Schon seit
Beginn der Menschheitsgeschichte ist von Schmuck zur Verschönerung des Menschen
die Rede. Funde aus der Frühgeschichte zeigen Plastiken mit Schmuck am Körper.
Bis heute hat sich die Menschheit in dieser Hinsicht nicht sonderlich
verändert. Sehe ich mir die mit Ringen verlängerten Hälse der Padaung-Frauen
an, so ist es für mich sicher ein anderes Empfinden, als für deren Mann oder
allgemein für die Männer des Volkes der Padaung

Zu Beginn
der Hosenmode galt es als unziemlich sich als Dame mit engen Kleidungsstücken
zu bedecken. Da war das Kleid das Maß aller Dinge. Während es in dieser
"zivilisierten Gesellschaft verpönt war, sich enger Kleidung zu bedienen,
da war es anderswo noch normal, nackt zu sein.
Doch ab
der Zeit der Aufklärung änderten sich auch die Kleidungsstücke der Menschen in
Richtung nicht mehr alles verschleiernder Umhänge.
Die Frauen
schmückten sich erstmals mit Beinkleidern. Das war so um die Jahrhundertwende
zum 20. Jhd. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass
schon bei den Kelten Frauen in Hosen bekannt waren und dass um 113 n. Chr. auf
der Trajanssäule Frauen in Hosen abgebildet waren. In der Zeit vor 1897 waren
die Hosen für die Frau tabu. Dann änderte sich das. Nachdem die Männer sich
diese Kleidung zu eigen machten, da war es schon ein kleiner Schritt in
Richtung Emanzipation die Hose doch zu tragen. Die Frau "durfte" sich ihre Kleidung aussuchen, und zwar
konnte sie dies ohne jedwede Restriktion der Männer und was noch wesentlich
wichtiger war ohne das Diktat des Anstandes. (Über diesen Aspekt möchte ich
später noch meine Meinung schreiben.)
Da war
also die Frau mit dem Beinkleid. Die Art und Weise der Hose war stets
beeinflusst von der Mode der jeweiligen Zeit. Konnte eine Frau durchaus in
Knickerbocker einen sehr formschönen Po haben, so sollte es noch lange nicht
in einer anderen Hose so sein. In wie weit die Frau oder auch der Mann mit dem
Bewußtsein oder dem Wissen um das Aussehen seines Hinterns in der jeweiligen
Hose umging und umgeht ist bis heute nicht umfassend erforscht. Es gibt den
Versuch einer Untersuchung, in der den Probanden neben ihrem Po die Fotos
weiterer Hinterteile gezeigt wurden, wobei sie ihren Po erkennen sollten. Als
Ergebnis kam erstaunlicherweise heraus, dass nur rund die Hälfte ihren eigenen
Hintern richtig erkannten.
Wenn nicht
ein Berater das Aussehen des Popos in der Hose als "passend"
bezeichnete, oder aber ein Spiegel vorhanden war, der die ganzheitliche Ansicht
des Hinterns zeigte, so war es nur schwer möglich, sich ein entsprechendes Bild
zu machen. Wenn ich heute im Café sitze und den Mädchen auf den Hintern sehe,
wie es einst Konstantin Wecker im Lied "Eine ganze Menge leben"
besang, so frage ich mich schon, ob dann und wann jemand beriet oder eher
nicht. Manch einem ist es nicht wichtig, wie es um seine rückwärtige Ansicht
bestellt ist. Was natürlich auch für die Ansicht gelten kann, die jeden Morgen
im Spiegel erkannt wird, aber das ist ein weiteres Thema.
Manch
einem wird es jedoch nicht vermittelt. Woher soll man es auch wissen. Der Blick
in den Spiegel aus Höhe der Augen verrät durch die Perspektive nicht immer alles
so, wie es ist. Daher auch die positive Resonanz auf meine Frage nach einem
Bild des Popos. Es ist schließlich nichts Verwerfliches an den Pobacken, das
sollte einem bewusst sein. Auch wenn manchmal die Nase gerümpft wird, wenn es um
das Thema geht. Doch auch diese Erkenntnis ist eine besondere Betrachtung wert,
an der ich noch schreibe und die dann irgendwann folgt.
Das
Aussehen allgemein ist in vieler Munde eine als oberflächlich abgestempelte
Sichtweise beliebt. "Es kommt nicht auf das äußere an, die inneren Werte
sind die, die zählen." Wie oft habe ich diesen Satz gehört. UND
GESAGT! A B E R: Welche Chance haben die inneren Werte
erkannt zu werden bei jemandem, dessen Äußeres mich davon abhält ihn und seine
-respektive- ihre inneren Werte kennen zu lernen. Diese Allgemeinphrasen kennt
jeder. In der Sendung des Senders WDR mit dem Titel "Die Macht des Unbewußten" wurde von Neurowissenschaftlern festgestellt, dass unser Unterbewußtsein in nur
ca. 300 Millisekunden über Sympathie oder eben fehlende Sympathie beim
Gegenüber entscheidet und das es kaum mehr möglich ist, dies zu drehen. Während
wir noch meinen uns zu entscheiden, so die Wissenschaftler, ist alles schon von
unserem Unterbewußtsein bestimmt.
Dies als
Fakt von mir vorausgesetzt, spielt das Aussehen eine gewichtige Rolle. Das
meine ich. Was jeder als schön empfindet liegt bei jedem selbst. In einer
Studie von US-Wissenschaftlern zur Verteilung von Suchanfragen über eine
bekannte Suchmaschine war die Häufigkeit des Suchbegriffes "mollig"
im Zusammenhang mit Frau um ca. 1/3 größer, als der Suchbegriff
"schlank" im selben Zusammenhang. Auch das ist später eine genauere
Betrachtung wert.
Für mein
Empfinden kann ich sagen, dass beim Aussehen der Frau und des Mannes schon ein
ausgewogenes Mittel zwischen schlank und mollig als ideal steht.
Umgangssprachlich nicht zu dick und nicht zu dünn. An meinen Fotos ist es zu
sehen. Da kann ich nur wieder zugeben, dass das Mittelmaß das Maß der Dinge
ist, wie in den weiter oben genannten Studien zur Attraktivität, die eine große
Anziehungskraft der symmetrischen, mittleren Proportionen als Ergebnis
präsentieren. Eine Freundin sagte mir mal, der Mensch sei doch nur mittelmäßig,
ist es zu warm, ist es falsch, ist es zu heiß, ist es falsch, ist es zu
trocken, sei es falsch, ist es zu nass, ist es auch nicht richtig. Diese Reihe
könnte ich beliebig fortsetzen. Damals war ich in meinem Alter von 19 Jahren
durch die Worte ziemlich pikiert, kam ich mir mit meinem Schulabschluss doch
wer weiß wie außergewöhnlich vor. Es brauchte eine lange Schule des Lebens, bis
ich dahinter kam, dass an den Worten
der Freundin etwas dran war.
Im Café sitzend stelle ich
dann aber auch fest, dass es da noch die anderen Frauen gibt. Die Frauen, die
um ihren tollen Hintern bescheid wissen. Sie gehen betont durch die Straßen,
ihr Blick zeugt vom Wissen um die Bewunderung ihres Äußeren durch uns
"Herren der Schöpfung". Sie tragen gerne enge Jeans, man meint zu
bemerken, dass sie sich wohl fühlen. Es macht mir Spaß ihnen zu zusehen,
scheinen wir Männer doch das gebührende Publikum zu sein. Ein manchmal
wohlwollendes aber flüchtiges fast nicht erkennbares Lächeln in ihrem Gesicht
verleitet mich zu dieser Sichtweise.
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