, dieser einen Variation der vielen menschlichen Betätigungsfelder finden sich unendliche Facetten der Lebensinhalte jenseits von Arterhaltung. Die allzeit notwendige Kommunizierung dieser Beschäftigung, die für fast alle Hobbys der Menschheit fundamentaler Baustein des Lebens ist, erfolgt über einfache mediale Wege, die niemals so leicht zu beschreiten waren, wie heute im Netz.
Was ich auch tue, wenn ich einem Sinn auf der Spur bin, es wird immerzu ein Teil einer Aufgabe sein, die wir uns selber auferlegen, deren Ziel uns nicht immer vor Augen liegt. Wir verwenden dazu unser Leben und sogar einen Teil des Lebens unserer Mitmenschen. Die Schleife dazu finde ich in der Kommunikation der Ergebnisse, die letztendlich nur wieder dem Wunsch nach Gemeinsamkeiten und Sozialisation Rechnung trägt. Der Mensch, ein sozialer Egoist.

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