Die
Schlankheit als Thema, in Verbindung mit meinem Hauptthema, dem Hintern
und der Schönheit als Oberbegriff, der als vieldiskutierter Stoff
insofern hier zu erwähnen als interessant und ergiebig scheint, bringt
mich zu folgenden Überlegungen. Verständnis für die nicht so schlanken
Menschen, besonders für Frauen, wird in unserer Gesellschaft oft nur
wenig erbracht. Wie ich schon an dieser Formulierung feststelle, nämlich
an der Floskel "Verstandnis erbringen" für etwas vollkommen Normales,
zeigt mir schon die verfahrene Situation in unserer Gemeinschaft.
Schlankheit gilt heute immer noch als gesund und sie steht im Ansehen
sehr hoch Kurs. Im Gegensatz dazu gilt der nicht schlanke Mensch oft als
krank, ungepflegt, unbeherrscht und häßlich. Was aber besonders
verwerflich an der Sache ist, das ist die Tatsache, dass noch immer
vielerorts "normalgewichtige" Menschen als übergewichtig betrachtet
werden und was besonders bedenklich daran ist, viele derer sind mit
ihrem Gewicht und damit Aussehen selber unzufrieden.
Sind
dafür die beschreibenden Zahlen der Gesundheitsindustrie verantwortlich
oder nur der Mensch selbst? Die Zahlen wie der BMI treffen eine Aussage
über das Verhältnis des Körpergewichtes zur Körpergröße, dabei gelten
die Werte von 22-25 als gesund. Zum Vergleich seien folgende BMI-Werte
genannt:
BMI 20:
Jennifer Lopez (167cm, 57kg)
Beyoncé Knowles (169cm, 57kg)
Reese Witherspoon (157cm, 50kg)
Kate Winslet (168cm, 58kg)
Scarlet Johansson (168cm, 58kg)
BMI 19:
Renée Zellweger (163cm, 50kg )
Catherine Zeat-Jones (173cm, 58kg)
Mary-Kate Olsen (160cm, 49kg) Teri Hatcher (168cm, 53kg)
BMI 18:Jennifer Lopez (167cm, 57kg)
Beyoncé Knowles (169cm, 57kg)
Reese Witherspoon (157cm, 50kg)
Kate Winslet (168cm, 58kg)
Scarlet Johansson (168cm, 58kg)
BMI 19:
Renée Zellweger (163cm, 50kg )
Catherine Zeat-Jones (173cm, 58kg)
Mary-Kate Olsen (160cm, 49kg) Teri Hatcher (168cm, 53kg)
Eva Herzigova (180cm, 57kg)
Heidi Klum (176cm, 55kg)
Hillary Swank (170cm, 53,5kg)
Céline Dion (170cm, 53,5kg)
BMI 17:
Gisele Bündchen (180cm, 55kg)
Victoria Beckham (168cm, 46kg)
Lindsay Lohan (167cm, 47kg)
Heidi Klum (178cm, 54kg)
BMI 16:
Claudia Schiffer (180cm, 52kg)
Gwyneth Paltrow (178cm, 51kg)
Nicole Kidmann (178cm, 52kg)
Kate Moss (170cm, 47,5kg)
Quelle:Thin is beautiful
Die
Werte der Modelle liegen gemeinhin bei 16-22, Menschen mit einem BMI ab
25 gelten als übergewichtig, ab einem Wert von 30 als fettleibig. Die
Zahl des BMI wird mittlerweile von einer neuen Zahl abgelöst (BAI,Body
Adipositas Index) doch die Einschätzung von "normal" und "übergewichtig"
blieb weitestgehend erhalten.
In
den letzten 180 Jahren waren einige Indizes zur Klassifizierung des
Körpergewichtes in Mode. Den Anfang machte ein Arzt mit dem Namen
Broca(1824-1880), von ihm wurde der sog. BROCA-INDEX entwickelt. Kurz
danach schon, nämlich im Jahre 1832 entwickelte der belgischen
Mathematiker Adolphe Quetelet
den BMI. Dieser Index wurde aber erst weit über 100 Jahre später für
die Körperkultur von Bedeutung, erst für den statistischen Vergleich von
Populationen, danach für die Bewertung von Gesundheit für die
Versicherungen zur Einstufung von Risiken bei den Versicherten.
Zurück
zur Schlankheit. Das hohe Ansehen von schlanken Menschen bei
gleichzeitiger Ächtung dicker Menschen wird alltäglich durch die
omnipräsenten Medien aller Art vorgeführt und dankbar von unserer
Gesellschaft inhaliert. Darüber schrieb ich schon hier.
Warum aber ist es so schwer wieder in normale Bahnen zu lenken? Warum
streben so viele Menschen danach, schlank zu sein, besonders die Frauen,
die laut einer Untersuchung durchschnittlich bis zu ihrem 23 Lebensjahr
mindestens 6 Diäten durchgestanden haben sollen. Liegt es an uns
Männern, die scheinbar lieber eine schlanke Frau bevorzugen, oder liegt
es an den Frauen selbst, die sich im Vergleich zu ihren Mitbewerberinnen
lieber schlanker wähnen, als vielleicht ein paar Pfunde zu viel
vorzuweisen? Antworten wie "...da fühle ich mich einfach besser...!" und
"... ist ja auch gesünder ...!" werden da genauso genannt wie "... wie
sieht das denn aus ..!". Da ich das nicht als Mann bestätigen oder
verneinen kann, nur die Antworten wiedergeben kann, die mir gegeben
wurden, möchte ich die Sichtweise einfach ändern.
Was
sagen die Männer dazu? Wer will nur schlanke Frauen? was ist der Tenor
heute, im Jahre 2013? Das soll der Hintergrund meiner Betrachtung
werden. Also gehe ich von mir selbst genauso aus, wie es die Antworten
und Zahlen zahlreicher Untersuchungen wiederspiegeln. Die Umfragen
einiger Wissenschaftler, deren Ergebnisse in Zeitschriften wie
"Glamour", "Playboy", "Focus", "Spiegel", oder "Freundin" veröffentlicht
wurden, ergeben da ein ebenso mehr oder weniger deutliches Bild, wie
die Statistiken verschiedener Internetdienste. Vorweg kann ich nur
sagen, dass die Männer dabei wohl große Unterschiede machen bei der
Bewertung der Frau als Partnerin und der Frau als Anschauungsobjekt.
Grundsätzlich ist eher die durchschnittlich gebaute Frau die begehrtere,
wenn es um Körperlichkeiten geht!
"
Eine US-amerikanische Studie belegt: Darüber, was beim anderen
Geschlecht als attraktiv gilt, herrscht unter Männern Einigkeit. Frauen
dagegen bevorzugen unterschiedliche Männertypen - und lassen sich wenig
von Makeln abschrecken.
Für ihre Untersuchung (erschienen im
"Journal of Personality and Social Psychology", 96(6): 1226-1244) haben
die Psychologen um Dustin Wood (Wake Forest University) und Claudia
Brumbaugh (Queens College) 4.000 Studienteilnehmern im Alter zwischen 18
und 70 Jahren Fotos von 18- bis 25-jährigen Männern und Frauen
vorgelegt. Anschließend sollten die Probanden die Attraktivität der
einzelnen Personen auf einer Zehn-Punkte-Skala einordnen. Die mögliche
Wertung reichte von "überhaupt nicht attraktiv" bis hin zu "sehr
attraktiv".Das Ergebnis der Befragung: Männer sind sich auffallend einig darüber, welche Frauen sie attraktiv finden. Sie reagieren laut Studie bei Frauen vor allem auf bestimmte körperliche Reize. So fanden die befragten Männer schlanke, selbstbewusst wirkende und verführerisch aussehende Frauen besonders anziehend. Bei den Frauen ergab sich ein anderes Bild: Zwar bevorzugten viele Studienteilnehmerinnen schlanke und muskulöse Männer, doch waren sich die Damen sonst nicht besonders einig: Während manche einen bestimmten Mann als ganz besonders attraktiv empfanden, waren andere komplett gegensätzlicher Meinung. Außerdem stuften Frauen auch Männer mit wenig Muskeln oder kleineren Makeln als attraktiv ein." Quelle:Attraktiv oder nicht?
"Sexy
Körper oder schönes Gesicht? Je nachdem, ob ein Mann auf ein Abenteuer
aus ist oder ob er eine feste Beziehung sucht, taxiert er entweder die
Figur oder das Gesicht einer Frau.
Frühere Studien, die sich
mit den optischen Kriterien der Partnerwahl beschäftigt haben,
untersuchten, was Attraktivität ausmacht. Dazu gehört die Symmetrie der
Gesichtszüge oder das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang. Eine
Untersuchung der University of Texas in Austin hat sich erstmals mit der
Priorisierung zwischen Körper und Gesicht beschäftigt.Für die Studie
erhielten 375 Studenten Fotos eines potenziellen Geschlechtspartners.
Gesicht und Körper waren vorerst abgedeckt. Der Abgebildete war entweder
als Kandidat für eine längerfristige Beziehung oder für ein kurzes
Verhältnis deklariert. Die Probanden mussten sich dann entscheiden, ob
sie entweder die Figur oder das Gesicht sehen wollten. Nur 25 Prozent
der Männer, die erfahren hatten, dass das Foto eine mögliche
langfristige Partnerin zeigte, sahen sich die Figur an. Von denjenigen,
die auf eine Affäre aus waren, interessierten sich dagegen 51 Prozent
für den Körperbau.
Die US-Wissenschaftler interpretieren das Ergebnis folgendermaßen: Männer, die nach einer kurzfristigen Beziehung Ausschau halten, interessieren sich mehr für den Körper einer Frau. Sucht ein Mann nach etwas Dauerhaftem, dann interessiert ihn das Gesicht mehr. Die Figur einer Frau liefert Anhaltspunkte über ihre aktuelle Fruchtbarkeit. Ihr Gesicht dagegen informiert über ihre langfristige Fähigkeit, Kinder zu empfangen und aufzuziehen. Entsprechend lassen die neuen Erkenntnisse vermuten, dass Männer auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer psychologische Gründe haben, einen Partner zu suchen, der aktuell fruchtbar ist und schnell Nachkommen produzieren kann.
Frauen zeigten bei der Wahl von Kurzzeit- oder Langzeitpartnern keine auffälligen Prioritäten in Bezug auf Körper oder Gesicht."
Die Studie ist im Fachmagazin „Evolution and Human Behaviour“ veröffentlicht. Quelle: Figur signalisiert Fruchtbarkeit
In
dem neueren Bodyindex Taille-Hüfte-Verhältnis ist idealerweise die
Zahl 0,7 z.B. 60:90= 0,67 genannt, die als das ideale Maß für die
höchste Attraktivität steht. Das bezieht sich in den Studien auf die
größtmögliche Fertilität bei der Frau in Bezug zu ihrem Alter. Darin
empfand der Mann dann die Frau als besonders attraktiv, wenn sie dem
Alter nach die höchste Wahrscheinlichkeit für die Zeugung von gesunden
Nachkommen besaß. (WHR; waist-to-hip-ratio)
Ob
eine Verbindung zwischen dem weiblichen Taille-Hüft-Verhältnis und der
gegengeschlechtlichen Attraktivitätseinschätzung besteht, überprüfte
Singh anhand von Zeichnungen, in denen er das Level des WHR variierte
(0.7, 0.8, 0.9, 1.0), in jeweils drei verschieden Gewichtsklassen
(untergewichtig, normalgewichtig und übergewichtig). In jeder
Gewichtsklasse wurden gezeichnete Frauen mit einer gynoiden
Fettverteilung (0.7 - 0.8) am attraktivsten beurteilt.Eine Präferenz für
ein geringes Taille-Hüft-Verhältnis konnte durch Untersuchungen in
verschiedenen westlichen Kulturen bestätigt werden (Furnham, Tan &
McManus, 1997;Henss, 1995)
Eine
weitere Untersuchung zeigte Unterschiede im Verhalten und der
Denkansätze von Frauen verschiedener Körpergestalt. So denken demnach
schlanke Frauen ..."weitsichtig, übergewichtige sind impulsiver. Das
fanden Forscher
am Leipziger Max-Planck-Institut (MPI) für Kognitions- und
Neurowissenschaften heraus, wie das Institut mitteilte. Zwischen
schlanken und dicken Männern trat dieser Unterschied dagegen nicht auf.
Dies zeige, dass Übergewicht bei Männern und Frauen einen
unterschiedlichen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten und die
Hirnstruktur habe."
Das
nur nebenbei. In den Studien deute ich eine Vorliebe für die
normalgebaute Frau, jedoch mit einer deutlichen Tendenz zur schlankeren
Körperform als zur dickeren. Bei einer weiteten Studie wurden
Versuchspersonen nach Merkmalen für Unattraktivität befragt. Sowohl bei
den Männern wie auch bei den Frauen wurde "Dicksein" als eine der am
häufigst genannten Anzeichen für fehlende Attraktivität genannt. Gefällt
also tatsächlich den Männern die schlanke Frau mehr als die dickere?
Die Studien scheinen dies zu belegen. Weiter geht es in meinem nächsten
Beitrag. Darin die Auswertung der Internetdienste und der eigenen
Befragungen.
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